Der Bumms-Kopf hat doch noch ein Käppchen bekommen.

Wie gut, dass ich mich von Strick-Misserfolgen nicht entmutigen lasse. Ich hatte ja ohnehin vor, mir eine gestreifte Mütze zu stricken. Mit weißen Streifen, wie sich das für eine Mütze gehört. Denn Mützen sollten ringelig sein, dann sind es die schönsten Mützen, so die Devise des Zeilenende.

Es begab sich also, dass ich noch Wolle für solch ein Projekt hatte und zugleich wertvolle Erfahrungen gesammelt hatte zwecks nötigem Maschenanschlag. Auf meinem Vierer-Nadelspiel hatte ich 84 Maschen angeschlagen und strickte munter drauf los. Ich war zunächst ein wenig verunsichert. Das Bündchen sah so klein aus, dass wahrscheinlich nicht einmal mein Fuß hindurch passen würde, geschweige denn ein Charakterkopf mit Hutgröße 62. Aber ich war gewillt, es durchzuziehen und vertraute darauf, dass die Mütze am Ende wohl weit genug werden würde. Ansonsten müsste ich eben meinen Kopf verkleinern.

Ich strickte also und strickte und hatte sogar kein Problem mit dem Farbwechsel. Wie das klappt mit den verschränkten Fäden war mir auf Anhieb bewusst, ich machte es intuitiv ein paar Mal bis ich mich fragte, was ich da eigentlich genau tat … Ein tückischer Fehler, denn dann musste ich googlen, wie das mit den verschränkten Fäden geht. Schon verrückt, wie man etwas kann, aber es nicht erklären kann.

Überhaupt, stricken. Ich bin fast der Meinung, dass ich intuitiv ein guter Stricker bin. Aber dann ging es an die Abnahmen. Ich dachte kurz nach und kam zu dem Ergebnis, dass ich wohl jede sechste mit jeder siebten Masche verstricken müsste, dann ein paar Runden stricken, dann jede fünfte mit jeder sechsten, etc. Dass das dann auch so funktioniert, wie ich mir dachte, war aber eine Rechenaufgabe, die mich einen ganzen Abend beschäftigt hatte. Das Ergebnis indes war: Meine Intuition war völlig richtig. Und so hüpfte ich eines schönen Abends mit einer neuen Mütze durch die Gegend (und nahm sie seitdem kaum ab – sie muss sich nämlich ein klitzekleines Bisschen weiten). Dank meines neu erworbenen Amazon-Prime-Abos hatte ich ja plötzlich Zeit zum Stricken, die sonst mit Lesen verplempert gewesen wäre. Und da ich es mir wieder erlaubt habe, intensiv Serien zu schauen, werde ich wohl noch ein paar Mützen folgen lassen.

Kleine Anekdote am Rande: Ich habe einen Wolldealer gefunden, mit dem ich zufrieden bin. Denn dort werden einzelne Nadeln zum Vernähen der Wollfäden für 10ct. das Stück verkauft. Ich habe sogar einen Kassenbon bekommen. Nur das Finden dieses Geschäfts erweist sich als schwierig. Ich wusste beim letzten Besuch zwar, in welcher Straße er sich befindet, aber konnte den Laden partout nicht finden. Ich hielt inne, befragte Google Maps … Und das teilte mir mit, ich müsse mich nur umdrehen. Ein Geschäft per Navi zu suchen, das man genau im Rücken hat, ist eine Leistung, die nicht jeder vollbringen kann.

31 Kommentare zu „Bestrickendes #2

  1. Hut ab, oder besser gesagt Strickmütze ab! Ich glaube, ich kann nur noch so etwas Gerades wie einen Schal stricken und ich hätte keine Ahnung, wie man das Projekt „abschließt“ ohne ewig mit den Stricknadeln um den Hals herumlaufen zu müssen 😉

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  2. Chapeau! Also hat……äh…..cap…..ach eeeejjjjjaaaallllll…..schicki….und so ein akkurates Maschenbild…..sie sitzt in der Tat etwas satt…..aber solange die Haare nicht durch die gedehnten Maschen den Hangover machen ist alles gut 😊

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  3. Da kann ich nur ehrfürchtig staunen. 🙂 Wobei die Betonung auf „ehr“ liegt – den zum Fürchten schaut dein Wollhelm ja nicht aus. 😉
    Ich habe Ähnliches schon vor Jahrzehnten aufgegeben. Erstens habe ich mich immer mit den Stricknadeln in die Wolle gekriegt und zweitens ist die ganze Strickerei in einen Krieg zwischen Wolle und Wollen ausgeartet. Also hat der Klügere (das war, wie so oft, ich) nachgegeben. 🙂

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  4. Auf jeden Fall eine echt tolle Mütze! Für mich ist es gerade schwer einen neuen passenden Wolldealer vor Ort zu finden. Kaum dachte ich, da ist einer, hat der Laden auch schon zu gemacht :/ Alle anderen sind dann eher in Braunschweig oder Hannover zu finden. Mit spontan einkaufen, ist da leider nichts. Doch zum Glück war eine Freundin/Kollegin am Samstag auf der Wollmesse in Leipzig – von mir bekam sie die Grenze des Budgets und ich bin jetzt wieder mit schöner wolle ausgestattet 🙂 Wir sollten auf jeden Fall einen Stricknachmittag für unsere Nutzer in de Bibliothek einführen. Sonst kommen meine Kollegin und ich ja nie dazu unsere Projekte zu
    Grüße, Sü

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      1. Hier hab ich leider alle Läden durch, man findet etwas, aber mal etwas speziellere Garne leider nicht. Zum Glück gibt es ja genügend „Woll-Dealer“ im Netz 🙂 – Grüße, Sü

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    1. Ich kenne meine Hutgröße, ja. Ich bin sommers passionierter Batschkappträger und immer auf der Suche nach schönen und passenden Mützen. An einem von beiden hakt es meistens. *gg*
      Was die Farbgebung betrifft, wollte ich vor allen Dingen weiße Streifen haben. Türkis-Gelb wäre eine Option für die nächste Mütze.

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