Aus gegebenem Anlass hier eine dringende Warnung an alle, die wie ich Kirschen im Überfluss haben. Die Dinger machen hässlich, also zumindest die Fingernägel.
Alles begann mit einem leisen Hinweis meines Vaters, dass da hinten auf der Wiese der ganze Baum mit Kirschen vollhängt. Also sind die Gebrüder Zeilenende eines morgens ausgezogen, den Kirschen das Fürchten zu lehren. Wir verschweigen geflissentlich, dass der Kirschbaum eigentlich Tante Zeilenende gehört. Aber wir pflegen das Grundstück und sie kümmert sich nicht, deshalb sehe ich keinen Grund, die Kirschen verkommen zu lassen, wenn ich sie einer sinnvollen Verwendung zuführen kann. Der Kirschbaum ist schon alt und wild gewuchert, außerdem ein wenig morsch. Dennoch hat er knapp sechs Kilo Kirschen zum Verarbeiten getragen. Zwei der Gebrüder Zeilenende haben sich anschließend der Aufgabe angenommen, im Schatten auf der Terrasse sitzend, diese Menge zu entsteinen.
Nun gibt es verschiedene Dinge, die mich auszeichnen. Mein Faible für alles, was auch einem Landlustleser gefallen dürfte, wird nicht allein um eine gewisse Eitelkeit ergänzt, es gehört auch eine gute Portion Faulheit zu mir, ergänzt durch eine gründliche Abneigung gegenüber Gummihandschuhen. Nicht nur beim Spülen lästig, weil ich die meisten Spülmittel mehr schlecht als recht vertrage.
Das Ende vom Lied ist Folgendes: Der Rumtopf ist um (zugegebenermaßen beim Discounter meines Vertrauens erstandene) Aprikosen und selbst geerntete Kirschen erweitert worden, meine Kolleginnen können sich auch im kommenden Jahr (nach Johannis-Himbeer im letzten Durchgang) über selbst gekochte Marmelade zum Geburtstag freuen und die Familie auf die Sorten Kirsche, Kirsche-Vanille und Kirsche mit Schwips, der pur ungenießbare Persico neigt sich langsam dem Ende … Aber am Schlimmsten: Meine Fingernägel sehen aus wie Sau. Und weil ich wie erwähnt eitel bin, gibt es davon gewiss kein Bild. 😉
Fazit: Morgen gehe ich mir notfalls hautfarbenen Nagellack kaufen und mache ein Style Blog auf. Derweil für euch: Rechterhand die Geburtstagsmarmelade, linkerhand (von rechts nach links) Kirsche, Kirsche-Vanille und Kirsche Persico für die Familie und für meinen Einkochkumpel T., mit dem ich über unsere Mütter regelmäßig Marmeladen und sonstige Einkochprodukte austausche. Außerdem: Ja, ich brauche Post-its wirklich im gesamten Alltag. Irgendwann mache ich mir ein Jackett draus. 🙂
*mal wieder vor lachen vom stuhl fall*
Zum Glück bin ich dank Aqua-Gymnastik u.ä. auch jenseits der …äh….vierzig noch geschmeidig, so dass ich jederzeit vom Stuhl fallen und locker wieder aufstehen kann.
Darf ich schreiben, dass du einen Knall hast? Es ist durch und durch liebevoll gemeint.
🙂 🙂 🙂
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Ich würde das Überkompensation ausgiebiger Grübelei nennen, aber „Knall“ ist sehr viel prägnanter. Ich nehme das natürlich als Kompliment, denn ich schreibe das ja nicht nur auf, um mich auch in meinem virtuellen Leben um mich selbst zu kreisen und gegen das Vergessen des wundervollen Alltags an, sondern vor Allem, um die Leserschaft zu unterhalten.
Kurz: Vielen Dank für die netten Worte.:)
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Ein Mann der Tat!
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Hey Zeilenende, nicht zuletzt für diesen Artikel wurdest Du von mir für zwei Awards nominiert. Freu Dich oder nicht, such Dir einen oder beide aus und folge den Regeln.
https://moopenheimer.wordpress.com/2015/07/18/zwei-awards-und-die-unendliche-traegheit-meines-tuns/
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