Jeden Montag stellt das Buch-Fresserchen seine Montagsfrage zu Lesegewohnheiten, (fast) jeden Dienstag bemühe ich mich um eine Antwort auf ihre Frage. Alle meine Antworten gibt es im Archiv. In dieser Woche heißt es: Welche ist deine längste Buchreihe im Regal und was gefällt dir so gut daran?

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Im ersten Augenblick runzelte ich die Stirn, denn mir schoss sofort „Harry Potter“ in den Sinn. Sieben Bücher, dazu Die Märchen von Beedle dem Barden, Quidditch im Wandel der Zeiten sowie Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind. Macht summa sumarum zehn Bücher – das Theaterstück nenne ich noch nicht mein eigen. Alles zu seiner Zeit. Was ich an Harry Potter liebe, muss wahrscheinlich gar nicht weiter erklärt werden. Es ist Harry Potter.

Dann zögerte ich. Denn in meinem Hinterstübchen sagte mir etwas, dass es das nicht gewesen sein kann. Je nachdem, wie man zählt, bestehen die Geschichten rund um Horatio Hornblower aus elf Büchern. Die ich alle gelesen habe und besitze. Allerdings zum Teil mit mehreren Geschichten in einem Band. Dennoch, elf. Und was ich an Hornblower liebe? Er bestreitet Abenteuer auf hoher See. Dort gibt es Ödnis und Action, sympathische Charaktere – allen voran der oft so zögerliche und unbeholfene, dennoch entschlossene Held. Der seinen Weg macht vom einfachen Fähnrich bis zum angesehenen Lord und das gar nicht so recht fassen kann. Stimmungsvolle Literatur mit sympathischen Charakteren eben.

Und dann fiel es mir wie ein Blitz ein, dass es da noch etwas gibt. Etwas, von dem ich gar nicht weiß, wie viele Romane ich genau von dieser Reihe besitze: Star Trek – New Frontier. Ich bin im Vergleich zu Star-Wars-Romanen erst spät zu den Trek-Geschichten gekommen, weil ich mir nicht so recht vorstellen konnte, dass die Bücher gut sind, wo doch die Serie so brillant ist. Peter David mit seiner Crew belehrte mich eines besseren, weil New Frontier nicht die Geschichten der Serie erzählt, sondern das Universum vertieft, mit eigener Crew. Der Captain ist handfester und weniger diplomatisch als Kirk, dennoch ein verantwortungsbewusster Sternenflottenoffizier, die Spezies darin sind interessant und die Buchreihe entwickelt immer wieder neue Handlungsrahmen, etwas das man damals in Büchern höchstens von Groschenromanen kannte – und auch in Star Trek erst mit Deep Space Nine so richtig etabliert worden ist.Zuletzt sei auch erwähnt, dass mancher Gast-Charakter aus Star Trek seinen festen Platz bei Peter David bekommen hat, was ich auch sehr cool finde (und von anderen Autoren später als Konzept übernommen wurde).

Wann immer mich jemand nach einem guten Star-Trek-Roman fragte, musste ich lange Zeit auf diese Reihe verweisen und bedauernd sagen, dass die deutschen Übersetzungen vergriffen seien. (Mittlerweile legt Cross Cult die Reihe in Deutsch neu auf – außerdem hat das Angebot guter Star-Trek-Romane zugenommen). Ich bin dann irgendwann auf die englischen Romane übergewechselt, habe jetzt aber auch seit einer Weile keinen mehr gelesen. Da die Reihe in einer Kiste verstaut ist (und damit die Frage nur so halb beantwortet), kann ich nicht genau sagen, wo ich stehe, bin mir aber fast sicher, dass ich bis einschließlich Treason alle gelesen habe. Das wären 17 Romane (die Tie-ins habe ich nicht gelesen).

Ich lade hiermit zum literarischen Schwanz-Vergleich ein: Wer hat die längste Reihe im Regal und warum? 😉

 

20 Kommentare zu „Montagsfrage: Die längste Buchreihe

  1. So wir toppen das eindeutig. Es gibt eine Reihe an Fachliteratur in einem bestimmten Fach für eine gewisse Schulform. Mehr können wir nicht verraten, ansonsten verraten wir am Ende noch uns🙈. Wir nennen Sie liebvoll die bunte Reihe, da jedes Werk der Reihe basicmäßig zwar die Grundfarbe grün aufweißt, jedoch die Obergestaltung ist zu jedem Band andersfarbig. Die Reihe besteht aus 8 Grundwerken, dazu gehören mittlerweile 12 Arbeitswerke. Alles aufeinander aufgebaut. Also 20 Bücher aus einer Reihe. Zwar Fachliteratur und keine Belletristik, aber sie steht in meinem Schrank. LG Ela☕

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  2. Honor Harrington von David Weber. Ich habe zwar alle, musste aber jetzt trotzdem erst kurz recherchieren, wie viele es sein müssten. 32 Stück laut Wiki (plus die 3 Versionen im englischen Orginal).Keine Ahnung wie lange ich die schon sammle und lese, aber so etwa 20 Jahre müssen das schon sein.

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      1. Du ahnst ja nicht, wie anspruchsvoll das ist. Jede CD in einem eigenen Umschlag – ganz wie ein Buch. 😉 [Und dann muss man noch höllisch aufpassen, dass man die Dinger nicht durcheinander bringt]
        Ansonsten muss ich doch einräumen, dass bei mir die einbändigen Serien überwiegen. 😀

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  3. Na super, und ich kann nur die 7 Bände der Suche nach der verlorenen Zeit vorweisen oder die 3 Bände von Calvin and Hobbes und jene des Marxschen Kapitals, wobei letztere sicherlich schwerer wiegen als der Proust und der Hobbes (und noch zum SuB zählen) 😉
    Aber so ein Längenvergleich ist eh mehr was für die erschöpften Herren aka Herren der Schöpfung

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  4. Hmmm, mir würde da Stephen Kings Sage um den Dunklen Turm einfallen.

    Ich hatte gerade beschlossen, keines seiner Bücher mehr zu lesen, weil sie sich inzwischen alle irgendwie ähnelten, als mir der erste Teil der Reihe in die Hände fiel und mich total einfing. Ich habe dann ungeduldig auf den zweiten Band gewartet und dann jedes Mal auf das Erscheinen des nächsten. Und ich habe mich immer wieder gefragt, wie das Ende aussehen würde. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie man so ein Werk sinnvoll beenden könnte. Es war der Wahnsinn. So simpel, so naheliegend und so überraschend.

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