Ständig und überall werden wir angehalten, Dinge zu bewerten: Apps bitten um Bewertungen für den Play Store, Restaurants um Bewertungen auf Facebook, One Night Stands um Bewertungen fürs Ego. Leben wir in einer Sterne-Gesellschaft?
Kategorie: Nachdenkliches
In meinem Kopf sind viele Gedanken. Von Zeit zu Zeit fließen diese Gedanken in einen Blogbeitrag oder finden ihren Weg zu Twitter. Doch nicht immer gibt es den Platz oder die Zeit für diese Gedanken.
Über Wehrpflicht in Zeiten des Manspreading. Oder: Zwang löst keine Probleme, weil jeder Mensch das Recht auf Egoismus hat.
Disclaimer: Der folgende Text enthält Formulierungen, die unter die Gürtellinie gehen.
Manchmal habe ich ja so etwas wie eine politische Meinung. Gelegentlich habe ich auch eine gesellschaftspolitische Meinung. Ich würde von mir dennoch behaupten, dass ich ganz gut darin bin, das zu verbergen oder eher: Das nicht allzu explizit zu machen. Denn kein Mensch kann langweilige Vorträge über Identitätspolitik ertragen, es sei denn, man hat etwas entsprechendes studiert oder ein nahezu masochistisches Vergnügen an der Lektüre von Michel Foucault oder ähnlichen Herren, Damen und allem dazwischen.
Damit sind wir auch schon beim Punkt. Denn es geht heute um das dazwischen. Genauer gesagt geht es um das Problem der Repräsentation, dem vermeintlichen Mangel daran und dem Spiel mit diesem Mangel. Bei Aurelia ist auf Geekgeflüster ein Artikel von Sky zu dem Thema erschienen (Queerbaiting – Der trügerische Schein der Repräsentation), der mich zu einem so ausführlichen Kommentar ermuntert hat, dass ich mir dachte: Daraus kann ich auch einen Beitrag machen. Erfahrt in diesem Artikel deshalb, warum ich nicht repräsentiert werden möchte oder warum Uneindeutigkeit ein Segen ist.
Für all diejenigen, die das Phänomen nicht kennen: „Prepper“ (von „to be prepared“: vorbereitet sein) sind Menschen, die sich auf eine große Katastrophe vorbereiten, indem sie für die Zeit danach vorsorgen. Wie sie das konkret tun, hängt von der konkreten Katastrophe ab, auf die sie sich vorbereiten. Gemeinsam ist allen Preppern lediglich, dass sie ihr komplettes Leben der Vorbereitung unterordnen und deshalb zum Teil seltsame Hobbys betreiben wie Dauerlauf im Strahlenschutzanzug. Zu Visualisierungszwecken kann man sich das Leben eines Preppers so vorstellen wie die James-Cameron-Version der Pfadfinder.
„Allzeit bereit. Preppers, der Weltuntergang und andere Katastrophen“ weiterlesen
Vor einiger Zeit war ich in München, um mich ein wenig kulturell zu vergnügen (Bilder gibt es in diesen beiden Alben). München hat zu diesem Zweck einiges zu bieten: Pinakotheken, Schlösser, den Englischen Garten, Brauhäuser, 90er-Partys und nicht zuletzt die Singende Lehrerin, am meisten beeindruckt hat mich allerdings die Mentalität der Münchner. Sie sind die besseren Preußen, stellen mich aber vor intellektuelle Herausforderungen: Über Rolltreppenbenutzungsordnungen.
Ich hatte in der letzten Woche ein paar stille Minuten, in denen ich über mein Leben meditierte, weil es den Kern dieses Blogs ausmacht. Und Konzeptlosigkeit im Blog spricht für Konzeptlosigkeit im Leben. Ich war beruhigt, dass die Pole meines Lebens „Party, WG, Kultur und der bescheidene Anspruch, glücklich zu sein“ sind. Ich atmete durch, weil kein politischer Anspruch darin vorkam. Bis ich mich mal wieder so sehr ärgerte, dass mir spontan ein politisches Argument einfiel, für die Mitgliederbefragung der SPD.
„Über politische Willensbildung in Zeiten halbfrischer Pasta“ weiterlesen
Nach langer Zeit einen neuen Blogbeitrag zu schreiben, ist einerseits ein wenig wie Heimkehr. Andererseits ist es schwierig, einfach zu schreiben, wenn es schon daran scheitert, einen anständigen Titel zu finden. Um es mit Marius Müller-Westerhagen zu sagen: „Ich bin wieder hier“.
Und der Blick geht gehetzt umher, wer wohl neben mir sitzen könnte. Oder skeptisch zur Seite, ob ich die richtige Wahl getroffen habe. Natürlich nicht. Ein Husten, als ob die Tuberkulose nun neben Berlin, Hamburg und Bremen beschlossen hätte, auch im Stuttgarter Kessel eine dauerhafte Bleibe zu finden. Ob es unhöflich wäre, sich einfach umzusetzen? Würde der Mensch es in den falschen Hals bekommen? Ach … Fick dich … Du hast eh Husten im Hals. Ob mein schlechtes Benehmen noch dazu kommt, spielt keine Rolle. Das hast du ohnehin gleich wieder heraus befördert.
Kieler Krimskrams hat vor längerer Zeit einen ungewöhnlichen Liebster-Award zugeworfen bekommen. Ungewöhnlich nicht, weil er anders ist als die anderen Liebsten, sondern weil die Fragen so ungewöhnlich sind. Sie stammen von der Koriandermadame.
Ich nehme den Liebsten – für mich doch ungewöhnlich – auf und beantworte ihn ohne Nominierung. Mit noch ein wenig mehr Ungewöhnlichkeit, denn nach und nach, mit jedem Beitrag eine Frage. Heute geht es um schlagende Herzen, es ging bereits um die Sonne, Schmerz und Angst.