Ich habe ein paar Bücher gelesen, die es nicht verdienen, gänzlich unkommentiert zu bleiben. Ich sehe dennoch nicht die Möglichkeit, ihnen mit einer Rezension gerecht zu werden. Dafür sind meine Notizen zu dürftig, die Erinnerungen verblassen … Oder das Buch ist zu sperrig dafür. In einem Satz geht das – vielleicht besser. Probieren wir es aus.
Eureka Street, Belfast von Robert McLiam Wilson: Ein Buch voller Sentamentalität, Liebe und abgefahrenen Dingen wie Bombenanschlägen, Friedenszügen und dem banalen Alltag inmitten des Nordirlandkonflikts Anfang der 90er.
Ein Diktator zum Dessert von Franz-Olivier Giesbert: Eine 105jährige erzählt sich durch die Weltgeschichte, in der sie herumgemordet hat und tut dies nicht origineller als Jonas Jonasson, aber mit mehr Bitterkeit.
Ich denke oft an Piroschka von Hugo Hartung: Nicht halb so kitschig, wie der Titel vermuten lässt, ist es doch eine unterhaltsame Komödie über Liebesverwirrungen, ungarische Albereien und erfreulicherweise ohne Happy End.
Königliche Hoheit von Thomas Mann: In der Langform hat der Mann es definitiv besser drauf und erzählt erstaunlich humorvoll vom Beginn der Moderne, in dem der Adel bedeutungslos wird und das Bürgertum ans Ruder gelangt.
Und sagte kein einziges Wort von Heinrich Böll: Unterkühlt und dennoch warmherzig wie immer erzählt Böll von Eheproblemen, beengten Wohnverhältnissen und dem Alkohol.
Na, ist was für euch dabei? Taugt ein Satz, um Lust auf ein Buch zu machen oder von ihm abzuschrecken? Lasst mir eure Meinung da.
Bei mir funktioniert es zumindest soweit, dass ich weiß was ich bestimmt nicht lese. Nämlich Böll, Mann und die 105jährige. Irland überlege ich. Die Idee ist gut😊
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Großbritannien! 😉
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Pf…..😂
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Das ist ideologisch ausgesprochen wichtig für den Roman. 😂
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Hmmm, ich denke ernsthaft darüber nach, meine Rezensionen in Zukunft auch nur noch in einem Satz zu verfassen. Es würde so vieles vereinfachen, beispielsweise bei zeitlich ungünstigen Anrufen:
„Ich ruf Dich in 30 Sekunden zurück, ich muss noch eine Rezension schreiben!“ 🙂
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Deine Rezensionen dürften aber keinen Deut kürzer werden als bislang. Das wäre ein echt männliches oder eher mannhaftes Projekt. 😊
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Supersonic Speed…! 🙂
Mag ich…:)
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Danke. ☺
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Zumindest für ein elektronisches Lesezeichen hat ein Satz schon mal gereicht. Ich sag aber nicht welches. Oder halt, hier ist ja noch gar nicht das Buch-Date. Ich sag’s trotzdem nicht.
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Bämm. Solange du es liest, rezensierst und es mir dann sagst, ist das okay. 😅
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Wenn Du schon keine Rezension geschafft hast … Und ich schreibe nie Rezensionen. Ich habe da gar keine Übung.
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Wie wäre es mit beidem? Ein Fazit-Satz und wer mehr lesen will oder neugierig ist, liest mehr. Der Rest springt weiter 😉
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Grundsätzlich eine gute Idee. Wird bei zukünftigen ausführlichen Besprechungen zumindest im Hinterkopf vorhanden sein.
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Die Piroschka hab ich als Jugendliche mal gelesen, hat mir damals gut gefallen – wie kamst du drauf, das zu lesen?
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Es stand in meinem Regal. 😅 Ernsthaft: Eines der letzten Bücher, die ich dem Nachlass meiner Oma verdanke (wie auch Königliche Hoheit). Vor beiden habe ich mich lang und zu unrecht gedrückt.
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Ah, jetzt erinnere ich mich, woher mir Piroschka bekannt vorkam. Die habe ich erst letztens beim Pfadfinder-Flohmarkt eingeordnet …
Also gelesen habe ich sie nicht. 😆
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Mir gefallen die Speed-Rezis sehr, ich bin aber auch ein Fan von Dennis Schecks kurz-knackigen Verrissen 🙂
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Die waren mir grundsätzlich ein Vorbild, ich hatte nur gerade nix zum verreißen. 😢
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Manche Rezensionen sind wirklich elendig lang, so dass ich immer quer lese. Von daher sprechen mich deine Kurzversionen sehr an😁, LG Ela☕
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Also auf „Einen Diktator zum Dessert“ hätte ich jetzt wahrlich Lust oder „Eureka Street“. Weltgeschichte, Bombenanschläge und Friedenszüge sind immer gut.
Ich sag mal so, sobald mich ein Name wie Piroschka an Essen erinnert -> Pirogge oder „Piroschki“ ist das Buch raus, ich kann mich dann nur noch selten auf den Inhalt konzentrieren.
In Anbetracht dessen, dass ich durch die moderne und die all gegenwärtige Zeit verdorben wurde bin ich kein sonderlicher Klassiker-Fan, also weder Thomas Mann noch Heinrich Böll. Wobei sie als Hörbuch unheimlich taugend würden.
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Ich glaube, Böll würde als Hörbuch nicht so viel Spaß machen, weil es am Ende nur trostlos klingt. Ich für meinen Teil verdrücke dann doch lieber ein paar Piroggen, die es passenderweise tatsächlich heute zum Essen gibt. 😅
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