Fantastic Four, klingelt da was bei euch? Wenn nicht, helfe ich euch gern auf die Sprünge. Es begab sich zu der Zeit, als es gelegentlich eine Comicverfilmung gab. In Sachen Superheldenfilm hatten es aber nur Batman und Superman zu einiger Popularität gebracht. Das war die Zeit, bevor Marvel sich zur eierlegenden Wollmilchsau der Leinwand entwickelte.

Es ist so, dass lange Zeit der eherne Grundsatz galt: Es gibt gute Comics und es gibt Marvel-Comics, wie es gute Superhelden-Filme und Marvel-Filme gibt. Batman und Superman waren als einzige Helden cineabel. Dann fiel irgendjemanden auf, dass auch Spiderman ein leinwandtauglicher Held wäre. Dann bemerkte man, dass ein Held allein doch langweilig sei und die X-Men betraten die Bühne. Und dann kam die desaströse Zeit der Jahre 2003-2005, die uns zwar mit X-Men 2 und Spiderman 2 gute Fortsetzungen boten und mit „Batman Begins“ gar eine Offenbarung, aber hauptsächlich Schrott hervorbrachten: Daredevil, Hulk, Catwoman, Elektra und eben Fantastic Four. Das war die Zeit der richtig miesen Superheldenfilme. Und dieses Zeitalter kehrt offenbar zurück (Ant-Man, anyone?). Zittert also vor Remakes der anderen Filme, denn ich hatte bislang nicht gedacht, dass Fantastic Four noch schlechter werden kann. Wo der erste Verfilmungsversuch wenigstens komisch war, ist der zweite Versuch noch nicht einmal das.

 

fantastic4
Quelle

 

Inhalt lt. amazon.de

FANTASTIC FOUR erzählt von vier jungen Außenseitern, die in ein gefährliches Paralleluniversum teleportiert werden. Die neue und ungewohnte Umgebung hat immense Auswirkungen auf die physische Konstitution des Teams. Ihr Leben wird unwiderruflich auf den Kopf gestellt und die vier müssen nicht nur lernen mit ihren neuen, angsteinflößenden Fähigkeiten umzugehen, sondern auch Seite an Seite zu kämpfen, um die Welt vor einem neuen Feind zu retten.

Charaktere

Fantastic Four beginnt damit, dass es hemmungslos Ideen bei anderen Filmen stibitzt und jedes Klischee mitnimmt, das sich ihm anbietet. Reed Richards ist ein Nerd, der mit Elektronik herumbastelt, an Wissenschaftsausstellungen teilnimmt und all den Teenie Nerd Stuff macht, den Teenie Nerds so machen. Genau wie Spiderman. Nur dass Peter Parker (wir reden über den Andrew-Garfield-Spiderman) das sowohl überzeugender als auch sympathischer umsetzt. Im Folgenden entwickelt sich Reed weiter, leider aber nur zum typisch trotzigen Teenager mit Allmachtsphantasien und ohne jeden Tiefgang. Das ist so einfallslos, dass ich ernsthaft über eine Verfilmung meines eigenen Lebens nachdenke.

Während ich die Kritik, man könne Johnny Storm nicht zum Afro-Amerikaner machen, nicht verstehe, habe ich ein massives Problem damit, dass er natürlich sofort in die Klischee-Ecke gestellt wird, Autorennen fährt und die zweifelhafte Ehre hat, ein wenig Fast & Furious Stimmung in den Film zu bringen, die dort überhaupt keine Funktion hat, nicht überzeugend ist und mit ihrer Anspielung auf Back to the Future so durchschaubar anbiedernd ist, dass ich bereits nach kurzer Zeit gewillt war, diesen Film nicht zu Ende zu schauen. (Ich bin immer noch so angepisst, dass ich noch nicht einmal Lust darauf habe, diesen Bandwurmsatz lesbarer zu machen.) Leider habe ich es doch getan, denn es war ein gemeinsamer Filmabend mit Mutter Zeilenende und sie hasst es, Filme abzubrechen, selbst wenn sie mies sind.

Ich litt also weiter und erfreute mich an der Inszenierung Victor von Dooms als aufsässiger Rebell mit Bart und Brustbehaarung (zumindest habe ich mir die dazu phantasiert) … Nicht. Auch da hat wohl jemand ein Klischee gefunden, es erschossen und dann ins Drehbuch geklebt.

Die Aufgaben von Susan Storm und Ben Grimm war es in erster Linie, farblos zu sein ( <rassistischer Witz>für die Farbe gab es ja Johnny Storm … Höhö </rassistischer Witz>) und den Film nicht noch weiter zu verschlechtern, lediglich Ben sollte eine gute Szene haben, die man aber dann auch unkommentiert stehen lässt. Für eine weitere Absenkung des Niveaus sorgten dann die „Deine Mudda“ Witze. Sowas will ich im wahren Leben nur in ironischer Form hören („Deine Mudda studiert BWL“) – im Film schon gar nicht. Es sei denn, der Film heißt „Vier phantastisch halbe Portionen“. Ich habe zur Sicherheit noch einmal aufs Cover geschaut. Hieß er nicht. Schade.

 

 

Dialoge und Spannung

Okay, die Charaktere sind also albern und „total fürn Arsch“, um mich des Film-Slangs zu bedienen. Das könnte man ihm verzeihen, wenn die Dialoge den Rest des Films über besser wären. Aber „Deine Mudda“ war noch ein Glanzpunkt der Dialogkunst. Die Gespräche changieren, offenbar per Zufallsgenerator vorgegeben, zwischen infantilem Gelaber, Pseudo-Technobubble, alberner Dramatik und überzogener Beliebigkeit. Letztere Wendung musste ich für diesen Film extra erfinden, weil ich diesen Blödsinn mit einem blödsinnigen Ausdruck abstempeln musste. Wenn ihr wissen wollt, was „überzogene Beliebigkeit“ ist, müsst ihr den Film schon anschauen. Ich will nicht als einziger Lebenszeit verschwenden.

Neben den Charakteren taugen also auch die Dialoge nichts. Das wundert mich nicht. Hängt ja zusammen. Ist wenigstens Spannung vorhanden?

Sagen wir es so: Nach 40 Minuten NULLL Spannung ist null Spannung da gewesen. Tautologisch, aber wahr. Wenn ich mich langweile, spiele ich mit Logik.

Superheldenfilme haben, wenn sie gut sind, diesen einen magischen Moment, wenn die Helden ihrer Superkräfte gewahr werden, gleich ob die Betroffenen begeistert ausprobieren was sie können oder zutiefst erschrecken. Die Szene kann schonmal etwas pathetisch geraten. Was sie NICHT sollte: gar keine Stimmung erzeugen. Aber das gelingt Fantastic Four grandios. Die Vier entdecken nämlich ihre Fähigkeiten und werden in Labors gesperrt, wo sie sich nicht mit ihren Fähigkeiten auseinandersetzen können. Und die Wissenschaftler, die sie untersuchen, vermitteln auch keine Stimmung. Sie sind nicht einmal teilnahms- und damit herzlos, sie sind einfach komplett desinteressiert und spulen mechanisch ihr Programm ab.

Nachdem man also beinahe den kompletten Film vergeigt hat, darf Ben ein wenig verzweifelt darüber sein, dass er zum Thing geworden ist. Ich jubilierte. Kommt jetzt eine Story? Irgendwas zum Thema Identität, Hadern mit der Verwandlung? Ich stellte das Jubilieren schnell wieder ein, denn der Film widmete sich nun wieder Reed. Der flieht vor den Wissenschaftlern, offenbar fand er die Geschichte genau so mies wie der Zuschauer und er wollte dem Film entkommen.

Gelang ihm leider nicht. Es wusste natürlich niemand, wie er entkommen und wo er hin geflohen ist … Bis sie ihn geschätzte zwei Sekunden später (obwohl im Film ein Jahr vergangen sein soll … Das musste ich im Wikipedia-Artikel nachlesen, so sehr hatte mich der Film zu diesem Zeitpunk gefesselt!) doch eingefangen hatten. Zuverlässiger kann man jede Hoffnung auf eine Geschichte nicht zerstören: Erst eine interessante Charakteräußerung abwürgen, dann eine spannende Flucht mittels Drehbuchentscheidung abbrechen.

 

 

Effekte

Dumme Charaktere, miese Dialoge, keine Spannung. Was bleibt? Effekte! Bislang klingt diese Besprechung ja so, als habe ich einen beliebigen Michael-Bay-Film gesehen. Da fliegt aber wenigstens ständig irgend etwas sehr spektakulär in die Luft. Effekte gibt es auch in Fantastic Four. Aber die Tricktechnik sieht so sehr nach B-Ware aus, dass ich mich frage, wo das Filmbudget eigentlich hingewandert ist. Wahrscheinlich ist es in ein Plothole gefallen. Aber wie man auf die bescheuerte Idee kommen kann, einen Film durch Angst vor merkwürdigen Lichteffekten in der Parallel-Dimension zu retten, ist mir ein Rätsel. Aber immerhin: Viktor ist, als er in der Parallel-Dimension zurückgelassen wird, „total im Arsch“ (ja, ich kann nicht nur „fürn“ sondern auch „im“). Als sie ihn dann wiederfinden, hatte er aber nicht nur Zeit, mit seinem Anzug zu verwachsen und zum Superschurken zu werden, sondern er hatte auch Zeit, Muße, Stoff, Nadel und Faden, um sich in der Wartezeit den obligatorischen Van-Doom-Umhang zu nähen. Wahrscheinlich hat er auch noch Babymützen gestrickt und sie verkauft, um davon zu leben. Die Szene haben sie dann aber rausgeschnitten.

 

 

Fazit

Dieser Film hinterlässt seine Zuschauer*innen ratlos. Ich hätte ja gern etwas zur Geschichte gesagt, die der Film erzählen will, da gibt es nur ein Problem. Der Film endet, ohne dass eine Geschichte erzählt worden wäre. Es wurde nicht einmal eine angedeutet. Der Film unterlässt es sogar, den baldigen Beginn einer Geschichte anzudeuten. Stattdessen stückelt er willkürlich vollkommen belanglose Szenen aneinander und garniert sie mit all dem Bullshit, den ich oben ausgeführt habe. Mal ehrlich: Was soll das? Ich kann ja verstehen, dass bei dem immensen Druck, neue Superheldenstoffe ins Kino zu bringen, die Qualität nicht gleichbleibend hoch sein kann. Aber wenn ihr es nicht schafft, einen ausgewiesenen Fan von Superheldenfilmen wenigstens EINEN Grund zu geben, sich diesen Film anzuschauen, dann solltet ihr ihn nicht drehen. Und jetzt brauch ich nen Schnaps!

12 Kommentare zu „Die Beatles hatten beeindruckendere Superkräfte – Review: Fantastic Four (2015)

  1. Interessant, dass dich die Stereotype nicht beim weißen Human Torch stören. Man könnte da böse sein. ;P
    Der gute Johnny Storm ist eben so ein Hitzkopf. Dass das negative Verstärkung im Zusammenspiel mit der Hautfarbe entwickelt, liegt dabei aber nicht an den Klischees, sondern an der Farbe. 😉
    Da außerdem Johhny und Susan Geschwister sind, und die Gute natürlich schön reinweiß bleibt, so weit reicht dann der „Mut“ der Filmemacher doch nicht, das main love interest mit einer farbigen Darstellerin zu besetzen, macht der Hautfarbenwechsel natürlich noch sehr viel mehr Sinn, nicht? 😉 Jaja, Adoption, blablabla. Wenn Hautfarbe und Geschlecht doch ach so egal sein sollen, warum ist dann Dr. Doom keine Frau? Weils politisch nicht korrekt ist, darum.

    Das ist derselbe Mist, den sie bei der Verfilmung von Avatar – Der Letzte Luftbändiger abgezogen haben, wo in der Zeichentrickserie (also dem Original, sehenswert!) alle guten Charaktere entweder asiatisch oder schwarz waren, und die bösen eben weiß, während die Realverfilmung das nicht nur umkehrt, sondern die Bösen auch noch einen sehr deutlich erkennbaren arabischen Touch erhalten haben. Da wurde sich vollkommen zurecht drüber empört (der Film war ja eh eine Katastrophe), aber wenns darum geht, die Farben der Fackel zu wechseln, da isses in Ordnung?
    Nö, da fehlt mir jedes Verständnis. Wie andernorts einmal kommentiert, ich warte ja nur auf „Die Herrin der Ringe – Die Gefährtinnen“, politisch korrekt mit zwei Schwarzen, drei Asiaten, und ein paar LGBTs dabei, die das natürlich auch zur Sprache – oder zu Bette – bringen werden, am besten dann Aragornin, wegen Arwen und so. Oh, und Sauron wird dann von einem weißen Heteromann gespielt, man muss ja bei der Wahrheit bleiben nicht? *seufz*

    Davon abgesehen: Der Film klingt grauenhaft, und die anderen beiden Fanta4-Filme waren schon unterirdisch. Den werd ich also definitiv nicht schauen… Danke also für die Warnung! 🙂

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    1. Die Human Torch ist schwarz und nicht weiß in dem Film, also können mich die Stereotype an der weißen Human Torch nicht stören. 😉 Davon abgesehen verstärken sich Klischees, weil es das Klischee des „schwarzen Bad Boy und Gangstah“ nun einmal gibt. Lustigerweise muss ich daran erinnern, dass die Human Torch im letzten F4 als Skifahrer eingeführt wurde, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, nicht bei illegalen Wagenrennen. Während ich im Motorradsport nicht so firm bin: Wie viele schwarze Skifahrer kennst du? 😉 Mich kotzt einfach an, dass der Film bei Stereotypen stehen bleibt, sowohl bei Jonny als auch bei Reed.
      Es ist immer eine Frage der Herangehensweise. Bei Avatar haben sie es verbockt, weil man den (ich unterstelle das) kritischen Kommentar der Originalvorlage zum Thema race discrimination mit der Besetzung ad absurdum geführt hat. Prinzipiell ist es aber legitim, beim Comic mit der Vorlage frei umzugehen, denn Comic funktioniert durch Mash-up und Sampling. Es gibt für jeden Helden mehr als nur eine Entstehungsgeschichte, die Geschichte der Helden wird, wenn sich eine Geschichte nicht weiter erzählen lässt, gern einmal auf Null zurückgesetzt und man verändert dann so lange Details, bis sich eine neue Geschichte ergibt. Kurz: Comic funktioniert deshalb seit Jahrzehnten erfolgreich, weil man die Vorlage immer wieder modifiziert. Das unterscheidet den Comic vom Roman … Auch wenn manche Romanfetischisten sich klar machen sollten, dass eine Übersetzung in ein anderes Medium automatisch eine Interpretation ist und das Werktreue nicht immer eine Tugend ist (Ich erwähne nochmal Harry Potter 1 – als werktreue Übertragung ist der super, aber ohne Kenntnis des Buches funktioniert er m. E. nur bedingt).
      Diese prinzipielle Aufregung über das Thema ist mir zu blöd. Wenn etwas intelligent erzählt ist (und F4 hätte das Potential dazu gehabt, sie hatten nur nicht die Eier oder die Fähigkeiten: Wie du sagtest, Susan hätte ruhig die Schwester von Jonny sein können), find ich es gut. Ein gutes Beispiel für eine gelungene Geschlechtsumwandlung ist zum Beispiel Starbuck im Remake von Battlestar Galactica. Ich finde Kara wesentlich besser als den originalen Starbuck (und auch Boomer war zumindest eine interessante Geschlechtsumwandlung).

      Und jetzt geh ich mein Drehbuch für eine Neuverfilmung des HdR weiterschreiben, in dem Sauron eine männerfressende Lesbe ist. 🙂

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      1. Ich kenen keine schwarzen Skifahrer, was aber vielleicht auch daran liegt, dass die wenigsten da leben, wo es Schnee hat. 😉
        Und der Anteil Farbiger an der Bevölkerung Deutschlands, Österreichs, etc. pp. zu klein ist, um nennenswerte Skitalente hervorzubringen. 😛
        Ich bin zu wenig firm im Bereich Comics, aber arbeitet man da nicht auch sehr stark mit Stereotypen? Zumindest am Anfang, wenn es gilt neue Charaktere zu etablieren? Du weißt da sicherlich mehr?
        Nur: Die Figuren aus Fanta4 sind eben alt genug, um mehr als nur eine Seite zu haben, da stimme ich dir zu, da wäre sehr viel mehr Potential dagewesen.
        Ich sehe, worauf du zumindest bei den Comics hinauswillst, siehe etwa aktuell Captain America (wobei sich da trefflich über Sinn und Unsinn streiten ließe. 😉 ), und es wird ja auch mit zig Multiversen gearbeitet. Wo ich nicht mehr zustimme, das ist der Gang der Interpretation: Sicherlich ist jeder Mediumwechsel eine, alleine, weil gewichtet wird, was „wichtig“ oder zeigenswert ist (oder eben die Scharen ins Kino lockt), und was nicht. Und ich bin auch durchaus bereit, manchen Stoff modernisiert aufbereitet zu sehen, weil sich z.B. Julia und Romeo auch heute noch abspielen kann/könnte. Ich bin aber dagegen, wenn ganz bewusst aufgrund von pc von der Vorlage abgewichen wird. Wer demnächst versucht, Harry Potter zu Hannah Potter zu machen, dessen Film werde ich mir nicht ansehen. Wer meint, Dr. Faust sollte ein Farbiger sein, der bekommt keinen Cent von mir. Vielleicht ist das Romanfetischismus, ja. Vielleicht finde ich auch einfach, dass der „Sache“ mehr gedient wäre, wenn es eigenständige, starke Frauencharaktere etc. pp. gäbe, anstatt einfach per Geschlechs- oder eben Hautfarbenumwandlung das Problem zu „lösen“. Es löst nämlich gar kein Problem, im Gegenteil.
        Ich würde sogar so weit gehen und von racial appropriation sprechen. Wenn es „problematisch“ ist, wenn sich Weiße als Indianer verkleiden oder ein Chinarestaurant eröffnen (Kein Scheiß, daran stören sich tatsächlich Vertreter der besseren Menschheit), wieso sollte es dann in Ordnung sein, wenn sich jemand eine Figur aneignet? Und zwar in alle Richtungen, ein heterosexueller Hauptcharakter in einem Remake von Philadelphia wäre ja auch absolut daneben.

        Zu BG kann ich natürlich nichts sagen, ich kenne ja kaum die alte Serie, die neue gar nicht. Nur: Wenn Geschlecht und Hautfarbe letztlich egal sind, warum dann nicht auch Charaktereigenschaften? Ein jähzorniger Frodo, ein depressiver Gandalf? Ein kiffender Sam? (Ich hasse das, was sie mit Radagast gemacht habe…). Das führt in meinen Augen zu absoluter Beliebigkeit sowohl der Figuren, als auch letztlich der Stoffe. Und wenn sowieso alles beliebig ist, dann lohnt es nicht, zu lesen oder zu schauen.

        Viel Erfolg dabei. Ich werd den ganz sicher nicht schauen. 😛

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        1. In den USA gibt es keinen Schnee? 😉 Zum Captain äußere ich mich mal nicht detailliert, die Debatte habe ich nämlich nur aus dem Augenwinkel mitbekommen und scheint wohl ein Problem mieser Storyentwicklung zu sein.

          Ich lese wegen der Konflikte, die erzählt werden. Und Faust erzählt auch die Geschichte vom Nerd, der seine Braut erobern will. Das ist die uralte Geschichte vom Mädchen, das ihren Prinzen per Liebestrank haben will. 😉 Die Figuren stehen immer für irgendwas. Und in den meisten Fällen entweder für spezifische Gruppenkonflikte (Die von Zeit zu Zeit eine Aktualisierung brauchen, weil sich die Konfliktlinien verändern, Philadelphia heute wäre wohl ein anderer Film) oder erzählen Geschichten, die von zufälligen Merkmalen unabhängig sind. Star Wars würde genau so funktionieren, wenn Luke und Leia die Rollen tauschen und Han eine Schmugglerin wären. Deshalb muss man ihn nicht neu drehen.
          Bei den F4 hätte ein schwarzer Held hingegen was bedeuten können, weil die amerikanischen Comics sich mit schwarzen und „sonstigen“ Helden (es gibt ein paar, aber eher am Rande) etwas schwer tun. Manchmal brauchen Comiczeichner auch einen Stupps von außen.

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          1. Die spielen dort eher Basketball und Baseball, oder beteiligen sich mit großem Erfolg an der Leichtathletik. Skifahren ist aber im Vergleich dazu auch ein teurer Sport, sodass die Schwarzen, die in den USA prozentual vermutlich einen höheren Anteil an den Armen stellen, eher Sportarten ausüben werden, die ohne viel Geld auskommen. Was meinst du? 😉
            Faust erzählt ja schon noch einmal ein wenig mehr. ^^‘ Gelehrtentragödie und so. 😉 Das funktioniert wenn, dann nur in einer arg modernisierten Fassung mit einem Schwarzen Faust, denke ich. In einem mittelalterlichen Setting fiele ein Schwarzer dermaßen aus der Reihe… und im Afrika des Mittelalters passt das noch viel weniger. ^^‘
            Zumal dann auch die restlichen Konflikte so sehr umgeschrieben werden, dass nicht mehr viel übrig wäre.
            Ich weiß nicht, ich denke nicht, dass Figuren von Anfang an für etwas stehen. Das ist dann eher das, was Leser hineinbrinben. Sicherlich führt das auch auf den Konflikt Text vs Autor(intention) zurück, keine Frage.

            Nun, dass Star Wars auch mit umgekehrten Geschlechtern funktioneirt, das erleben wir ja gerade mehr oder weniger. Keine Frage. Der Unterschied ist aber für mich: Das sind neue Filme, die (zumindest hoffe ich das) eine eigene Geschichte erzählen. Und sich nicht darauf reduzieren, Geschlechter zu wechseln und sich dafür dann feiern, siehe Ghostbusterinnen. 😉

            Was die Fanta4 betrifft, ich stimme dir zu, die amerikanische Comicszene tut sich noch sehr schwer mit Farbigen oder nichtheterosexuellen Helden. Das wäre ein Bereich, in dem gearbeitet werden müsste. Nur bin ich da eben echt nicht einverstanden damit, wenn das dann damt einhergeht, bereits bekannte Figuren dazu zu benutzen. Da steht dann natürlich gleich auch im Vordergrund, dass sich ein Comic mit schwarzem Spiderman besser verkauft, als einer mit einem neuen, unbekannten schwarzen Helden. Ist aber dann verlogen, und führt eben für mich zur Bedeutungslosigkeit der Figur. Wobei es durchaus plausble Entwicklungen geben kann. Beispiel Batman of the Future. Wenn Bruce mit 70 zu alt ist, dann braucht es einen neuen Batman, und da fände ich es cool, wenn der schwarz oder sonstwas wäre.
            Die Fackel hingegen ist ja nur als Alibischwarzer eingeführt worden, und deshalb scheitert es ja auch.

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            1. Wie gesagt: Die Entstehungsgeschichte von Superhelden wurde schon so oft verändert, bei Green Lantern bekomme ich manchmal Kopfschmerzen, weil die Entstehungsgeschichten mehr oder weniger zusammengeflickt werden und Hal Jordan gefühlt alle zwei Wochen wieder aufersteht – aber ich trenne auch zwischen Heldenfigur und Figur hinter der Heldenfigur. Für mich ist Batman auch Batman und nicht Bruce Wayne, sondern derjenige, der die Maske trägt. Dementsprechend konnte ich, obwohl Kyle Rayner meine liebste Lantern ist, vor Begeisterung rumhüpfen, als ich die New-52-Lantern kennengelernt habe (mit der sie sich echt was getraut haben, Amerikaner – aber Moslem mit libanesischen Wurzeln) Aber das ist in der Tat ein Teil-Problem des Autor-Text-Verhältnisses und da mir die Intention von Autoren schnuppe ist, solang sie was Brauchbares schreiben … 😉 Da kommen wir in den Details nicht zusammen, aber wir liegen immerhin da auf einer Linie wo es ums sinnlose Remaken geht, einfach weil man es kann. Und das ärgert mich bei den F4 ja. Da ist unnötig Potential verschwendet worden.

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  2. Es klingelt bei mir! 😀
    Die F4 hab ich als Kind gemocht, da hab ich einige Comics gelesen bzw. verschlungen. Die Filme fand ich im Vergleich zu anderen Superheldenverfilmungen nicht ganu so gelungen; anschaubar, wenn man grad nichts anderes zur Hand hat oder nichts anderes in der Glotze läuft, aber nicht mehr.

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