Jeden Montag stellt das Buch-Fresserchen seine Montagsfrage zu Lesegewohnheiten, (fast) jeden Dienstag bemühe ich mich um eine Antwort auf ihre Frage. Alle meine Antworten gibt es im Archiv. In dieser Woche heißt es: Gibt es ein Buch, das du schon so oft gelesen hast, dass du nicht mehr weißt, wie oft genau?
Ich feiere also meine Rückkehr zur Montagsfrage mit … Der Wiederholung des Immergleichen? Okay, im Chor bitte:
- Die Grundlegung zur Metaphysik der Sitten von Immanuel Kant
- Über die Freiheit von John Stuart Mill
- Harry Potter Band 1 bis 7 von Joanne K. Rowling
Aber hier ist hinter der Tastatur so viel Neues enstanden, dass ich doch nicht nahtlos an Altes anschließen kann. Okay, ich haue euch Beiträge von der Halde um die Ohren, dass euch Hören und Sehen vergehen wird, aber es muss doch nicht alles so bleiben, wie es ist. Außerdem habe ich die Supplement-Bände zur Potter-Heptalogie höchstens einmal gelesen, das Theaterstück noch gar nicht.
Versuchen wir es also mit peinlichen Bekenntnissen. Ich habe „Mieses Karma“ von David Safier gelesen. Mehrfach. Ich habe es gelesen und anschließend wieder von vorn begonnen, weil es ich es so unfassbar witzig fand. Und es war auch beim zweiten Lesen so unfassbar witzig, dass ich … genau! Ich habe es ein drittes Mal gelesen.
Umso enttäuschter war ich dann von „Jesus liebt mich“ und „Plötzlich Shakespeare“, die beide wie billige Abklatsche daherkamen und sich auch noch thematisch furchtbar ähnelten. Ich fand beide so mies, dass ich beschloss, nie wieder etwas Neues von David Safier zu lesen. Dann las ich wieder „Mieses Karma“ und erfreute mich an seinem Witz. Und als ich neulich in der Buchhandlung sah, dass es nun „Mieses Karma hoch zwei“ gäbe, musste ich mich streng an meinen Beschluss erinnern. Aber ich blieb stark.
Und ihr so? Welches Buch habt ihr so häufig gelesen, dass es auseinanderfällt? Was haltet ihr von David Safier? Sollte ich meinen Beschluss vergessen und „Mieses Karma hoch zwei“ eine Chance geben?
Ja, warum nicht.. du kannst es dir ja auch ausleihen..
Saul Bellow : der Regenkönig
und die Bücher von Luisa Francia, alle … besonders : Warten auf blaue Wunder
Gruss
S.
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Ich steh leider überhaupt nicht auf Bücher ausleihen. Das macht mich wahnsinnig. *g*
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Oh.. das ist ja eher selten. Dann hast du sicher viel Platz zum Lagern..
mich macht eher der Staub und das Lagern von Sachen, die ich nicht mehr brauche wahnsinnig..
🙂
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Ich gebe durchaus Bücher wieder weg. Aber ich muss sie zumindest eine Zeit lang besitzen.
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Mieses Karma ist grossartig. Den 2. Teil kenne ich nicht. Lies mal und erzähle😊
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IHR sollt lesen. Damit ich weiß, ob ich wieder enttäuscht werde. ^^
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Ich habe den 2. Teil gelesen. Und ich kann mich KEIN Stück daran erinnern. Noch Fragen?
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Da gibt es einige. Kleine Auswahl: Eine bemerkenswerte Karriere hat Kleists „Michael Kohlhaas“ hingelegt. Als Pflichtlektüre mochte ich den zunächst überhaupt nicht. Beim viel späteren Wiederlesen fand ich ihn aber richtig gut. Besonders häufig wiedergelesen habe ich Peter Høegs „frøken Smilla“ und sämtliche (!) Romane von Emily Brontë.
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Echt? Der Kohlhaas? Je häufiger ich ihn lese, desto weniger weiß ich, wieso ich ihn jemals mochte. Obwohl das so ein Altersding sein muss.
Und die Sache mit Emily hat mich so sehr irritiert, dass ich tatsächlich im Wikipedia-Artikel nachschauen musste. Chapeau. *g*
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Ich mochte den zunächst ja überhaupt nicht. Aber mittlerweile mag ich den Kohlhaasenbraten ganz gerne riechen. 😉
Ich hätte bei Emily ja den Titel nennen können – aber „sämtliche“ klingt irgendwie so schön beeindruckend. 😀
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Eben. Und sorgt für ein WTF-Gesicht am anderen Ende der Leitung. 😊
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Ja, das ist hinterhältig. Man ist sich sooo sicher… Und wird dann doch plötzlich… irgendwie… ver… un… si… chert. 😉
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Da du den ersten Teil so gut und gut und gut empfunden hast, würde ich es mir tatsächlich zweimal überlegen, den zweiten Teil nachzuschieben. Bin aber gespannt, wie du dich entscheidest … ;o)
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Vor allen Dingen … Ich liebe ja auch „Mein Leben und ich“. Aber die beiden Nachfolgeromane des Herrn S. waren … Schwach ist noch eine Untertreibung.
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Das ist ja oft so. Voller Begeisterung erwartet man Ähnliches, wenn nicht gar mehr und dann sieht man der Realität ins Auge und ist enttäuscht. Schlimmstenfalls hat es sogar Auswirkungen auf das Leseerlebnis von einst. Wie bei Filmen hin und wieder.
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Das ist mir zum Glück noch nie passiert. Aber es gibt so viel gute leichte Unterhaltungsliteratur, dass ich da sehr viel angepisster bin als bei einem schlechten intellektuellen Dreisprung.
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Leider hatte ich nie den Drang anspruchsvolle Literatur mehr als einmal zu lesen, warum auch immer, aber dafür musste ich dreimal den Sammelband vom „Herrn der Ringe“ kaufen, weil der nach unzähligen Lesetagen und Lesenächten wiederholt zerfledderte. Dafür kann ich jetzt die meisten Passagen auswendig und falls jemals noch eine blödsinnige Version von Peter Jackson gedreht wird und sie eine Mischung zwischen Troll, Zwerg und Zauberer suchen, wäre ich die richtige Besetzung 😀
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Mir reicht es bei den meisten Büchern, sie nochmal in die Hand zu nehmen und dann geht mein Kopfkino eh schon wieder los. Der Tolkien ist hingegen so gar nicht mein Freund … Das Simarillion wartet aber ja noch. *g*
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Das hab ich nur einmal gelesen, weil es mich eher an einen Vortrag als an einen Roman erinnert hat 😀
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Ich habe übrigens mit „Plötzlich Shakespeare“ meine Safier-Erkundung begonnen. Ich fand’s ganz nett, aber mehr auch nicht. Das hat mich dann irgendwie vom „Miesen Karma“ abgehalten. So ist das eben mit dem Karma. Vielleicht sollte ich mich nun doch noch auch an die Lektüre wagen. Du hast mich jetzt wieder neugierig gemacht 🙄
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Dann habe ich ja was gutes getan. ☺ Mieses Karma ist wirklich um Klassen besser. Auch, weil es damals, bei Erscheinen, eine clevere neue Idee war. Ob die heute immer noch funktioniert, weiß ich nicht. Aber damals hat sie mich begeistert, so ungewöhnlich, wie sie war.
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