Es ist wieder soweit. Der Alltag hat mich zurück. Mein Schreibtisch umklammert mich. So sehr ich meinen Schreibtisch zugegebenermaßen vermisst habe – die Bewerbungsschreiben nicht. Gerade arbeite ich einen Berg neuer Stellenanzeigen ab, danach schreibe ich Bewerbungen und vielleicht komme ich heute auch noch dazu, eure Kommentare zu lesen. Und eure Blogbeiträge. Und die dreiteilige Fedcon-Review … Am Wochenende? Aber erst einmal Buchfresserchens Montagsfrage, heute gestellt von lohntdaslesen: Zufallsbuchfunde, die ihr ins Herz geschlossen habt. Ich brauche nämlich eine kurze Pause.
Ich las die Frage und musste grübeln: Was ist denn ein Zufallsbuchfund? Ich kaufe Bücher eigentlich immer gezielt: Entweder entdecke ich etwas in einer Verlagsvorschau, einem Blog, einem Bücherschrank oder der Buchhandlung, lese Klappentexte und nehme mir das Buch. Ist das noch Zufall? Ich suche damit ja gezielt den Zufall entlang meines Lesegeschmacks.
Nach ein wenig Grübelei (während ich eine Stellenanzeige las, die mich nicht interessierte) fielen mir zwei Titel ein, die ich wahrscheinlich so nie mitgenommen hätte, wenn sie mir nicht auf eine bestimmte Art in die Finger gefallen wären. Und glücklicherweise gibt es zu beiden Büchern auch ein Review hier im Blog.
Félix J. Palma – Die Landkarte der Zeit
Der Roman wird im Buchhandel und in Bibliotheken meiner Kenntnis nach im Segment Historisches/Historische Liebesromane geführt. Nirgends wäre er deplazierter. Ich habe ihn „zufällig“ entdeckt, über eine Leseprobe auf vorablesen. Aktiv bin ich da eigentlich kaum noch, weil die meisten Bücher Liebesromane, Thriller oder Historienschinken sind, alles drei nicht unbedingt meine Genres. Heute überfliege ich die Titel in der Mail und schreibe kaum jemals einen Lese-Eindruck. Gewonnen habe ich schon lange nichts mehr. 2013 war das noch anders, da habe ich noch eifrig mitgemacht. Und auch dieses Buch gefunden, das mich ebenso begeistert hat wie sein Nachfolger, „Die Landkarte des Himmels“, während „Die Landkarte des Chaos“ noch auf meiner Leseliste steht.
In Kürze: Die Geschichte ist ein grandioses Verwirrspiel, der Stil opulent, das Buch vom Cover bis zur Schriftart wunderschön gemacht. „Die Landkarte der Zeit“ ist eine große Verbeugung vor H. G. Wells, ein phantastischer Roman par excellence. In Länge im Link (und damit ein weiteres Beispiel für die Besprechungen des frühen Zeilenende).
Claudia Kern – Homo Sapiens 404. Die Verlorenen (1)
Zombies im Weltall. Während Weltall mein Thema ist, sind es Zombies eigentlich nicht. Aber ich mochte Claudia Kern damals als Fedcon-Trailertante und Journalistin. Ich wusste, dass sie auch Autorin war, aber vornehmlich für Groschenromane. Und von Perry Rhodan abgesehen ist das nicht meine Welt. Eher zufällig habe ich mich in ihre Lesung auf der letzten Fedcon verlaufen. Damit schließt sich der Bogen. Auch wenn ich dieses Jahr keine Zeit für die Trailershow hatte (wichtiger anderer Programmpunkt, der einen eigenen Blogbeitrag bekommt), habe ich mir auf der Con Band 2 gekauft, weil mich Claudia mit ihrer Lesung, der nachfolgenden Fachsimpelei über „ihre“ Zombies und „meine“ Hirntoten und ihrem Buch beeindruckt hat.
In Kürze: Rasante Action, Nerdkultur, großartiger Humor, eine ziemlich abgedrehte Story. In Länge im Link.
Das war es von mir. Kennt ihr das auch: Unerwartete Zufallsfunde, die ihr umso stärker ins Herz schließt? Oder habt ihr eins von meinen Büchern gelesen und wart ebenso begeistert? Ich freue mich auf eure Kommentare. Damit ich im Laufe der Woche noch mehr aufzuarbeiten habe. 🙂
Seit „Sommerhaus später“, in das ich damals eher zufällig hinein gelesen habe, lese ich alles von Judith Hermann.
Versonnene Grüße aus dem Garten 🙂
PS: Ich habe heute einen Twitter-Account angemeldet. Keine Ahnung, ob ich sowas wirklich brauche, aber vielleicht war es ja zufällig die richtige Entscheidung. 😉
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Du hast einen neuen Follower. 😉
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Die „Landkarte der Zeit“ ist wirklich ´ne Wucht in Tüten, der Nachfolger hingegen ist etwas schwach auf der Brust, aber sicher werden alle drei Bücher total unterschätzt. Vielleicht liegt das am Cover, das etwas süßlich daherkommt und den „Brigitte“-Kommentaren. Danke auch für die anderen Tipps!
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Der zweite Band fällt in der Tat ab, ist aber zumindest was den Stil angeht, gleichwertig. Aber was die sich bei der Vermarktung gedacht haben. 😧 Kennst du den dritten Band schon? Wird er wieder besser?
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Nein, den dritten kenne ich noch nicht. Quäle mich gerade durch den zweiten, habe schon etliche Seiten übersprungen, aber jetzt in der Mitte wird es wieder spannender. Die erste Zeit der Expedition im Eis zog sich wie Kaugummi 😉 Gruß, schönen Tag
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Erbitte Fotodoku „Mein Schreibtisch umklammert mich“ :)!
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Geht nicht. Er umklammert mich immer noch.
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Auah.
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Die Landkarte der Zeit ist wirklich ein sehr gelungenes Buch, habe es ein paar Lesern, Kunden, wie auch immer, wärmstens ans Herz gelegt. Der zweite Band war nicht mehr so toll.
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Nutzer? 😉 Band 3 schon angetestet? Bei uns ist er im Bestand, läuft afair aber nicht so gut. Dafür das Hörbuch vom ersten immer noch ungebrochen gut.
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Für Band 3 hat mir der zweite nicht gut genug gefallen.
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Dann muss ich es wohl selbst wagen. Manchmal birgt er ja eine Überraschung. 🙂
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Achja, ich will auch Fotos von der Fedcon! Jonathan Frakes hat ja leider abgesagt. Btw. Demnächst ist hier in Solingen ne Con auf Schloss Burg mit John Rhys-Davies
http://www.solinger-tageblatt.de/solingen/filmstars-kommen-nach-schloss-burg-6136612.html
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Die von dir genannten Bücher kenne ich nicht. Aber ein Schriftsteller, den ich eher zufällig aufgegabelt habe, ist Carl Hiaasen. Der kann auf witzige Weise sehr spannende Geschichten erzählen, erfindet aberwitzige Figuren (die wahrscheinlich meist mehr oder minder karikierte tatsächliche Zeitgenossen sind) und packt in diese Mischung noch jede Menge Gesellschaftskritik.
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Den werde ich glatt mal googlen, das klingt nämlich genau nach meiner Kragenweite. 🙂
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