Kennt ihr das auch? Ihr habt unglaubliche Lust, rohen Streuselteig zu naschen, aber ein schlechtes Gewissen, Streusel zu machen, ohne damit zu backen? Einen ganzen Kuchen wollt ihr aber auch nicht backen, weil ihr schon so viel vom rohen Streuselteig naschen werdet? Das Zeilenende hilft euch aus euren Nöten!

Der heutige Service-Beitrag richtet sich an all diejenigen unter euch, die das gleiche Problem haben wie ich: Ihr liebt Streusel. Wenn ihr Streuselkuchen backt, wird vom Streuselteig die doppelte Menge hergestellt, damit am Ende zumindest ein paar Streusel für den Kuchen übrig bleiben. Ihr liebt Streusel, ihr verehrt sie, ihr betet Streusel an. Doch Streuselkuchen macht so dick, weil ihr Unmengen an Streuseln nascht, während ihr backt. Ist der Kuchen im Ofen, seid ihr so satt, dass ihr gar keinen Streuselkuchen mehr mögt. Und selbst wenn ihr wolltet, verbietet euch die Waage für die nächsten Wochen jeden Gedanken an ein Stück Streuselkuchen. Für die Lösung eurer Probleme benötigt ihr:

  • 50g Walnusskerne
  • 150g Mehl
  • 1 gestr. TL Backpulver
  • 125g Butter
  • 50g weißer Zucker
  • 100g brauner Zucker
  • 1 Päckchen Vanille-Zucker
  • 1 Prise Salz
  • 1 Eigelb
  • 50g kernige Haferflocken
  • 1 gestr. TL Kardamom

Ich liebe Streusel mit Aroma, deshalb war mir dieses Rezept mit dem Kardamom von Anfang an sehr sympathisch. Auch Walnüsse für den besonderen Biss fand ich super und ich bin ohnehin der Ansicht, dass Streuselteig durch Haferflocken noch einmal an Geschmack und Biss gewinnt.

Wir beginnen ganz harmlos damit, die Walnüsse grob zu hacken. Ich hacke meistens eine ganze Tüte, wenn ich schon einmal dabei bin, weil Walnusskerne in praktischen wiederverschließbaren Beuteln verkauft werden. Einfach so esse ich sie nicht, zum Backen hingegen braucht man sie fast immer gehackt. Also ist das eine wundervolle Sache.

Die Walnusskerne gebt ihr mit allen anderen trockenen Zutaten (Mehl, die diversen Zucker, Haferflocken, Backpulver, Kardamom und Salz) in eine Schüssel und mischt gut durch.

Dann gebt ihr die Butter in Stücken darauf, ebenso wie das Eigelb. Anschließend heißt es kneten und krümeln, damit sich eine Streuselmasse ergibt. Ich war an dieser Stelle ja im Rausch und überlegte, ob ich die Streusel überhaupt verwerten sollte. Die kontinuierliche Qualitätsprobe ergab nämlich, dass die Streusel viel zu gut zum Teilen seien. Aber ich hatte mir ja vorgenommen, allen Streuseljunkies einen einfachen Weg zu zeigen, der einen Vorwand zum Streuselmachen darstellt.

Also nahm ich eine Handvoll Streusel, legte sie auf das Backblech und drückte sie ein wenig fest. Ich nahm eine weitere Handvoll Streusel, legte sie mir in den Mund und kaute. Ich nahm eine nächste Handvoll Streusel, legte sie auf das Backblech und drückte sie ein wenig fest, usw. Das Backblech wanderte bei 180° Ober-/Unterhitze (vorgeheizt) für knapp 20 Minuten in den Ofen.

Ja, das ist ein Gitter unter den Streuseln, kein Blech, ich weiß. Es blieben nämlich irritierenderweise genug Streusel für zwei Bleche übrig. Und ich habe nur eines. Dann backe ich auf dem Ofenrost. Sind die Streusel übrigens fertig, nehmt ihr sie aus dem Ofen und zieht sie auf dem Backpapier vom Blech. Seid dabei vorsichtig, die sind noch weich. Knusprig werden sie, wenn sie abgekühlt sind. Und weil es „nur“ Streusel, ohne den bösen Kuchen darunter sind, außerdem „nur“ Kekse sind, kann man sich ohne schlechtes Gewissen sofort vier bis fünfzig dieser Kekse einverleiben.

35 Kommentare zu „Streusel, Kekse? Streuselkekse!

  1. Da ich mich immer zurückhalten muss, bei einem Kuchen nicht den kompletten Streuselbelag abzuessen (gehört sich ja nicht… 😉 ) und da ich Kekse viel lieber mag als Kuchen, sind Streuselkekse natürlich das Highlight für mich. Genau wie weiter oben von Aequitas et Veritas vorgeschlagen, würde ich dir auch gerne meine Adresse schicken, um auf eine Kekslieferung zu hoffen. Vielleicht zu Weihnachten…?

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  2. Ohhhhh, ich überlegte vorhin, ob ich am Wochenende nicht was backen soll. Ich glaub, ich weiß jetzt, was. 🙂 Nur eine Frage an den Profi: Was könnte ich wohl statt des Kardamoms nehmen? Ist nicht so mein Ding… Zimt vielleicht?

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      1. Zitronen – ja bist du denn des Wahnsinns? Gebäck oder Eis mit Zitronenaroma kommt mir keinesfalls ins Haus. Buah…

        Nein, im Ernst: Danke für den Tipp mit Zimt oder Vanille! Habe gerade festgestellt, dass ich keine Eier mehr da habe, aber nächstes Wochenende ist ja wieder Wochenende. 😀

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  3. Ich kann mich vollkommen mit dem oben stehenden Text identifizieren! Vielen Dank für diese clevere Lösung meines Problems! „Vier bis fünfzig Kekse“, damit kann ich mich sehr gut anfreunden 😀
    Liebe Grüße, Alex

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