Aus der Reihe „Das Zeilenende hat in der Rekonvaleszenz Medien konsumiert“ präsentiere ich heute: Marc Elsberg – Blackout.
Diese Reihe enthält Rezensionen von Serienstaffeln und Büchern, die ich in meiner Arbeitsunfähigkeit im Mai gelesen und gesehen habe. Ich habe mir währenddessen keine großen Notizen gemacht, deshalb versuche ich mich kurz zu halten und auch nur das zu empfehlen, woran ich immer noch denke. In aller Kürze soll es erklären, warum ihr diese Serie schauen oder dieses Buch lesen solltet.
In Blackout erzählt Marc Elsberg die dystopische Geschichte von einem europaweiten Zusammenbruch der Stromversorgung. Niemand weiß zunächst, wie es zu diesem Zusammenbruch gekommen ist, aber alle Versuche, die Stromversorgung wieder herzustellen, scheitern. Elsberg erzählt in seinem Szenario plausibel, wie man ein Stromnetz effizient lahm legt und welche katastrophalen Folgen dies hat.
Besonders beeindruckt hat mich die offenbar gründliche Recherche, die hinter dieser Dystopie steckt. Sowohl die Funktionsweise als auch die Schwachstellen der Stromnetze sind akkurat beschrieben. Elsberg dekliniert sehr sorgfältig durch, was geschehen wird, wenn uns der Strom wegbleibt – nicht nur ein paar Stunden oder auch nur Tage, sondern über mehrere Wochen hinweg. Europa schlittert bei Elsberg, der streng chronologisch erzählt, in eine regelrechte Katastrophe. In vielen kleinen Erzählstücken zeigt er für jeden Tag die Konsequenzen unseres Strommangels, aus dem sich Lebensmittelknappheit ebenso ergibt wie Probleme in der medizinischen Versorgung. Er macht deutlich, was wir sind: Stromjunkies. Ohne Strom funktioniert unsere derzeitige Gesellschaft nicht.
Das verpackt er in eine spannende Hackergeschichte voller Unklarheiten, falscher Anschuldigungen, Verfolgungsjagden und sonstigen spannenden Elementen einer Geschichte. „Blackout“ ist aus drei Gründen lesenswert: Es ist spannend, es ist brandaktuell und es ist realistisch, was in diesem Buch passiert. Mit jeder Seite nimmt das Gefühl der Beklemmung zu. Nach Lektüre des Buches war ich regelrecht dankbar dafür, dass das Licht anging, als ich den Schalter betätigte.
Ich habe das Buch auch schon gelesen und bin beim Lesen gar nicht von weg gekommen, weil es so spannend ist. Und tatsächlich habe auch ich nach der letzten Seite den Stromschalter betätigt und die daraufhin brennende Lampe angehimmelt. LG Ela
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Schlimm, gell? Hast du es auch schon mit Zero versucht?
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Das.ist.so.gruselig. Ich werde dieses Buch sicher nicht lesen. Mir reicht diesbezüglich meine Vorstellungskraft.
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Es ist ein verdammt spannender Thriller. Und das sag ich über dieses Genre nicht oft. 🙂
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Dass der Strom funktioniert, darüber freue ich mich auch ohne das Buch jeden Tag, und wirklich aus den von dir genannten Gründen.
Ich vermute, dass die nächsten Kriege in einer derartigen Form ausgetragen werden.
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Ich würde sagen, sie werden schon so ausgetragen. Die Sabotage von Infrastruktur ist sowas wie die Atombombe im Hacker-Arsenal, von daher … Denk an die Deutsche Bahn.
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Es gibt tatsächlich Menschen, die mit täglichen Stromausfällen leben müssen. Inklusive ungekühlter Getränke, nicht-funktionierender Ventilatoren und Klimaanlagen und natürlich auch ggf. verderbenden Lebensmitteln.
Dennoch habe ich auf die Frage „Stell dir mal vor, der Strom geht aus!“ Erstmal keck geantwortet: „Überleben tue ich trotzdem“ und meinen Gasofen getätschelt 😀
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Gerade deshalb solltest auch du das Buch lesen … Selbst dein Gasofen ist nicht sicher. 😉
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Kriegt man dann nicht extreme Existenzängste? Oder einfach nur Abenteuerlust 😀
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Erst Abenteuerlust, dann Panik. Und am Ende ist man dankbar, dass die Glühbirne brennt. 😉
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Ich habe auch mal ernsthaft drüber nachgedacht, was wäre, wenn eine Zombie-Apokalypse ausbrechen würde, was ich mitnehmen würde, etc. Ich wurde einfach nur panisch.
Als ich das erste Mal evakuiert wurde, war ich dann ganz ruhig, zielorientiert, praktisch.
Ich glaube deswegen, wenn was katastrophales passiert, wird man damit umzugehen wissen.
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Jain. Solange das Ganze lokal begrenzt ist und ein Ende absehbar ist, stimmt das wohl . Elsbergs Szenario ist aber komplexer, weil das europäische Stromnetz eben nicht isoliert ist. Die Katastrophe ist damit nicht lokal begrenzt. Und auch nicht zeitlich, weil ihr kaum zu entgehen ist.
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Dann stirbste halt. Sobald du tot bist, stört es dich aber auch nicht mehr 😀
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Ich find Leben aber schon irgendwie geil. Ich bin zwar alt, aber noch zu jung für Fatalismus. 😉
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Fast hätte ich gesagt: „Warste, bis du in mein Alter kommst“ 😀
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😃
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Hab’s soeben bei iBooks geladen. Die Rezension hat mir sofort den Floh ins Ohr gesetzt… 👍🏻
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Ha … Ich kann es also noch. Der Kerl ist echt der Hammer. Und das ist eigentlich genau mein Thema. Ich bin fast schon entsetzt, dass ich das Buch nur durch Zufall gefunden habe.
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