Ich habe mir (bereits vor längerer Zeit, aber immerhin) was Neues gegönnt. Das Zeilenende besitzt nämlich mittlerweile auch Tartelett-Förmchen. Aus Silikon, weil das Zeilenende auf Silikon steht. Vor Allem bei Backförmchen. Seine Muffinförmchen aus Silikon gedenkt er eines Tages zu heiraten.

Das Rezept ist denkbar einfach und ich spare mir mal die Rumkaspereien. Silikonwitze sind schließlich absolut unter meinem Niveau. Aber wenn ihr unzufrieden seid mit euren Körperproportionen, sagt Bescheid. Ich kann sie mit Törtchen anpassen. Oder auch mit meiner Silikonspritze. Ich übernehme zwar keine Garantie, aber bei einem Arzt, zumindest mit französischem Akzent, ist man ja auch nicht unbedingt in sichereren Händen. Also vergrößern wir uns doch lieber mit Törtchen. Ihr benötigt:

  • 200g Weizenmehl
  • 1 gestr. TL Backpulver
  • 75g Zucker
  • 4 Tropfen Zitronenöl
  • 2EL Wasser
  • 100g Butter

Weil wir ja mittlerweile ziemlich Experten sind, wissen wir: Alle Zutaten zusammen in eine Schüssel schmeißen und verkneten, fertig ist der Mürbteig. Wer die Butter vorher verflüssigt, kann alles mit einer Gabel vermengen, kurz durchkneten und den Teig anschließend in den Kühlschrank stellen. Dann den Teig ausrollen und in 12 gleich große Stücke schneiden, die dann in 12 Tartelett-Formen wandern. Bei 200° Ober- Unterhitze wollen sie etwa 10-15 Minuten gebacken werden. Das geschulte Auge sieht sogleich, warum das Zeilenende keine Zulassung als Schönheitschirurg hat: Mit dem gleichmäßig und lückenlos verteilen hat er es nicht so.

Aber!

Das ist egal. Die Tarteletts werden ohnehin gefüllt. Das heißt: Niemand sieht, wenn der Boden ein wenig verunglückt ist. Guter Trick, oder? 🙂

Die weitere Vorgehensweise ist einfach: Wer noch Rhabarber hat, nehme vier Stangen Rhabarber für die eine Hälfte der Tartelett-Füllung, für die andere Hälfte etwa 300g Erdbeeren. Oder man nehme anderes Obst. Und dann improvisiere man einfach.

Das Zeilenende dachte sich, man könne zum Aufhübschen von Körperproportionen doch auch andere Massen nehmen als immer nur Silikon. Wie wäre es mit einem Rhabarber-Busen? Also schälte das Zeilenende den Rhabarber, schnitt ihn in Stücke, vermengte ihn mit 2 EL Vanillezucker, ließ ihn Wasser ziehen und kochte ihn dann ein.

Dann dachte das Zeilenende: Hmmm … Ich könnte noch Milch angießen. Und alles mit einer Vanilleschote aromatisieren. Und mit Speisestärke andicken. Also goss das Zeilenende Milch an, fügte das Mark einer Vanilleschote hinzu, dickte mit Speisestärke den so entstehenden Rhabarberkompott an und stellte fest, dass er ein wenig zu dick geworden war. Der Kompott. Also goss er wieder Milch hinzu … Bis er irgendwann den Überblick über die Mengen verloren, aber eine Masse gewonnen hatte, die besser war als Silikon, weil sie besser schmeckte. Damit füllte das Zeilenende dann die Törtchen, in die anderen gab er Erdbeeren, die er mit rotem Tortenguss verklebte … Et voila …

20160625_115128.jpg Ich mag meine neuen Tartelettformen.

34 Kommentare zu „Obsttörtchen

  1. Das sieht sehr sehr lecker aus. Ich will jetzt auch Tartelett-Formen. Irgendwo habe ich welche aus Blech. Aber die will ich jetzt nicht mehr. Zumindest weiß ich jetzt, welches Dessert ich nächste Woche für meine Gäste machen könnte.
    Der Klugscheißer in mir will jetzt wissen, wann du diesen Text geschrieben hast. Weil Oktober ja nicht so die Zeit für Erdbeeren und Rhabarber ist.
    Außerdem hat er – der Klugscheißer – gesehen, dass bei dir zwischen den Pflasterfugen auch das Grünzeug rauswächst. Was ich sehr tröstlich finde. 🙂

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      1. Das ist gut! Ich hatte mir schon kurz Sorgen gemacht: Rhabarber wächst zwar noch, aber den kann man jetzt nicht mehr ernten, der ist giftig!

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    1. Vor schon mehreren Jahren kaufte eine meiner damaligen Kolleginnen eine Silikonbackform. Die Teile waren noch eher exotisch und eher teuer, und sie wollte damit ordentlich angeben, Es fiel ihr aber dann im entscheidenden Moment aber partout nicht ein, wie man das Material nennt. Heraus kam folgender Satz: „Ich habe jetzt so eine neue Super-Backform aus, aus, aus … wie heisst nochmal nach Zeug, aus dem man Brüste macht?“ Und alle wussten, was gemeint war.

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  2. Na klasse! Vorhin habe ich meine Tartelette-Formen auch hervorgekramt. Meine sind aus einem anderen Jahrhundert und aus Blech. 😉
    Wie hat das mit dem Teig funktioniert? Lässt sich das gut formen? Weil die Silikonformen ja nachgeben, wenn du den Teig reindrückst.
    Und wie hat sich die Milch mit dem Rhabarber vertragen?
    Jetzt siehst du mal, was du angerichtet hast mit deinem Silikon!

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  3. Ich persönlich finde ja Apfelbrüste sehr hübsch. 😊
    Ich will auch Silikon Förmchen. Hab aber leider welche aus Blech und weil ich nichts wegschmeiße, was noch gut ist muss ich auf alle Zeit auf Silikon verzichten. 😤
    Vielleicht kann ich sie verschenken, wenn die Kinder ausziehen… Bis dahin backe ich deine Rezepte mit uralt Equipment nach.

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  4. Mit Obst sieht es immer so gesund aus 🙂 Da kann man bestimmt eins mehr essen. Und je mehr man isst, um so mehr formt es sicher auch ausgesprochen schön.
    Silikon ist mir bisher noch nicht mal in die Küche gekommen. Ich mag lieber die metallischen oder porzellanen Backformenklänge 😉

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