Wann immer ich Gründe habe, die Montagsfrage des Buchfresserchens nicht zu beantworten, gebe ich einen Einblick in mein Seelenleben. Ich bediene mich dafür des so genannten Proust-Fragebogens. Alle bisherigen Antworten findet ihr hier, heute geht es um Wunschvorstellungen.
„Astronaut!“
„Gut aussehend!“
„Gelassen.“
Das kam mir als Antwortmöglichkeiten in den Sinn. Zugegeben: Ich musste erst eine Weile überlegen, was mir als Antwortmöglichkeiten in den Sinn kommen könnte. Denn ich habe erst eine Weile darüber nachgedacht, ob „Wer möchten Sie sein?“ nicht die sinnvollere Frage wäre. Aber als ich so darüber nachdachte, ist die Frage Blödsinn. Selbst wenn ich gern du wäre, so bliebe ich doch ich, vielleicht im Körper von dir, mit deinem Geist und deinen Gedanken, für den Moment zumindest. Aber dann gäbe es nur die Optionen: Entweder ich existiere nicht mehr oder ich existiere weiter. Und damit bliebe ich ich und könnte nicht du werden.
Klingt kompliziert, gell? Ist es aber nicht. Fakt ist: Man bleibt in seiner eigenen Haut stecken, man kann also nur beeinflussen, WAS man selbst sein möchte. Und da sind die Optionen Legion. Das fängt schon damit an, dass wir uns für eine Haarfarbe entscheiden können und hört bei der Wahl unseres Geschlechts (das selbst festzulegen ist übrigens ein Akt der Selbstbestimmung und Freiheit) noch lange nicht auf.
In einem alltäglichen Sinn ist die Frage, was man sein wolle, im Deutschen häufig eine Berufsfrage. Kleine Kinder werden schon gefragt, was sie einmal gern sein wollen – Feuerwehrfrau oder Putzmann, Tierärztin oder -pfleger, Top-Model oder Inneneinrichter. Die Liste ließe sich verlängern und ich wollte eben Astronaut werden. Und wenn mich jemand fragt „Was schaffst?“, finde ich das typisch deutsch, grinse und denke mir, wie gern ich „Astronaut“ sagen würde. Ohne dass es ein Drama ist, kein Astronaut zu sein, weil ich deutsch genug bin, mich über meinen Job zu identifizieren, aber nicht deutsch genug, um ausgiebig über den konkreten Job jammern zu können.
Moralisch gesehen wäre ich gern ein Mensch mit Haltung und einer guten Portion Stoizismus, denn ich rege mich zwar nun nicht mehr so sehr auf, ich schüttele aber noch so häufig den Kopf, dass ich ständig Gefahr laufe, ein Schleudertrauma zu erleiden. Das kann auf Dauer auch nicht gesund sein.
Und äußerlich? James Dean wäre schon super, seien wir mal ehrlich. Welcher Mann würde sich das nicht wünschen? Außer natürlich den Männern, die wünschen, eine Frau zu sein. Aber fit und einigermaßen gesund, dazu mit dem Gefühl gesegnet, im eigenen Körper zu sein (und nicht bloß von irgendeiner Hülle umgeben zu leben), das wäre super. Und daran arbeiten wir.
Wenn das in diesem Leben also nichts wird, der gelassene Astronaut mit dem Aussehen von James Dean, habe ich mir noch einen Alternativplan zurecht gelegt:
Und ihr so? Was wollt ihr sein?
Inneneinrichter ist sicher der häufigste Berufswunsch kleiner Kinder *gg*
Deine Erklärung zum Unterschied zwischen Wer und Was finde ich sehr interessant, und mit der hübschen Katze mit James Dean Blick würde ich auch gerne Mal einen Tag tauschen, um zu wissen, wie das so ist, lauter Bedienstete zu haben 😉
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Wobei die hübsche Katze just gestern Abend die Seiten gewechselt hat und nunmehr nur noch Harfe spielen wird. Oder wahrscheinlich Harfe spielen lassen wird.
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WAAAAS! Oh Schreck, was ist passiert?
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Das absehbare Ende eines langen Nierenleidens, für das ich ihr irgendwann ein Denkmal setzen werde, der guten Wilhelmine von und zu Zeilenende.
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Oh, das tut mir leid! Einer meiner Kater laboriert auch schon daran und es wird wohl auch für ihn der letzte Sommer sein :((
Aber ein ganz toller Name: Wilhelmine von und zu!
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Oder schlicht „Billy“ Weil wir erst dachten sie sein Kater … 😊
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Ich bin ich und das ist gut so.
Ich will nur authentisch sein/bleiben.
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Ach komm … Wer ist schon „ich“?
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Ich bin ich, und ich möchte auch niemand anders sein. 😉
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Aber woran machst du fest, was dieses „Ich“ ausmacht? (Pardon, aber wenn es um Identitätsfragen geht, bin ich manchmal beharrlich … Ich hätte nicht schon wieder „Orlando“ lesen sollen)
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ICH entscheide, was ich tue, mir ist es egal, was andere tun oder denken, wenn es mir nicht gefällt, dann bin ich eben anderer Meinung.
Mainstream interessiert mich auch nicht.
Es muss für mich innerlich stimmig sein, das bin ICH.
Bei mir gibt es kein „das macht man eben so“ oder „das ist doch modern“ oder „das war schon immer so“ etc.
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Ich wollte mal Archäologe werden… hatte aber null Bock, so lange die Schulbank zu drücken 😉
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Aber du hättest dann die Peitsche schwingen können!
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Das mache ich heute eh 😆
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… die zu groß gewachsene und feminine Ballerina in mir… geniesst mittlerweile den Catwalk in den Straßen der schönsten Stadt… ^^
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I’m too sexy for my Shirt *summ*
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*mittrräller*
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Kurz und knapp: Musiker
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Die bestmögliche Version von mir, so von einem Astronauten zum anderen!
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*winkt durchs All* Das erfordert aber konsequente Selbstbeobachtung und -optimierung.
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Jepp, wird bis zum Ende dauern 🙂
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So eine Katze wäre ich auch gerne. Und Astronaut ist sicher die coolste Antwort auf die Berufsfrage. Wie du schreibst, es gibt wichtigeres als coole Jobs und umwerfendes aussehen. Gesundheit, Zufriedenheit etc.
Trotzdem überlege ich, ob es für eine Umschulung zum Astronauten schon zu spät ist 😉
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Es ist nie zu spät für eine Umschulung zum Astronauten … Die ist nur leider so teuer. Da wäre ein cooler Job dank umwerfenden Äußeren echt vorteilhaft. 😦
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Ok, dann gehen wir zur Klum. 😂
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