Nachdem meine letzten Versuche,

Mit Erdnussbutter was zu improvisieren  und über den Käsekuchen zu variieren

Fehlschlugen,

Entschied ich mich

Es anders anzugehen.

Keine Sorge, ich werde nicht lyrisch, aber für einen Teaser war der Satz zu kompliziert.

Statt ihn anders

Zu formulieren,

Brachte ich ich ihn

In Verse und pfiff

Auf Maß und Reim.

Denn das braucht

Kein Mensch.

Was der Mensch aber braucht, ist Käsekuchen. Und Erdnussbutter. Und deshalb beschloss ich, diesmal mit Erdnüssen über den Käsekuchen zu variieren und ein großes Blech sündig süßer Delikatessen zu backen. Ihr braucht für den Boden:

  • 345g Mehl
  • 180g Butter
  • 120g Zucker
  • 1,5 Eigelbe (ich musste die Originalmenge für ein ganzes Blech hochrechnen)
  • 150g Erdnussbutter, crunchy (Wir hatten das ja geklärt: Crunchy > Creamy)

Die Zutaten sollen angeblich einen Streuselteig ergeben, wenn man sie alle in eine Schüssel wirft und dann mit dem Mixer bearbeitet. Ich lasse mich gern vom Gegenteil überzeugen, aber bei mir wurden daraus keine Streusel. Außer wenn man sehr wohlwollend ist. Der Teig ließ sich durchaus krümeln, war aber klebrig. Sei es wie es sei, das ist ein Boden, den kann man getrost ausrollen. Ich habe den Teig auf einem gefetteten Backblech verteilt und mit der Hand festgedrückt, unter den Kuchen guckt ohnehin niemand. Es sei denn, man isst ihn von Glastellern. Und ich habe keine Glasteller. Der Boden will bei vorgeheizten 180° Ober-/Unterhitze 10 Minuten vorgebacken werden.

In der Zwischenzeit kann die Käsekuchenmasse entstehen. Die ist ein Kuriosum, ein Kompromiss aus den beiden Käsekuchentraditionen, denn sie enthält sowohl Frischkäse als auch Quark. Was gar nicht mal so schlecht ist. Und sie enthält natürlich Erdnussbutter, also genau das richtige Rezept für einen PBJ (Peanut Butter Junkie) wie mich.

  • 300g Doppelrahm-Frischkäse
  • 150g Erdnussbutter, crunchy
  • 4,5 Eigelb (da ist das andere halbe Eigelb, hier kommt nichts weg)
  • 750g Magerquark (Käsekuchen wird mit Magerquark gebacken PUNKT)
  • 6 Eiweiß
  • 160g Zucker (eigentlich 240g lt. Rezept, aber eigentlich hätte die Zuckermenge NOCH geringer sein können, es ist arg süß)

Schlagt die Eiweiße zu sehr festem Eischnee (ob ihr den Zucker in den Schnee rieseln lasst oder in die cremige Masse gebt, sei euch überlassen) und verrührt alle anderen Zutaten zu einer cremigen Masse. Ich war erstaunt, dass der Teig komplett ohne Bindemittel wie Mehl oder Stärke auskommt, aber davon steht tatsächlich nichts im Rezept. Und ich kann euch beruhigen: Die Masse läuft euch wirklich nicht weg. Sie stockt artig im Ofen und wird fest und cremig und erdnussbutterig und … *schwärm, sabber*

Wenn eure Masse cremig genug ist, hebt ihr den Eischnee unter, verteilt ihr sie auf dem vorgebackenen Boden (wenn man ein tiefes Blech hat, geht es ohne Backrahmen) und schiebt den Kuchen noch einmal für 25-35 Minuten in den Ofen. Ich fand die Masse nach 25 Minuten noch recht blass und ließ sie weitere 10 Minuten backen. Aber wie ihr seht, ändert das auch nicht viel an der Farbe.

Wenn der Kuchen abgekühlt ist, erwärmt ihr in einem Topf

  • 75ml Milch
  • etwa 300g Erdnuss-Karamell-Riegel

so lange, bis die Erdnuss-Karamell-Riegel geschmolzen sind. Die Gewichtsangabe ist sehr hilfreich. Bei Erdnuss-Karamell-Riegeln handelt es sich in den meisten Fällen um ein Produkt, dass es kurioserweise nicht auf dem Mars gibt. Und dass, obwohl es in der Milky Way Galaxy sehr wohl Mars gibt. Diese Erdnuss-Karamell-Riegel gibt es allerdings mittlerweile in zahllosen Größen … In diesem Fall habe ich ein Paket Riegel in Snack Size geopfert … Es waren acht Stück, wenn mich mein Erinnerungsvermögen nicht trügt.

Sind die Riegel vollkommen geschmolzen, kommt die Masse auf den Käsekuchen. Verteilt sie kleinteilig, wenn ihr zu viel verstreichen müsst, löst sich die oberste Schicht eures Käsekuchens und das kann dann unschön aussehen. Habt ihr diese Aufgabe mit Bravour gemeistert, muss der Käsekuchen noch für mindestens drei Stunden in den Kühlschrank und gut durchkühlen. Dann steht einem erdnusscremigen Vergnügen mit KÄÄÄÄSEKUCHEN nichts im Weg.

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44 Kommentare zu „Wenn schon, denn schon – Erdnussbutter mit Käsekuchen

  1. Sollte noch jemand Zweifel an Deiner Qualifikation für den Umgang mit Sachtexten haben, so nehme er dies: ich habe angefangen den Beitrag zu lesen, obwohl ich mir keine Situation unterhalb 7000m vorstellen kann, in der ich erwägen würde, Erdnussbutter zu essen. Und ich habe ihn zuende gelesen, obwohl in jedem der wesentlichen Arbeitschritte Dinge passieren, die ich aus Prinzip nicht gutheißen kann. Erdnussbutter, Frischkäse in der Masse und Erdnuss-Schokoriegel. Jetzt kann ich entspannt die Freitagsruhe genießen, weil es kein Rezept gibt, dass nachgebacken werden will. Für mich ist hier nichts mehr zu retten. Aber schön zu lesen war’s trotzdem.

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      1. Schon gemerkt? „Pea“ und „nut“ = Erbsen-Nuss? Sieht nicht aus wie eine Erbse, oder?
        Und da lästern die Amerikaner über unsere niedlichen Tierbezeichnungen („Fledermaus“, „Tintenfisch“)…

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      2. Aber sie wachsen in der Erde.
        Wikipedia weiß übrigens Rat: „Der englische Trivialname der Erdnuss, peanut (zu deutsch „Erbsennuss“), weist auf die botanische Zugehörigkeit zur Familie der Hülsenfrüchtler hin.“
        Damit hättest du recht, es ist also eine Hülsenfrucht 😉

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  2. Alles drin, was ich nicht darf, aber gerne wollen dürfte. Ich erfreue mich an der Vorstellung. Aber nicht zu sehr, denn sonst denkt mein Körper noch, er soll schnell ein wenig an der Hüfte zulegen. Schönes Wochenende! Regine

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  3. Oooooooohhhh! Jetzt bin ich dahin! So eine Kombination: Snickers mit Käsekuchen-Unterlage. Perfekter geht’s nicht! Schon die Optik ist sehr gelungen, wenn der Geschmack auch nur ansatzweise so gut ist/war (bei mir wäre es ein war…)… 😊😋😊 Hach!

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    1. Na, keine Schleichwerbung! Sag Erdnusskaramell-Riegel! Selbst das blöde Backbuch, das sonst haufenweise Produkte bewirbt, hat Erdnusskaramell-Riegel geschrieben. *gg* Aber das Lob für die Optik, das rahme ich mir ein. 🙂

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  4. Das (bzw. den) würde ich jetzt ungern herstellen, aber sehr gern verzehren wollen. 🙂
    [tja, ich bin eine Kreuzung zwischen Faultier und Vielfraß – auch Faulfraß genannt]
    Obwohl ich den Eindruck habe, dass man der Gefühlswelt des Magens zuliebe mengenmäßig eine gewisse Zurückhaltung üben sollen müsste.

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  5. Also mit Krümelboden würde das ja von der Seite viel schö…….ach eeeeejjjjaaaallllll…..sieht jedenfalls verboten lecker aus! (^________^)

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  6. Anmerkung 1: PBJ = Peanutbutter & Jelly. Nicht Peanutbutter Junkie.
    Anmerkung 2: Magerquark als Käsekuchen: check
    Anmerkung 3: Ich nehme nie mehr als maximal 120g Zucker in Gebäck. Egal wie groß. Ob Blech oder Springform. Allerallerhöchstens 120g. Eher weniger.
    Anmerkung 4: kennst du etwa Leute, die, wenn sie vom Glasteller Kuchen essen, unter den Kuchen schauen? Pfui!!!!

    Ergänzung zu Anmerkung 4: Ich schaue mir, wenn mein Tortenstück auf dem Teller umfällt, gerne die Torte von unten an. Allerdings ist mir meistens völlig wurscht, wie das unten aus schaut. Hauptsache oben ist hübsch.

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  7. Boar…ich stehe TOTAL auf Käsekuchen und auf die Riegel, die es nicht auf dem Mars gibt, aber beides zusammen in Kombi mit Erdnussbutter ist mir dann doch’n paar Stufen „too much“

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