Was los

Ich schreibe ja gern über die literarische Kunst und manchmal auch über die Schauspielkunst. Die bildende Kunst hingegen vernachlässige ich meist schmählich. Aber heute demonstriere ich meine Bildung, indem ich ein großartiges Kunstwerk deute, dass ich vor längerer Zeit zufällig entdeckte … und das mich bis heute verfolgt.

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Auf nach Schweden

Schweden ist das Sehnsuchtsland vieler Deutscher. Sie träumen wahlweise davon, mit dem Wohnmobil durch die Wälder Schwedens zu fahren, in einer Blockhütte an einem See mitten in einem schwedischen Wald zu entspannen oder gleich ihren Lebensmittelpunkt nach Schweden zu verlegen – natürlich mit viel Wald um sie herum. Auch ich verspüre hin und wieder eine gewisse Sehnsucht nach Schweden. Gestern war es wieder so weit, also beschloss ich, Kurzurlaub zu machen.

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Anderwelt: Januar 2017

Anderwelt oder Anderswelt meinen in der keltischen Mythologie die Wohnorte mystischer Wesen. Blogger*innen sind mystische Wesen, deren Wohnort jenseits der gewöhnlichen Welt sind, nämlich im Netz. Ich finde diese Analogie schön. Und das Fugen-S in Anderswelt hässlich. Deshalb sammeln sich in der Anderwelt Blogbeiträge, die mir im vergangenen Monat besonders aufgefallen sind.

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Geographie für Fortgeschrittene: Abgründe

Wer mit offenen Augen durchs Leben geht und sie vor Wegweisern und Ortstafeln nicht verschließt, stößt auf wundersame Orte. Man fragt sich, was die Namensbeauftragten der entsprechenden Ortschaft geritten hat und hofft, dass diese nie Nachwuchs bekommen haben. Sonst heißt der am Ende „Herbert-Jolante-Gießkanne von Irrsinn“. Ein Sequel zu Geographie für Anfänger.

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Ein Kindheitstrip

Das folgende Rezept ist wahrscheinlich dasjenige, das am schwierigsten nachzumachende, aber darüber mögen sich kundigere Menschen austauschen als ich es einer bin. Es ist aber mit Sicherheit eines der wichtigsten Rezepte meiner Kindheit, wurde generationenlang nur mündlich tradiert. Ich breche damit und schreibe es auf, damit es der Nachwelt auch im Falle eines Atomkrieges erhalten bleibe.

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Weiblichkeit auf dem Rückzug

Man sagt ja gemeinhin, die Frauen seien auf dem Vormarsch. Sie besetzen Spitzenposition in Wirtschaft, Gesellschaft und Verwaltung, sie besetzen Anzüge in Vorstandsetagen und die Aufzüge dorthin, womöglich besetzen sie demnächst auch wieder andere Länder, auch wenn Hillary Clinton nicht Präsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika wurde. Ich erlebe aber zugleich, das Frauen auf dem Rückzug sind.

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John Scalzi: Redshirts

 

Inhalt lt. Verlagsseite

Fähnrich Andy Dahl heuert als Redshirt auf der Intrepid, dem Flaggschiff der Universal Union, an. Damit geht für den jungen Mann scheinbar ein Traum in Erfüllung. Bis er feststellt: Die Sterblichkeitsrate unter seinen Kollegen mit der roten Oberbekleidung auf Außeneinsätzen ist erschreckend hoch – und steigert sich noch, wenn ein Führungsoffizier mit dabei ist. Fest entschlossen, dem Geheimnis auf den Grund zu gehen, wagen sich Dahl und seine Kollegen dahin, wohin noch nie zuvor ein Mensch gegangen ist: In die Wartungsschächte der Intrepid …

Redshirts von John Scalzi
Quelle

Die Redshirts in Star Trek sind ein ewiges Mysterium. Sie kommen in Massen und sie sterben in Massen, vor allen Dingen in der Originalserie. Manchmal fragt man sich, wo der ganze Nachschub herkommt, vor allen Dingen, weil die Enterprise am Rande des erforschten Raumes operiert und die Versorgung mit neuen Crewmitgliedern eigentlich nicht so einfach ist.

Scalzi wechselt in seinem Roman die Perspektive, denn nun dürfen wir in das Innenleben dieser Figuren blicken. Und das ist erstaunlich reich. Und es geht ihnen genau so wie dem Zuschauer. Auch die Redshirts machen sich so ihre Gedanken, was um sie herum passiert. Sie kommen zu erschreckenden Erkenntnissen, auch wenn sie zunächst glauben, schlicht paranoid zu sein.

Der Autor erzählt damit eine amüsant-skurrile Geschichte. Gleichzeitig liefert er eine gelungene Parodie auf gängige Erzählklischees der TV-Science-Fiction ab. Doch der spannende Punkt, den er macht ist die Frage nach der Existenzweise von fiktiven Figuren. Was machen die eigentlich, wenn sie nicht zu sehen sind? Gibt es sie dann trotzdem?

Scalzi haut in eine ähnliche Kerbe wie Jasper Fforde, den ich für das Buchdate gelesen habe. Seine Überlegungen sind nicht nur herrlich komisch, sie sind auch tiefgründig. Das Problem ist: Ich würde gern so viel über dieses Buch schreiben, es durchreflektieren, erklären, warum es mir so viel Spaß macht … Aber dann würde ich den Lesegenuss entscheidend schmälern, weil es massiv spoilern würde.

Deshalb ist diese Besprechung so kurz und kommt ohne Inhalte aus. Es gilt ganz einfach: Wer Star Trek mag und auf Gedankenspiele zur Frage der Realität (quasi Matrix in humorvoll) steht, sollte unbedingt zugreifen.