Jeden Montag stellt das Buch-Fresserchen seine Montagsfrage zu Lesegewohnheiten, (fast) jeden Dienstag bemühe ich mich um eine Antwort auf ihre Frage. Alle meine Antworten gibt es im Archiv. In dieser Woche heißt es: Hast du dir schonmal vorgenommen (und es geschafft) länger kein Buch zu kaufen?

Ich habe im letzten Jahr sechs Bücher gekauft und drei geschenkt bekommen (dazu kommen noch ein paar Bücher für den Job, die ich jetzt einmal ausklammere). Von diesen sechs Büchern habe ich drei gekauft, weil ich Büchergutscheine zur Verabschiedung geschenkt bekommen habe. Eines der geschenkten Bücher war ein Reiseführer, den ich bereits ausgiebig genutzt habe.

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Und das, obwohl ich mir vorgenommen habe, keine Bücher zu kaufen. Ich finde dennoch, dass ich es geschafft habe, mein Buchkaufverbot zur SuB-Reduktion durchzuhalten, denn ich habe mir die neuen Bücher gekauft unter der Bedingung, sie auch in diesem Jahr zu lesen. Und genau das habe ich geschafft. Außerdem gab es bei den Büchern (zumal bei den drei Büchern, die ich ohne Gutschein gekauft habe) gute Gründe, sie zu kaufen. Sie haben jeweils Buchreihen beendet. Ich hätte sie also ohnehin gekauft und gelesen, um die Reihen abzuschließen. Selbst von den beiden Weihnachtsgeschenken habe ich eines schon gelesen. Nur die Mars-Trilogie ist eine Ausnahme gewesen, die habe ich dafür in diesem Jahr komplett gekauft … Bevor sie wieder vergriffen ist.

Ich sehe mein Buchkaufverbot nicht dogmatisch. Es soll mir nichts vorenthalten, sondern den Buchkauf bewusster gestalten. Es soll mich auch daran erinnern, dass ich Bücher im Regal habe, die ich alle unbedingt lesen sollte. Und weil meine Zeit leider nicht endlos ist, muss ich priorisieren. Da gibt der Platz auf dem Regalbrett vor, wie groß die Auswahl daheim sein darf.

Ich habe meinen SuB (ohne die Neukäufe) im vergangenen Jahr halbiert, von 70 auf 35 Bücher. Ich habe dabei nichts verloren, sondern habe wunderbare Schätze entdeckt. Ich habe mit Wittgenstein nach dem Wesen von Sprache gefragt, bin mit Heinrich Böll durchs Nachkriegsdeutschland gestreift und habe über die Stunde Null nachgedacht, bin aber auch „ganz profan“ mit Jules Verne Richtung Mond und zuletzt Richtung Erdmittelpunkt gereist. Das habe ich alles sehr genossen. Und das verdanke ich allein meiner Fokussierung auf den SuB.

Also ja: Ich habe längere Zeit ein Buchkaufverbot (in eingeschränkter Form) aufgestellt … Und durchgehalten. Und der Plan ist, auch in diesem Jahr vornehmlich vom SuB zu zehren.

Und ihr so?

33 Kommentare zu „Buchkaufverbot – Aber ja!

  1. Hmmmm, nachdem ich irgendwann schon meinen Plan mit den „Sechs Büchern für 2016“ aufgegeben hatte, weil mir sieben oder acht andere Bücher in den Weg sprangen, plane ich das aktuell gar nicht mehr. Gerade lese ich den „Krieg der Klone“ (Sammelband mit drei Romanen) von John Scalzi – und das ist absolut fantastisch! Dann möchte ich mich irgendwann der von dir empfohlenen (und zuletzt oben erwähnten) „Mars-Trilogie“ zuwenden… Es gibt einfach so viel gutes Lesefutter, zu wenig freie Zeit… Hach, Luxus-Probleme!

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      1. Gerade die klassische deutsche Literatur reizt mich gerade gar nicht. Aber das sind immer Phasen. Irgendwann habe ich von der Science Fiction wohl auch ein dezentes Sättigungsgefühl, dann muss ich Alternativen suchen.

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        1. „Klassisch“ ist ja auch dehnbar. Das sind bei mir derzeit Heinrich Böll (mal wieder), Friedrich Dürrenmatt (immer gern), Arthur Schnitzler (<3) und Thomas Mann (Das ist so eine Hassliebe). Nichts gegen meinen lieben Schiller, aber ständig bräuchte ich den auch nicht. Wohingegen bis auf Mann die Herren allesamt großartige Erzähler sind. Aber ich kann verstehen, wenn man da in seiner Freizeit keinen Bock drauf hat. *g*

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  2. Hm. Ein Buchkaufverbot würde bei mir wahrscheinlich genau das Gegenteil bewirken. Der Reiz des Verbotenen ist doch einfach unwiderstehlich. 😉 In Ermangelung schottischer Vorfahren funktioniert auch die Gig-Methode nicht. Allerdings ist in den Bücherregalen seit geraumer Zeit kein freier Platz mehr vorhanden. Wenn ich was Neues will, muss ich also aus dem bestehenden Hamsterschatz was entfernen. Und das hilft. 🙂

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    1. Du kokst also täglich? 😉 Ich bin offenbar schwäbischer als gedacht. Wobei Platz echt kein Grund ist. Meine gelesenen Bücher stehen alle bei meinen Eltern. Ich bringe auf jedem Besuch ne Tasche Bücher mit. 😀

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      1. Nö. Koks ist ja nicht verboten, sondern nur illegal. Das ist nicht reizvoll. 😉
        So ein Außenlager könnte mir auch gefallen. Allerdings hat es auch seine Vorteile, wenn Platz ein Grund ist. [Und vielleicht ist die Platzproblematik auch nur eine Variante der Gig-Methode.]

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  3. Da kann ich echt nur den Hut ziehen. Ich könnte so ein Verbot nie und nimmer durchhalten. Es würde immer eine Ausnahme hier, eine Ausnahme da geben. Vermutlich sollte ich mir auch vornehmen, diese Bücher dann in jedem Fall sofort zu lesen. Auf die Finger klopf ich mir ja auch schon öfter, aber ganz verbieten geht einfach nicht.
    Dabei muss mein SuB sehr dringend dezimiert werden, ich trau mich noch nicht mal ihn zu zählen…
    Wobei ich sehr viele neue Büche nicht gekauft habe, da gab es schon bessere Jahre. Aber es landen immer in der Bibliothek so viele tolle neue Bücher auf meinem Tisch. vor allem diese halten mich ab, dass mein SuB kleiner wird xD – Grüße aus Salzgitter, Sü

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      1. Ich sollte mir erstmal vornehmen meinen SuB zu zählen. Riechsalz bereitstellen, damit man mich wieder aus der Ohnmacht holen kann und danach nur noch todlangweilige Bücher für die Bibliothek kaufen, damit ich da schon mal nicht in Versuchung geführt werden xD Ich befürchte nur, das kommt nicht gut bei den Nutzern an xD – Sü

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  4. Ich hab mir schon so oft vorgenommen erstmal alle Bücher zu lesen, die ich hier liegen habe. Aber irgendwie kaufe ich dann doch wieder eins. 👀

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  5. Oh oh….auch ich musste mir unbedingt öfter ein Buchkaufverbot auferlegen, weil sonst der Kühlschrank leer war.
    Früher habe ich Bücher gekauft wie andere Frauen Schuhe, 20, 30, 40 und mehr pro Monat war normal.
    Mittlerweile habe ich auf max. 4 reduziert, bin da aber auch nicht dogmatisch, wenn mir was in die Finger kommt bzw. mich anspringt, dann nehme ich es mit.
    Manche Bücher sind ja auch kurz gehalten und ich hab sie in einem oder zwei Tagen gelesen, so sammelt sich dann nicht mehr so viel an, was ungelesen ist.

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      1. Ich war echt schlimm, mein größter Wunsch war es immer, dass mir jemand seine Platinkreditkarte gibt und ich mich für eine Nacht in einem großen Buchladen einschließen lasse….grins…

        Ich war schon als Kind eine Leseratte. Mit 13 hatte ich schon über tausend Bücher und die komplette Dorfbibliothek ausgelesen.

        Als ich hier in die Wohnung einzog habe ich über 2000 Bücher weggegeben, und nach und nach sind weitere knapp 3000 zu Momox gewandert, ich hatte keinen Platz mehr und da ich soviel noch lesen will, habe ich den Gedanken aufgegeben, ein Buch nochmal zu lesen.
        Mittlerweile habe ich mir auch einen E-Reader gekauft, das spart echt Platz, ist aber lang nicht so schön wie ein echtes Buch zu lesen.

        Als ich ca. drei Wochen hier wohnte nannte man mich „die Frau mit den roten Haaren und den bunten Hosen, die immer liest“, ohne Buch kennt man mich hier kaum. 😉

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