Bei Myriade gibt es ein Fotoprojekt. Myriade sammelt zu unterschiedlichen Themen Bilder. Ich habe meine diversen Fotos durchgeschaut, denn ich verstehe sie, wie sie es darzustellen versucht, auch häufig unter solchen Schlagworten. Dies ist mein Beitrag zum Thema „Weite“, bereits beigetragen habe ich zur „Begeisterung„.

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Ich bin im Bergischen aufgewachsen. Das hatte zur Folge, dass ich lange Zeit dachte, dass es entweder bergauf geht oder regnet. Es ging nämlich nie bergab. Wenn man das Haus verließ und morgens bergauf loslief, konnte man den ganzen Tag lang bergauf laufen und kam abends trotzdem wieder daheim an. Oder es regnete, dann hat man aber das Haus nicht verlassen. Tat man es doch … Nunja … Jedenfalls sieht man in einer solchen Landschaft den Himmel immer nur als kleinen Ausschnitt, die Horizontlinie berührt beinahe den Zenit des Himmelsgewölbes.

Im Bergischen gibt es natürlich auch einen Fluss, einen süßen, kleinen, harmlosen, mit ebenso süßen, kleinen, harmlosen Brücken. Er heißt zwar Sieg, aber sonderlich triumphal wirkt er auf mich bis heute nicht. Er lag eben in seinem engen Tal, rechts und links Berge, genau über uns ein klein wenig Himmel, meistens bewölkt, weil es gleich wieder zu regnen beginnen würde.

Das mag vielleicht undankbar klingen, wie ich mich über die alte Heimat äußere, aber ich kann euch beruhigen: Ich habe nur die Landschaft gehasst hasse nur die Landschaft. Die dafür ausdauernd und bis heute. Wenn ich an Weite denke, denke ich also an einen Himmel, der die Bezeichnung auch verdient, an dem sogar Platz ist für riesige Wolken (die sich mit Infrarot-Filter immer besonders dekorativ machen. Ich liebe bewölkte Himmel mit Infrarot-Filter). Und ich denke an breite Flüsse, weil ich Wasser liebe, sobald es weit genug ist, dass Schiffe darauf verkehren können. Ich liebe auch Schiffe …

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so, zufrieden?

Denke ich an Weite, denke ich an das Bild dort oben. Und auch nach einem ganzen Jahr habe ich mich an dem Himmel beim Blick Richtung Bad Cannstatt noch nicht satt gesehen. Und kann es kaum fassen, dass ich eigentlich in einem Kessel und einer überhaupt eigentlich bergigen Region lebe. Ich halte das für eine Lüge, denn hier ist so viel Weite.

 

14 Kommentare zu „Weite

    1. Ich glaube, die Hälfte der Weite, die man empfindet, liegt immer im Herzen, auch wenn es kitschig klingt. Deshalb danke für das Lob, aber du wirst sie auch sehen … Und wenn nicht: Mal wieder nach Amöneburg fahren, da hatte ich ein ähnlich überwältigendes Gefühl wie hier am Neckar. 😉

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