Anderwelt oder Anderswelt meinen in der keltischen Mythologie die Wohnorte mystischer Wesen. Blogger*innen sind mystische Wesen, deren Wohnort jenseits der gewöhnlichen Welt sind, nämlich im Netz. Ich finde diese Analogie schön. Und das Fugen-S in Anderswelt hässlich. Deshalb sammeln sich in der Anderwelt Blogbeiträge, die mir im vergangenen Monat besonders aufgefallen sind.

Anderwelt

Der September präsentiert sich ebenso wie der August mit Schwerpunkt-Themen. Während es im August allerdings eher um die persönliche Stellung im System ging, widmeten sich die Blogger*innen, denen ich so folge, in diesem Monat eher dem großen Ganzen.

  • Eine Bloggerin, ihr Name sei Mama, erklärt uns mit Hilfe von Kindern die Infantilität des Staates Österreich.
  • 2ndplanetleft fragte, ob die Zukunft so aussehe, dass alles immer mehr auf Effizienz getrimmt werde und selbst das Kantinengespräch beim Mittagessen seine Unschuld verloren habe, weil es nun dem Netzwerken dient.
  • Den Perfektionismus dahinter hat Impressions of Life aufs Korn genommen und wünscht sich eine positive Fehlerkultur statt ängstliches Fehlervermeidungsverhalten.
  • Beim Aushilfsjedi geht es in seiner Reihe über die Tugenden unter anderem um den Fleiß, den er differenziert, aber wohlwollend sieht und uns damit daran erinnert, dass alles harte Arbeit sein kann.
  • Mit Fleiß lässt sich Geld verdienen, aber Geld ist Eigentum und Eigentum verpflichtet. Deshalb erklärt Arno von Rosen noch einmal die Sache mit den Steuern.
  • Damit solch kluge Gedanken entstehen können, ist es wichtig, nicht erst nach dem Sprechen zu denken, das ist mit Nachdenken sicherlich nicht gemeint. Random Randomsen fordert deshalb Denk- statt Meinungsfreiheit, Antje Schrupp wünscht sich mehr Innehalten und weniger Oberflächlichkeit und Wolfgang Schnier gibt uns einen kleinen Leitfaden an die Hand, wie wir das mit dem Denken bei so vielen Informationen noch hinbekommen können.
  • Wenn man das mit dem Denken dann hinbekommt, kann man auch kluge Dinge über den Islam sagen. Wie das gehen könnte, dazu empfiehlt uns Schreibplanet ein offenbar sehr kluges Buch.

Bücher und überhaupt die schönen Künste ist ohnehin ein gutes Stichwort, denn Sommerzeit ist Urlaubszeit ist Lesezeit. Und statt nur zu lesen, kann man über Literatur gern auch einmal nachdenken. Dies hat (erneut) Wolfgang Schnier getan und sich Verstärkung von Birgit Böllinger und Matthias Engels geholt. Gemeinsam überlegen sie, ob es so etwas wie einen Literaturkanon geben kann und welchen Stellenwert der (bücherschreibende) Intellektuelle noch hat.

Bevor ihr euch jetzt zu abgeschreckt fühlt, geht es natürlich auch entspannter und nichtsdestoweniger interessant:

Aber auch das Lustige, Persönliche und die Blogaktionen gab es natürlich im vergangenen Monat:

  • Murphy wartet und wartet und wartet und wartet …
  • Kieler Krimskrams hat es tatsächlich getan und eine mutige Entscheidung getroffen.
  • Die Bloggerin, deren Name Mama sei, hat endlich keine Worte mehr gefunden und sich in Bildern ausgedrückt in Bildern ausgedrückt, wie ich von ihr verlangt habe. Wer mitmachen will: Bei ihr finden sich neue Aufgaben.
  • Jörg Unkrig hat eine Menge Fragen.
  • Wili kocht in jedem Monat etwas zum Thema „Seite 32„. Das ist nicht nur eine gute Idee, um Kochbücher vorzustellen, sondern auch eine Inspiration, was man denn backen könnte, wenn man eigentlich so keine rechte Lust hat. Deshalb mache ich im nächsten Monat auch endlich mit. Und es sieht bombig aus.

Habt ihr die Artikel gelesen? Wie fandet ihr sie?

Welche Blogbeiträge habt ihr in letzter Zeit so gelesen, die euch inspiriert oder eine Erkenntnis gebracht haben?

 

16 Kommentare zu „Anderwelt – September 2016

  1. Danke für unsere Erwähnung 🙂 Aber ich finde auch, das Buch-Date gehört mit dazu 😉 Gelesen hatte ich von den anderen bisher noch keinen Artikel – ich sollte in meinem Stellenplan dafür mehr Zeit rausschinden – aber hab mir jetzt gleich „die 10 fiesesten fiktionalen Krankheiten“ angeschaut. Mit gefällt Bonus Eruptus 😀 Auch die Idee, sich in Bildern auszudrücken, finde ich toll. Leider reicht mein Fototalent dafür nicht wirklich…
    Insgesamt eine tolle Zusammenstellung – werde mir sicher noch ein paar andere Seiten ansehen.
    Grüße aus Salzgitter – Sü

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    1. Bibliotheksblogs liegen mir ja nach wie vor sehr am Herzen, deshalb bin ich immer froh, wenn ich einen irgendwo verlinken kann. Und die fiesesten fiktionalen Krankheiten waren auf ihre Art ebenso stark wie eure Frage, welche Nebencharaktere mehr Aufmerksamkeit verdienen. Mir ist leider immer noch keiner eingefallen, deshalb wollte ich das so weitergeben. 🙂

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      1. Du hattest doch die Neville-Idee 😉 Aber ich bin da bei meinen Überlegungen auch noch nicht viel weiter. Find es aber schön, dass wir dir als Bibliotheksblog so am Herzen liegen – und deswegen einfach mal ein großes Danke 🙂 – Sü

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  2. Alle Achtung. Da hast du allerdings – passend zum Monat – reiche Ernte eingefahren. Und da meine ich nicht bloß die Anzahl, sondern die Inhalte – da sind wirklich nährwertige Sachen im Angebot. Ich kannte die wenigsten der Beiträge – und ich habe bisher erst an einer kleine Ecke der Unbekannten geknuspert (nicht der Reihe nach, sondern „randomly“ ausgewählt). Aber da steckt einiges an „Kopfkalorien“ (kann man das so sagen?) drin.
    Danke, dass einer meiner Posts auch mit dabei ist. 🙂

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    1. Ehre wem Ehre gebührt. Und das „Doofe“ am Bloggen ist, dass für kuratierte Inhalte anderer Leute leider so wenig Platz ist. Rebloggen ist nicht so meins, weil es mir hier die Ordnung durcheinander haut und Twitter ist nochmal ne andere Sache als der Blog. Ich finde es aber auch immer faszinierend, wie sich die Beiträge so zusammenfügen. Ich sammle einfach und stelle dann am Monatsende solche Zusammenhänge fest wie die von Antje, Wolfgang und dir. Das macht es reizvoll. Und wenn ihr dann wieder von der Ernte profitiert, dann bin ich glücklich. 🙂

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      1. Dieses „Ernte einfahren“ hat eben seine ganz eigene Qualität, die es auf andere Weise nicht gibt. Genau wie die „Beiträger“ in der Kommentarsektion neue Aspekte und Facetten ins Spiel bringen können, ergibt dieser Rundgang durch die eingebrachte Monatsernte ein Mosaik, das sonst nie entstanden wäre. Das macht deine Anderwelt sehr schätzenswürdig. 🙂

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  3. Ach herrje Zeilenende, ich habe so viele Blogartikel in den letzten Wochen gelesen, ich weiß gar nicht, wen ich als erstes erwähnen soll…😂🙈, LG Ela☕

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