Zeilenende fasst sich kurz – in knapp 1600 Wörtern

Die liebe Wortgeflumselkritzelkram hat mich mit einem Liebsten Award beworfen. Sie hat sogar vorher gefragt, ob sie es noch nicht darf. Daran könnt ihr sehen, dass sie noch frisch im Geschäft ist. Alte Hasen der Blogosphäre wissen nämlich, dass ich immer laut schreie, wenn es einen Liebster Award zu verteilen gibt. Ich bitte euch deshalb: Schaut mal bei ihr auf dem Blog vorbei. Es gibt Alltagsbeobachtungen, Gedanken und vieles mehr. Ihr Blog ist so wie meiner. Herrlichste Anarchie.

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Weinabend mit Fladenbrot (BBD #76)

Der Weinabend ist geschafft und vor Allem ich bin geschafft, vertrage ich doch keinen Alkohol – und floss der bedauernswerterweise in Strömen. Mittlerweile wieder ausgenüchtert, kann ich die Vorbereitungen für den Abend mühsam rekonstruieren. Zum Abend selber kann ich nicht viel sagen, denn was dort gesprochen wurde, treibt mir immer noch die Schamesröte ins Gesicht. Ihr merkt, es war feucht-fröhlich, inklusive Kinderserienintro-Karaoke.
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Wie eine Rotweinflasche zum Dorfgespräch wird oder: Familienfeste rauben Zeit

Heute mal etwas Kürzeres, der Mai ist für mich nämlich immer ein anstrengender Monat mit vier Familiengeburtstagen und diversen anderen Aktivitäten. Deshalb heute auch nichts  über den Garten oder Downton Abbey, für meine allwöchentliche Folge habe ich keine Zeit. Dass ich zudem nicht zum Lesen komme, ist ja ein stetes Lamento aller meiner Beiträge und wird an dieser Stelle gern wiederholt, derzeit komme ich auch nicht wirklich zum Schreiben. Dieser Beitrag entstand zwischen zwei Kuchen (die gibt es die Tage 😉 ).

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Persönliche Schwächen am Rhein

Ich habe erst überlegt, etwas über den Bahnstreik zu schreiben. Andererseits ist das eher was für Alltag vs. Geschichte. Ich könnte mich darüber auslassen, wie undankbar der gemeine Berufspendler ist und das Solidarität die Zärtlichkeit unter den Lohnsklaven ist oder so. Aber da ich heute an einer Autobahnabfahrt etwa eine halbe Stunde im Stau stand, bin ich dafür zu müde und widme mich leichter Muse. Ich zeige euch ein paar Bildchen und plaudere etwas aus dem beruflichen Nähkästchen.

Persönliche Schwächen I

Irgendjemand hat meinen Bewohnerinnen gesteckt, dass ich ein wenig (höhö) eitel bin. Jedenfalls habe ich heute besonders viele Komplimente bekommen, dass ich gut ausschaue. Dabei war meine Frisur eine Katastrophe, ich war schlecht rasiert und ich hatte ein Holzfällerhemd und Jeans an. Entweder stehen meine Damen also auf meinen James-Dean-für-Arme-Look oder die haben sich unabhängig voneinander verschworen, mich heute hoch zu nehmen. Ich würde ja auf Letzteres tippen und dass Kollegin P. sie dazu angestiftet hat … Da ich notorisch photoscheu bin, könnt ihr euch selbst nur ein Schwarzbild davon machen. 😉 Nachtrag: Und dass auch erst, wenn die WordPress App, mein Gerät und die Bilder sich vertragen haben und das alles hier irgendwie funktioniert.

Backrunde

In der Haushaltsrunde gab es heute mal etwas Kompliziertes, was die Koordination der Arbeitsabläufe angeht: Marmor-Kirsch-Streusel. Man stelle einen Rührteig her, färbe ein Drittel mit Kakao und mache Marmorkuchen auf dem Blech. Dann versenke man abgetropfte Schattenmorellen – oder Schnattermorellen, wie eine Bewohnerin immer sagt – darin und gebe Streusel drauf. Der Pfiff sind Haferflocken in den Streuseln, das kannten die Damen noch nicht. Fanden sie aber super. Der Kuchen war deshalb auch weniger streuselig als geplant. Ich weiß einfach, wie man alte Frauen glücklich macht …
Das Resultat war super, die Kolleginnen haben mir das letzte Stück Kuchen ins Dienstzimmer gerettet, ich war nämlich zur Kaffeezeit unterwegs (s.u.). Was für mich aber besonders toll war: Mein einziger Herr in der Runde hat heute kurz vorbei geschaut, ihm geht es wieder besser, und eine Dame der ersten Stunde hat ihr Tief auch überwunden. Sie wollte zwar nur gucken, aber als wir anfingen, packte es sie doch und sie hat alle Kleinigkeiten erledigt, die sie konnte.

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Persönliche Schwächen II

Ich habe wie gesagt nur die Reste vom Selbstgebackenen abbekommen, wir waren nämlich am Rhein. Und haben Käsekuchen mit Rosinen gegessen. Ich liebe Käsekuchen, wenn Rosinen drin sind. Und Streusel darauf. Streusel gab es leider nicht, aber da war ich bereit, Kompromisse zu machen, es waren Rosinen drin, verdammt! Und Streusel hatte ich heute morgen ja im Rohzustand. Achja, am Rhein war es auch schön. Den Bewohnern hats gefallen und so. Erwähnte ich, dass es Käsekuchen gab? Mit Rosinen? Aber leider ohne Streusel?
Nein, ernsthaft. Ich habe unsere Bewohner selten so glücklich erlebt. Wir hatten traumhaftes Wetter, es gab ein Gläschen Wein für jeden, der mochte, der Blick war wunderbar und die Sache mit den Schlössern, deren Schlüssel man wegwirft, fanden unsere Bewohner unglaublich romantisch. Die Jugend von heute hat manchmal doch ganz gute Ideen. Dass ein Team der Fraunhofer-Gesellschaft Radarmessungen gemacht hat, fand ich spannender als meine Bewohner, die Jungs waren aber leider zu beschäftigt, um groß Auskunft zu geben. Aber zum Trost hatte ich ja Kä… glückliche Bewohner, die sogar an meiner eigenwilligen Kurventechnik ihre Freude hatten. Rundum also ein gelungener Tag. Kann ich die bitte immer haben?

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Proust-Fragebogen – Was ist für Sie das vollkommene irdische Glück?

Die Frage ist ein wenig deckungsgleich mit der ersten, aber umfassender. Das vollkommene irdische Glück bedeutet für mich in erster Linie frei zu sein von Zwängen. Das habe ich heute gemerkt, als ich die letzte reguläre Hausarbeit vor der Examensarbeit fertig gestellt habe. Das Gefühl war einfach unbeschreiblich. Es ist ein Gefühl der Leichtigkeit wie das, wenn man ein oder zwei Gläser Rotwein getrunken hat und in lauer Abendluft den Sternenhimmel betrachtet – oder wenn man ein gutes Buch liest.

Das vollkommene irdische Glück bedeutet dabei nicht Nichtstun, es ist mehr aristotelisch zu verstehen. Man setzt sich Ziele, die man für wertvoll hält, aber nicht wertvoll, um etwas damit zu tun. Viel Geld zu haben ist kein vollkommen irdisches Glück, denn man will das Geld haben, um sich damit Dinge zu kaufen, deren Besitz dann Teil des vollkommen irdischen Glücks sein kann. Vollkommenes irdisches Glück ist also die Möglichkeit, all diese Ziele zu erreichen. Das schließt die Voraussetzungen, diese Ziele zu erreichen, womöglich auch Geld, nicht aus, aber es erschöpft sich nicht darin. Momentan würde ich sagen: Die Freiheit zu besitzen, seinen Tag selbst zu gestalten, Herr der eigenen Zeit zu sein, das ist vollkommenes irdisches Glück. Ich bin an den Wochenenden immer besonders glücklich, wenn ich mir verbiete, an den Schreibtisch zu gehen, sondern mich spontan entschließe, eine Radtour zu machen, die mich an den Rand der körperlichen Belastbarkeit bringt, oder in der Sonne im Garten zu lesen und ein paar Seiten in einem spannenden Buch zu lesen oder mich mit Freunden zu treffen, um gemeinsam ins Kino zu gehen. Das ist vollkommenes irdisches Glück.