Wer mir schon ein Weilchen folgt und den Mut hat, meine Rezepte regelmäßig zu lesen, der weiß bestimmt, dass ich ein Faible fürs Backen habe und darüber hinaus für Salate. Einer meiner liebsten Salate ist Tabbouleh, die nahöstliche Salat-Sättigungs-Kombination. Wenn man so will, entspricht Tabbouleh kulturell gesehen dem deutschen Kartoffelsalat.
Tabbouleh wird je nach Rezept mit Bulgur oder mit Couscous zubereitet. Auch wenn sich beide Produkte voneinander unterscheiden, für mich kartoffeligen Deutschen schmeckt das Eine ähnlich wie das Andere. Ich stelle mir dennoch vor, wie es Glaubenskriege gibt wie in Deutschland um die Wahl der richtigen Kartoffel. Und ich stelle mir vor, wie sich um die Ingredienzien (Schalotten oder Frühlingszwiebeln) auch der ein oder andere Zwist entspinnt. Ähnlich wie bei der Frage „Mit Mayo oder anständig – also mit Brühe?“
Und dann kommt so ein dahergelaufener Mensch und schlägt vor, man könne den Kartoffelsalat ja mit Joghurt-Sauce machen und – ganz fancy – Möhren und Gurken in Stücken darunter mischen. Ich stelle mir gerade vor, wie euch entsetzt die Gesichter entgleiten. Zeit also, die Ketzerei weiter zu drehen und einen Couscous-Salat zuzubereiten, der mit Tabbouleh nicht viel gemein hat außer der Tatsache, dass beides unglaublich schmackhaft ist.
Für meine Couscous-Ketzerei, nennen wir sie Couscous-Melonen-Salat, benötigt ihr:
- 250g Couscous
- 700g Wassermelone (Das ist etwa eine halbe „Baby-Melone“)
- 1 Gurke
- 2-3 EL Zitronensaft
- 1-2 EL Obstessig
- 1 TL flüssiger Honig
- 4 EL Olivenöl
- Salz, Pfeffer, gemahlene Koriandersamen
- 125g Rucola
- 300g Schafskäse
Die Sache ist eigentlich ganz einfach. Ihr wiegt den Couscous ab und erhitzt etwa die doppelte Menge an Wasser. Kochend heiß gießt ihr das Wasser über den Couscous und lasst ihn in der Schüssel ausquellen. Fertig ist der Couscous. In der Zwischenzeit könnt ihr die Gurke in Scheiben hobeln, die Melone von ihrer Hülle befreien und sie in Stücke schneiden. Außerdem solltet ihr an dieser Stelle den Rucola waschen und den Schafskäse zerbröseln.
Dann geht es ans Dressing. Für das Dressing benötigt ihr Zitronensaft, Essig, Honig, Olivenöl und die Gewürze. die ihr einfach miteinander mischt und so lange rührt, bis eine homogene Masse entsteht. Für den Obst-Essig habe ich übrigens Maracuja-Essig entdeckt, von dem ich momentan nicht genug bekomme.
Nun ist es an der Zeit, alle Zutaten, bis auf den Rucola miteinander zu mischen und mindestens 10 Minuten lang durchziehen zu lassen. Der Salat kann in dieser Fassung aber auch problemlos bis zum Abend im Kühlschrank herumstehen.
Am nächsten Tag könnt ihr dann die Reste fotografieren, weil ihr das am Abend vergessen habt, als zum Grillen geladen war. Der Rucola kommt natürlich kurz vorher noch unter den Salat – aber von dem war am nächsten Tag gar nichts mehr übrig. Nich einmal für Bildzwecke.
Klingt lecker. Ich mag so was, vor allem wenn es schön matschig ist. Das kommt in den Rezeptordner für den Fall, dass meine aktuelle bitte-keine-Melone-mehr-Phase vorbeigeht, bevor die Melonenzeit um ist. Würde aber vielleicht auch mit Aprikosen schmecken.
Und Poffelsalat natürlich immer anständig, so viel Patriotismus habe sogar ich, was auch immer die hier in meinem nicht-bergisch-nicht-Ruhr-Niemandsland-Exil veranstalten.
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Ich denke, der Salat würde mit jedem weichen Obst funktionieren. Weintrauben könnte ich mir beispielsweise auch vorstellen oder alle Arten von Beeren.
Zum Thema Kartoffelsalat äußere ich mich ja nicht mehr. *g*
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Der eklatante Unterschied zwischen Couscous und Bulgur? Couscous sieht aus wie Bulgur, nur vorverdaut und ausgespuckt. Schmeckt aber beides superlecker 😉
Also auf den Melonen- und Gurkenanteil verzichte ich und esse großzügig außenherum 🙂 *Gabel such* 😀
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Warum dann überhaupt die Mühe machen? Ich würde auf die Melone in dem Salat nicht verzichten wollen, aber wenn du magst, mach ich dir eine Schüssel so. *g*
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Huiiiii, das klingt gut *freu* 🙂
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… es ist wie der Ausdruck ‚ein Lover’… Gabel rauskram…
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Tönt leggä 😋 hat mal jemand ’ne Gabel für mich?
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