Es begab sich also, dass das Zeilenende Gäste aus dem Morgenland erwartete. Oder zumindest einen Gast aus dem Morgenland, weil der andere Gast aus dem Nordwesten kam … Aber dafür ins Morgenland reisen musste. Dafür forderte dieser Gast in bester französischer Tradition, weil das Zeilenende nur Eiweißbrot im Haus hat, Kuchen. Okay, er forderte ihn nicht, aber ich habe trotzdem einen gebacken. Wenn Bloggerkolleg*innen kommen, muss es Kuchen geben.

Ich überlegte kurz, was ich für einen Kuchen backen sollte. Denn es stand bloß fest, dass es ein runder Kuchen sein müsste, dessen Grundfläche man gemäß der Formel Pi x r² mit r=13cm berechnen könne. Darüber hinaus verließ ich mich auf mein untrügliches Gespür, dass Frauen für Streusel schwärmen … Und wenn sie es nicht tun, notfalls meinem Charme erliegen.

Ich lag damit sogar richtig, zumindest was die Streusel betrifft. Über meinen Charme lasse ich einfach die singende Lehrerin und den mir bereits bekannten pimalrquadrat urteilen, denn mit Beiden durfte ich einen sehr charmanten Tag in der geilsten schönsten heimatlichsten Stadt der Welt verbringen. Ich habe schon lang nicht mehr nonstop so angeregt eine Unterhaltung (über so herrliche Themen) geführt und herumgeflachst, dass wir einige der Dinge, die wir tun wollten (das mit dem Tak holen wir nach, mein Waschbär!), glatt vergessen haben. Und ja … auch die georgische Küche ums Eck schreit bei mir nach Wiederholung.

Doch zurück zum Kuchen. Ich bin zwar kein Foodblogger, aber ich habe sogar ein Rezepteverzeichnis im Blog, das vor allen Dingen meine Kuchenbäckerei dokumentiert. Was wäre ich da für ein Gastgeber, wenn ich keinen Kuchen servieren würde? Ich sehe da insbesondere für Roe also nur eine Option: Mal nach Stuttgart kommen. 😉

Für einen schnellen Krümelkuchen, der einem Bloggertreffen dennoch würdig ist, benötigt ihr neben einer 26cm-Durchmesser-Springform:

  • 200g Butter
  • 200g Zucker
  • 1 Ei
  • Zitronenschalenabrieb
  • 500g Mehl
  • 1 TL Backpulver
  • 450g Sauerkirschkonfitüre
  • 50g gemahlene Mandeln

Die ganze Sache beginnt ganz leicht. Nicht unbedingt im Backbuch, denn da wird die Butter mit dem Zucker schaumig geschlagen, anschließend das Ei und die Zitronenschale untergerührt, dann ein paar Löffel Mehl, um zu guter Letzt alles zu Krümeln zu verarbeiten.

Das habe ich geflissentlich überlesen, weil ich ja weiß, wie man Streusel macht: Zucker, Zitronenschalenabrieb, Mehl, Backpulver mischen, Butter in Stücke schneiden, mit dem Ei auf den trockenen Zutaten verteilen und kneten. Und ja, funktioniert genau so gut.

Als nächstes drückt ihr die Hälfte der Streusel in eine gefettete Springform. Die andere Hälfte der Streusel vermischt ihr mit den gemahlenen Mandeln. Nebenbei heizt ihr den Ofen auf etwa 170° Ober-/Unterhitze auf und verflüssigt die Marmelade. Die kommt nämlich auf den Streuselboden. Und warme Marmelade lässt sich besser verschmieren. 😉

Wer genau hinsieht, wird womöglich erkennen, dass da neben der Sauerkirschkonfitüre noch eine andere Sorte im Topf ist. Das ist Hagebuttenmark, das natürlich aus Geschmacksgründen dabei ist und nicht, weil ich nur eine 28cm- und eine 30cm-Springform besitze … Und vergessen hätte, vor dem Einkaufen die benötigten Mengen hochzurechnen. Ich behelfe mich übrigens mit dem Faktor 1,2. Das geht meistens im Kopf.

Auf die Marmelade folgen anschießend die übrigen Streusel und der Kuchen wandert für etwa 50 Minuten in den Ofen, auf der zweiten Schiene von unten. Aus dem Ofen genommen kann er auf dem Kuchengitter auskühlen. Wer mag, kann den Kuchen anschließend noch mit Puderzucker bestäuben. Das habe ich natürlich allein aus Kaloriengründen unterlassen und nicht etwa, weil ich mein Puderzuckersieb nicht gefunden habe.

Herausgekommen ist ein durchaus ansehnliches Stück Kuchen, das gleich von diversen Kameras geknipst wurde. Ob es lecker war, müssen aber die anderen bewerten.

P.S.: Herr Moritz hat sich zwar durchaus daneben benommen an diesem Tag, war aber insgesamt so wohlerzogen, dass ich häufiger Gäste haben will, die meinen Blog lesen. Er glaubt nämlich, er würde mich mit seinem guten Verhalten Lügen strafen. 😉

28 Kommentare zu „Krümel-Blogger

  1. Meine wichtigste Lektion als Kind: Das Verhältnis Kuchenteig/-boden muss zu den Streuseln immer 1:3 betragen, weil nur dann am Ende auch 1:1 Kuchen/Streusel bei rumkommt (die anderen beiden Teile Streusel werden nämlich vor dem Backen gefuttert, muarhar!)

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  2. Wenn Stuttgart nicht so weit wäre – aus meiner Perspektive … Aber ich nehme mal das Rezept mit und mache einen Testlauf in meiner Küche. Das Streuselteil sieht nämlich echt lecker aus.

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  3. Ich kann bestätigen, dass der Kuchen ganz famos geschmeckt hat! 🙂
    Höchst lecker, und er sah auch im Licht einer sich dem Abend neigenden Sonne wahrlich sexy aus, sodass wir alle drei Bilder in diversen Posen gemacht haben. 😀

    Und Herr Moritz war tatsächlich brav, auch wenn tatsächlich einmal sen Wahnsinn durchgeblitzt ist. 😮
    Es war wirklich ein schöner Tag, und ich freu mich auf die Wiederholung, und Tak werd ich wieder dabei haben. 🙂
    Auch wenn wir uns auch ohne sehr gut unterhalten haben. 😀

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      1. Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass das fotografierte Stück Kuchen MEINES war und ICH es extra so sexy in die Sonne geschoben habe! 😛 😀

        Ich bin ja immer noch enttäuscht, dass ich an dem Tag nicht mehr als ein Stück von diesem sehr, sehr leckeren Kuchen geschafft habe. Ist sonst nicht meine Art. Das nächste mal gehen wir vorher nicht schon was „Kleines“ (*stopf*) essen! 😉

        War wirklich ein schöner Tag mit euch, dem Kuchen – und Moritz! 🙂

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        1. Hihi, okay: Ehre, wem Ehre gebührt. Aber ich habe ja auch nach einem Stück auf mehr verzichtet. Also der Imbiss davor … war es auch nicht. Der Kuchen war insgesamt stopfend. *g*

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