Seit 33 Wochen portraitiere ich mich jeden Sonntag. Ein Jahr lang. Und ein paar Leute machen mit. Alle meinen bisherigen Beiträge unter diesem Tag. Auch dabei sind  Gertrud TrenkelbachMarinscheMulticolorinasolera1847,trienchen2607 und Wili.

Roe, nächste Woche, wie versprochen, wird es wieder innovativer. Aber es sind Wasen, wie die regelmäßigen Besucher*innen meines Blogs bereits am Freitag sehen konnten. Und nächste Woche erneut sehen werden … Und wenn heute Abend alles gut geht, auch darauf die Woche noch einmal sehen werden.

Nun gibt es typische Bilder, die man auf so einem Volksfest machen kann. Habe ich gemacht.

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Wäre mein heutiger Beitrag zum Thema gewesen. Nicht sehr einfallsreich, nicht wahr, Roe? Wobei sich die 52 Wochen bei mir mittlerweile zu einem Instrument entwickeln, euch mit in meinen Alltag zu nehmen, ohne gleich eine Geschichte erzählen zu müssen. Andererseits wird auch das hier eine Geschichte, denn ich war bis heute 4x auf diesem kleinen Volksfest, das nur einen Katzensprung von mir entfernt stattfindet. Wobei nur zwei Besuche so „richtige“ Besuche waren. Mit Biertrinken und Fahrgeschäften.

Während das obige Bild meinen ersten dieser beiden „richtigen“ Besuche repräsentiert, passierte beim zweiten Besuch dies hier.

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Wir stellen erstens fest: Die Kamera taugt mal was und mal nüscht. Oder es war schon zu spät. Oder … Ach, egal. Nachdem ich bereits letzte Woche gleich mehrere Songs zitiert habe, muss heute Peter Maffay herhalten. Es ist nämlich so: Was hier ein Volksfest genannt wird, hieß bei mir daheim, früher, als noch alles gut war, Kirmes. Ich mag dennoch das Wort „Rummel“ lieber, denn dort herrscht Rummel.

Wenn das Zeilenende eins mag, dann ist es Rummel. Rummel mit Zuckerwatte, gebrannten Mandeln, Autoscooter, Achterbahn, Karussells und so. Das Zeilenende mag auch Vergnügungsparks und erinnert sich mit Wonne an vergangene Ausflüge ins Phantasialand oder in den Europapark. Rummel hat dennoch eine eigene Qualität. Es ist eine merkwürdige Transformation, die mit dem Zeilenende vor sich geht, wenn es den Duft von gebrannten Mandeln und Würstchenbuden erschnuppert, Kirmes-Techno sich in seinem Ohr mit dem Gebrüll von Losverkäufer*innen vermischt und sich vor den Augen alles zu drehen beginnt, weil man auf einem beliebigen Fahrgeschäft sitzt, dass sich durch alle vier Dimensionen gleichzeitig dreht (was durchaus möglich ist, wie wir seit Ray Bradburys Roman Das Böse kommt auf leisen Sohlen wissen). Es gibt wenige Orte, an denen ich mehr Spaß habe als auf einem Rummel. Vielleicht noch in einer Bibliothek … Aber dann anders. „Irgendwo tief in mir bin ich ein Kind geblieben.“ Und dieses Kind geht gern auf Rummel.

Es begab sich nun, dass das Karussell das innere Kind befreit hat. Im wahrsten Sinne des Wortes. Es stand neben mir. Und ich habe die Gelegenheit ergriffen, ein Selfie mit ihm zu machen. Das erklärt auch, wieso das Bild so grobkörnig verschwommen ist: Da war Magie im Spiel.

Wem diese Erklärung gefällt, der kann die Lektüre hier abbrechen. Ansonsten: Bleiben wir dabei, dass mein inneres Kind befreit wurde, weil es Rummel war. Und das innere Kind mit mehreren Menschen auf dem Rummel war, von denen nur eine Mitbewohnerin Interesse an Fahrgeschäften hatten, bis … Ja … Bis dieser sympathische junge Herr (der ohne Bart, der mit Bart ist nicht sympathisch) auftauchte. Und großes Interesse an diversen Fahrgeschäften hatte. Damit das innere Kind in Begeisterungsstürme versetzte und mit dem Tatendrang eines Noch-nicht-ganz-Teenagers ansteckte. So sehr, dass wir irgendwann eine Mitbewohnerin verloren, was aber nicht so dramatisch war, weil es ja noch genug Fahrgeschäfte zu entdecken gab.

Das einzige Problem, das allerdings bestand, war das Folgendes: Das innere Kind im Körper eines Volljährigen, der zumindest gelegentlich ein Glas Bier trinkt, in Verbindung mit dem Schwindel eines Fahrgeschäftes führte NICHT zu Kopfschmerzen, aber einer gewissen Orientierungslosigkeit am nächsten Morgen. Und Nachmittag. Und Abend. Die wiederum führte dazu, dass das Zeilenende sich vornahm, nie wieder Alkohol zu trinken.

Dieser Vorsatz hielt bis Freitag Abend. Woran das Zeilenende unschuldig ist, sondern Luke Skywalkers Notfall-Vertretung. Aber das ist eine andere Geschichte. Das Zeilenende hat den Vorsatz jedenfalls in „Don’t drink and drive (Roller Coaster)“ geändert. Dieser Vorsatz wird wahrscheinlich bis zum Frühlingsfest halten, aber immerhin.

In diesem Sinne: Junger Mann (Namen sind ja Schall und Rauch auf diesem Blog, hier trägt nur Seamus seinen richtigen Namen), es war mir ein großes Vergnügen, deine Bekanntschaft zu machen. Nicht nur wegen dem Karussellfahren. Wir sollten das bei Gelegenheit wiederholen. 🙂

Die Beiträge der Anderen:

Gertrud Trenkelbach
Marinsche
Multicolorina
solera1847
trienchen2607
Wili

32 Kommentare zu „52 Wochen (33): Irgendwo tief in mir bin ich ein Kind geblieben

  1. Ach sooooo sieht das aus….Dein inneres Kind….hätt’schjetzn’schgedacht….und ZACK isses mal raus gelassen….schon strahlt das Zeilenende wie ein….ich zitiere obiges Honigkuchenpferd und ergänze mit bierseliges und fahrgeschäfttrunkenes…..nä wat schöööööön 🙂

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    1. Naja, dass ich eins habe, verleugne ich ja nicht … Und die Ähnlichkeit ist doch unübersehbar … Also … Zumindest behaupte ich, dass es das innere Kind ist. Weil … Is ne gute Geschichte. Aber ja … Soooo schön. 🙂

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  2. Nie wieder Alkohol!

    Ok. Nie wieder bis zum nächsten Mal. Versprochen!

    Sehr schön. Wie ich schon berichtete (oder beichtete): Ich bin nicht der Rummel-Typ. Wenn dir das aber gefällt, solltest du dir unbedingt „Joyland“ von Stephen King aus der Bücherei holen. Das spielt in dieser Welt – und es spielt dort sehr gut. 😉

    P.S.: Ich weiß als eifriger Leser von der King-Phobie, doch in diesem Fall handelt es sich um einen Psycho-Thriller, nicht um einen Horror-Roman, es ist also eher leichte Kost. Aber sauspannend!

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    1. Ich war auch erstaunt, wie SCHNELL sich gute Vorsätze auflösen können. Was King angeht: Ich habe es mir ja vorgenommen, ihn mal wieder zu würdigen. Ich werde also auch dieses Buch auf die Liste setzen. Und heute Abend nochmal Wasen besuchen. Wegen Feuerwerk und Bildern. 🙂

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      1. Ach, iwo! Um so einen Freund würden dich Millionen Mädchen beneiden! 😉
        Und vermutlich auch etliche Jungs. 😉

        Und das Wichtige ist doch, dass dir der Tag gut gefallen hat, egal, was für doofe Kommentare olle Waschbären hier abgeben. 🙂

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        1. Ich würde mich um Justin Bieber als Freund auch … Ach … Ich fand es ihm gegenüber fast schon gemein. Jungs diesen Alters pauschal mit Justin zu vergleichen ist einfach nicht nett. 😉

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