Musik von … Neil Diamond

Ich höre die unterschiedlichste Musik. Mein Musikgeschmack ist sehr divers, im Laufe der Jahre haben sich aber einzelne Künstler und Bands gefunden, die mich kontinuierlich begleiten. Genau so gibt es Künstler und Bands, die ich exzessiv gehört habe, heute aber keine Rolle mehr spielen. Beiden möchte ich aber ein kleines Denkmal setzen. Heute: Neil Diamond.

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Ich habe eine Weile darüber nachgedacht, wie ich in diesen Beitrag einsteigen soll. Denn während Welle:Erdball und Samsas Traum den meisten meiner Follower*innen nichts sagten (rühmliche Ausnahmen bestätigen bloß die Regel), ist der heutige Gast dieser Kategorie ein Weltstar. X verkaufte Alben, weiß ich nicht wie viele Goldene und sonstige Schallplatten, Rock and Roll Hall of Fame … Seit 50 Jahren auf der Bühne und immer noch auf Tour.

Neil Diamond ist mittlerweile mehr Phänomen als Musiker. Ich könnte natürlich schreiben, dass diese warme, sanfte Stimme oder die wunderbaren Texte es sind, die mich an Neil Diamond so sehr ansprechen. Und ja, es sind vor allen Dingen die Texte, die mich auf Neil Diamond aufmerksam gemacht haben.

Es fing mit diesem Lied an. Mit der Zeile „And I am lost and I can’t even say why“, die damals getroffen hat. Weil ich mich damals genau so gefühlt habe. Nicht so wie das Lyrische Ich Neil Diamond in diesem Lied, der darin die Einsamkeit des Prominenten-Lebens beklagt und feststellt, dass er auch ein Mensch ist. Aber wir hören nun einmal immer, was wir hören wollen. Und ich war froh, dass man darüber singen konnte, sich verloren oder fehl am Platze zu fühlen, obwohl man es nicht erklären kann. Nicht einmal sich selbst so recht.

Geblieben bin ich nicht nur deshalb …

Home
To a new and a shiny place
Make our bed and we’ll say our grace
Freedom’s light burning warm
Freedom’s light burning warm

Auch wenn ich gestehe, es derzeit häufiger zu hören. Was nicht nur an der aktuellen politischen Lage liegt und eine Trotzreaktion ist – auf „America“ lässt sich eine gute 10-Minuten-Einheit auf dem Laufband mit Temposteigerungen bewältigen. Das Lied treibt an.

Was ich an Neil Diamond aber großartig finde, ist seine Live Performance (und ich hadere mit mir, ob ich die Tour mitnehmen soll, aber 90€, dafür dass ich Konzerte nicht so gern mag, ist happig). Wenn ich nicht bald nach meinem ersten Kontakt auf die Live-Versionen seiner Songs gestoßen wäre, dann hätte es Neil Diamond bei mir nie weiter als zum „Verlorenen, der den größten Erfolg der Monkees geschrieben hat“ gebracht.

Okay, zugegeben, auch der Titel „Beautiful Noise“ ist schon famos. Dazu das beinahe schon verschwenderische Arrangement des Liedes, das so wunderbar dazu passt und der Spaß, den Neil Diamond sichtlich und vor allen Dingen HÖRBAR an der Perfomance seiner Songs hat, haut mich regelmäßig um … und nicht nur mich.

Ich gebe zu, Sweet Caroline gehört eigentlich noch nicht einmal in die Top 5 meiner liebsten Neil Diamond Songs. Eher „Shilo“, aber … Aber! … Bitte schaut und hört euch dieses Video dahingehend an, in welche Extase der Mann sein Publikum damit treibt und wie er es in seinen Bann schlägt. Der bringt den Madisan Square Garden zum Kochen.  Das überträgt sich automatisch mit auf mich.

Es ist sogar so schlimm mit mir und Neil Diamond – und seinen Live-Performance-Künsten, dass es noch ein letztes Lied gibt, das dringend erwähnt werden muss, denn

  1. Ich mag die Originalversion des Liedes nicht
  2. Ich mag die Coverversion von UB40 nicht, die immens erfolgreich war
  3. Aber dann hat Neil Diamond das Cover gecovert … Und in der Version wiederum ist es eines meiner liebsten

Wem das in dieser Woche zu klassisch war, der darf gern in den früheren Ausgaben stöbern oder sich auf das nächste Mal freuen. Denn dann bekommt ein anderer Künstler sein Denkmal gesetzt.

Bisher bei „Musik von …“

Welle: Erdball

Samsas Traum

12 Kommentare zu „Musik von … Neil Diamond

  1. Neil Diamond kann man natürlich mehr oder weniger mögen (das ist letztlich eine musikgeschmackliche und subjektunabhängige Binsenweisheit). Aber an seinen musikalischen und textdichterischen Qualitäten gibt’s nichts zu rütteln. Das hast du mit einer ansprechenden und „bandbreiten“ Auswahl schön dokumentiert (auch wenn ich bis heute nicht wirklich auf den Rotweingeschmack gekommen bin). Mein Lieblingsdiamant ist übrigens „Jonathan Livingston Seagull“. (Obwohl Film ja nicht so meins ist, und ich den Film auch nie gesehen habe.)

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    1. Zur Möwe Jonathan hat mir musikalisch wie literarisch oder filmisch immer der Zugang gefehlt. Dabei mag ich Richard Bach für seine Watership-Down-Geschichten sehr. Aber das ist ja eine andere Geschichte.
      Und der Rotwein ist … zumindest im Original … auch anstrengend. *gg*

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      1. Ja, das ist immer wieder interessant, wie sich die Dinge individuell höchst unterschiedlich erschließen. Bei mir haben sowohl das Buch, als auch die Musik genau den richtigen Nerv getroffen. Aber der Rotwein – bis die neue Version erschien, ist er mir längst sauer geworden… 😉

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  2. Ich finde es interessant, den Musikgeschmack anderer kennenzulernen. Deshalb freue ich mich auf die Fortsetzung. Mit Neil bin ich nie warm geworden, halte ihn aber fuer einen ausgezeichneten Musiker.

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  3. Neil Diamond habe ich eine Zeitlang auch rauf und runter gehört und ich höre ihn immer wieder einmal gern. In meinem Platten- und CD-Regal steht so einiges von ihm. Schöner Beitrag 🙂

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  4. Also ich finde diese Liebeserklärung an einen Musiker sehr gelungen. Jeden Hörtipp habe ich mir sofort auf Apple Music angehört — einer hat es sogar aus dem Stand in meine Favoriten-Liste geschafft (welcher wohl…?). Vielen Dank! Das Hören war eine gute Erholung nach dem anstrengenden Vormittag. 👍🏻

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          1. Klar, allein die Erwähnung des Laufband-Trainings hat mich sofort angefixt… Noch dazu bin ich ja dort geboren und sehe das wie du: Gerade angesichts der aktuellen Entwicklungen ist die Betonung des „Vielfalt durch Einwanderung“-Aspekts, der das Land über Jahrhunderte geprägt hat, wichtig und richtig. (O Schreck, ich höre mich schon wie ein Politiker an…) 👍🏻👊🏻 Darauf einen 🥃!

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