Wenn du ein/e Buch(-reihe) restlos vergessen könntest, um es/sie nochmal neu zu lesen, welche/s wäre das? Das fragt das Buchfresserchen in dieser Woche im Auftrag von Bücher wie Sterne.

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Das Buchfresserchen selbst erwähnt den Klassiker, die Standard-Antwort: Harry Potter. Ich möchte vehement widersprechen. Harry Potter war zwar beim jeweils ersten Lesen super. Aber es wurde von Mal zu Mal besser. Wenn ich heute Harry Potter lese oder höre, dann begegne ich alten Bekannten und betrete vertrautes Terrain, in dem ich mich wohl fühle, in dem ich aber viele Dinge immer wieder neu entdecken kann. Auch nach dem 10. oder 11. Durchgang rücken bestimmte Details ins Bewusstsein, ordnet sich die Geschichte im Kopf anders an. Harry Potter nochmal neu zu lesen würde mich eines wesentlichen Teils des Lesegenusses berauben.

So gilt es für die meisten wirklich guten Bücher und Buchreihen. Wenn man sie nochmal liest und clever konzipiert sind, kann man beim zweiten Lesen vor dem Hintergrund des ersten Lesens enorm profitieren. Es ist deshalb schwierig, einen Titel zu benennen, der zwar gut ist, für den diese Regel nicht gilt. Andererseits ist es auch nicht so schwer. In Frage kommen dafür vor Allem Bücher, in denen man Rätsel oder Geheimnisse lösen muss.

Dan Brown war damals, als Illuminati in Deutschland veröffentlicht wurde, für mich großartig. Auch Sakrileg fand ich noch ganz reizvoll. Alles, was danach kam, war vorhersehbar und durchschaubar, weil ich das System verstanden hatte, nach dem Dan Brown seine Geschichten zusammenbaut. Illuminati noch einmal zu lesen verspricht deshalb keinen großen Lesegenuss. Aber wenn ich die Gelegenheit hätte, würde ich sämtliche Dan Brown Bücher gern vergessen. Vielleicht mit einem kleinen Zettelchen versehen: Nur Illuminati lesen und sich alle anderen schenken. Dann würde ich Illuminati noch einmal lesen und mich an dem Hin und Her, dem Verwirrspiel der Geschichte erfreuen. Denn damals hat das wirklich Spaß gemacht.

54 Kommentare zu „Montagsfrage: Nochmal, nochmal, nochmal!

    1. Herr der Ringe fiel mir auch sofort ein. Aber ich liebe die Eifelkrimis von Jacques Berndorf, der im Oktober 80 wird. Als ich 20011 den ersten Band in die Hand bekam, wurde ich damit in meine Jugend zurück katapultiert und doch fesselte mich von Anfang an mehr die Nebenerzählungen als der eigentliche Fall. Leider bin ich nun doch trotz langem hinauszögern am letzten Band angelangt, mit dem ich dann wohl bald ein Stück gefühltes Zuhause beiseite legen muss. Da wäre ich dankbar, ich könnte alles restlos vergessen haben und nochmals mit Band 1 anfangen.
      Übrigens hat Michael Preute/Jacques Berndorf durchaus bessere Geschichten geschrieben, als den Eifelkrimizyklus. Ich mag einfach die Welt des „Siggi Baumeister“.

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        1. Den hab ich mir heute selber gekocht. Aber ich habe auch grad ein paar Gedanken zu einem Poesieband getippt, für eine Rezension. Und da spielt Tucholsky tatsächlich am Rande eine Rolle. ^^

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  1. Ich hab meine Lieblings-Bücherreihe schon vergessen. Es ist locker 8 Jahre her, seit ich sie zum letzten mal gelesen habe, daher wird es mal wieder Zeit: Per Anhalter durch die Galaxis! Als Film eher fragwürdig bis mittelwitzig, als Bücher: UNSCHLAGBAR GEIL!

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    1. Der Anhalter ist auch super, ja. Wobei ich finde, dass er von Buch zu Buch ein klein wenig abbaut. Dieser organisierte Blödsinn, den Douglas Adams da veranstaltet, trägt entweder nicht ewig oder ich mache beim Lesen was falsch. *gg*

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      1. Na ja, ich war zu sehr mit Lachen beschäftigt, könnte dir aber tatsächlich nicht sagen, wovon die Bücher genau handeln. Muss ich mir wohl tatsächlich nochmal zu Gemüte führen. Tatsächlich fand ich im Internet ein paar Rezepte für den Pangalaktischen Donnergurgler – hab ich an meinem 30. Geburtstag ausprobiert: Das Zeug machte ne blaue Zunge und die Gäste irgendwie … unkoordiniert …

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  2. Was Quidditch spielende Zauberlehrlinge angeht, bin ich leider komplett draußen! 😉

    Dafür kann ich Deine Meinung bezüglich der Bücher von Dan Brown nachvollziehen. Ich finde übrigens, dass das – gefühlt – weitgehend unbeachtete „Meteor“ sein bestes Buch ist.

    Wenn ich mich für eine Buchreihe entscheiden müsste, die ich gerne ohne Vorkenntnisse nochmal lesen würde, dann wäre das die von mir vor einem knappen Vierteljahrhundert gelesene Fantasy-Reihe „Die Chronik der Drachenlanze“ von Margaret Weis und Tracey Hickman.

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    1. Meteor ist auch irgendwie anders … Da sind alle Dan Brown Elemente drin, aber irgendwie anders arrangiert. Es ist actionlastiger, mehr SciFi als Mystery und nicht so gewollt auf Verschwörung gebürstet. Wobei ich auch „Diabolus“ besser finde als Sakrileg, Das verlorene Symbol und Inferno. Muss am Thema liegen.

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  3. … und was fällt mir zu „nochmal“ noch ein – die Dinos. „Nicht die Mama.“
    Aber das war ja „nur“ eine Fernsehserie,
    platschquatsch

    Immer wieder lesen könnte ich zum Beispiel, „Aller Liebe Anfang“ von Judith Hermann

    Bibliophile Grüße aus dem Garten

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  4. Interessante Frage. Ich muss dir zustimmen, Harry Potter wurde mit jedem lesen besser und für mich gilt das selbe für Herr der Ringe. Ich denke ich würde fast alle Stephen King Romane gerne noch einmal ohne Vorkenntnisse lesrn wollen. Beim ersten Mal war es einfach etwas nervenaufreibender.
    Liebe Grüße Luna

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    1. Nach dem Lesen von „Friedhof der Kuscheltiere“ traute ich sehr lange meinem Kater nicht mehr. „Sie“ las ich im Nachtdienst in der Notfallambulanz und versteckte mich währenddessen oft bei Geräuschen hinter der Tür…. Das war vor ca. 30 Jahren. Seither habe ich keinweiteres Buch mehr von Stephen King mehrgelesen.

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  5. Oh, Dan Brown. Die kann ich nicht mehr lesen, das erste Mal war spannend und gut, aber beim zweiten Mal fehlt die Spannung, und ich hab gemerkt, wie schwach die in meinen Augen eigentlich sind. Und „Das verlorene Symbol“ war eine Katastrophe, da bereue ich die 2,5€, die es mich gekostet hat.

    Ansonsten kann ich manche Bücher immer wieder neu entdecken. Sicher, den Herrn der Ringe ( 😛 ) kenne ich nach einem rundne Dutzend Mal schon sehr gut, aber ich find trotzdem immer etwas Neues. 😀

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    1. Vor allem war Lost Symbol auch schon ausgelutscht. Freimaurer-Romane gab es schon lange vor Dan Brown in brauchbarer Qualität. Ich hatte mir den nur noch aus der Bib geliehen, weil ich Übles erwartete.

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  6. Autsch! Meine Achillesferse! ☹ Mir geht es eher umgekehrt. Ich wünschte, ich würde gelesene Bücher NICHT vergessen. Das ist jetzt nicht so, dass ich bei ein- und demselben Buch jeden Tag fröhlich nichtsahnend zum zehntausendsten Mal bei Seite 1 beginnen könnte. Aber es sind mir schon Bücher in die Hände gefallen bei denen ich wusste, dass ich sie gelesen habe, aber…äh… :/
    Bei Lieblingsbüchern finde ich, dass genau das Wiederlesen am meisten Freude macht. Kleine Prinzen und andere Freunde wieder treffen. Smilla, Morgaine, Heathcliff… Bei Lieblingsbüchern kann es zudem eine gute Option sein, sie in verschiedenen Sprachen zu lesen. Das erhält Sprachkompetenzen lebendig und offenbart neue Facetten der erzählten Geschichte.

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    1. Dafür muss man allerdings sprachkompenter sein als ich. Obwohl …. Harry Potter auf niederländisch. *grübel* Ich brauche mal wieder Urlaub. 🙂
      Es ist übrigens auch belastend, wenn man den Inhalt mieser Bücher NICHT vergisst. 😉

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  7. Na, dann war es ja gut, dass ich nach dem „Sakrileg“-Nachfolger („Diabolus“ hieß der wohl, sagt mein Bücherregal – an den Inhalt kann ich mich aber gar nicht mehr erinnern) ausgestiegen bin und keine weiteren Brown-Romane gelesen habe. 😀

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