Es gibt diese Sätze und Wendungen, die man nicht mehr hören oder sehen kann, weil sie so oft gebraucht werden, ohne dass man sie meint. Oder obwohl man sie so meint. Ich zum Beispiel kann mich nicht mehr freuen.

Mein Zählwerk für Bewerbungsschreiben steht irgendwo im Bereich 80 Stück und mehr. In jeder Bewerbung preise ich aufs Neue etwas an. Mal erwähne ich meine selbstständige Arbeit oder meine Kreativität, verweise auf redaktionelle Erfahrungen, analytische und Recherche-Kompetenz, universitäres Engagement, Veranstaltungsorganisation und Gremienarbeit, liste auf, was ich gemacht habe und kombiniere es mit einem Loblied auf die Entwicklungschancen im Unternehmen, das sich glücklich schätzen darf, mich als Mitarbeiter zu bekommen.

Von der ganzen Selbstbeweihräucherung ist mir mittlerweile so schlecht, dass ich eigentlich gar nicht mehr über mich schreiben möchte. Das ist als Betreiber eines Blogs, in dem es um mich selbst geht, nicht gut. Und auch der Grund, weshalb es in dieser Woche keinen „Liebsten Award“ gibt. Sorry, Roe. Nächste Woche. 🙂

Gegenmaßnahmen müssen ergriffen werden. Ich habe mir überlegt, ein Bewerbungsschreiben aufzusetzen folgender Art:

„An wen auch immer, der das hier lesen muss:

Sie erwarten hier jetzt etwas zu meinen Fähigkeiten, Ihren Profit dabei mich einzustellen und Sie wollen sich an einer gewissen Eloquenz erfreuen. Pech gehabt. Ich habe das einmal zu oft geschrieben. Bitte entnehmen Sie meine Qualifikationen meinem Lebenslauf und den beigefügten Referenzen oder lesen Sie meinen Blog. Entscheiden Sie dann. Ich suche zwar einen erfüllenden Job, aber das hier ist keine Heiratsanzeige. Wenn Sie das wollen, können Sie ja Ihre Stellenanzeige bei Parship einstellen.

Wenn Sie das zu grob finden, Ihr Informationsbedürfnis nicht erfüllt sehen, dann werden Sie doch in Ihren Anzeigen konkret. Oder rufen mich an. Ist ohnehin viel einfacher. Wenn ich anrufe, bekommt man ja auch nur so Lala-Auskünfte.“

Wahrscheinlich würde ich das doch nicht abschicken. Was mich derzeit aber juckt ist folgender Schluss.

„Ich freue mich nicht, von Ihnen zu hören. Nicht, weil ich den Job nicht haben will. Ich mache mir nicht pro Bewerbung eine volle Stunde Gedanken über das Anschreiben, um eine Absage zu bekommen. Aber ich habe vor lauter Freudenbekundungen in unzähligen Anschreiben vergessen, wie sich Freude anfühlt.

Mit irgendwelchen Grüßen,

Zeilen-‚Der richtige Mann für Sie‘-Ende.“

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Hier freut sich auch jemand. Aber ich fürchte, die Freude wird sehr einseitig sein.

 

 

Freue ich mich? Ich würde mich freuen, wenn. Soll man nicht schreiben. Bloß kein Konjunktiv! Starker Indikativ. Am besten sich auch nicht freuen, sondern sich was Kreativeres einfallen lassen. Geiler Tipp, liebe Bewerbungsratgeber. Die Beispiele, die ihr nennt, sind keinen Deut besser. Letztlich ist es doch so „Ich freue mich auf unsere Begegnung im Vorstellungsgespräch.“ „Ich freue mich auf Ihre Einladung.“ „Ich freue mich, Sie bald persönlich zu treffen.“ Bla bla … Und immer freue ich mich. Freue mich, obwohl ich gar nicht weiß, worauf ich mich einlasse.

Wisst ihr, was mich freut? Der Sonnenaufgang im Sommer bei klarem Himmel. Der Duft, wenn ich heißes Wasser über mein Kaffeepulver gieße. Die finale Version eines Blogartikels. Die zweite Staffel Arrow. Mutter Zeilenende mit einer Chipstüte in der Hand: „Für dich.“ Und dann ist es tatsächlich die einzige Sorte Chips, die ich mag. Ein Hefeteig, der aufgeht.

Es ist mittlerweile so schlimm, dass ich mich manchmal ganz schlecht fühle. Ich freue mich über eure Kommentare, wenn ihr mir sagt, dass sie euch gefallen. Dann schreibe ich eigentlich gern: „Freut mich, dass er dir so gut gefallen hat.“ und meine es so. Dann sende ich ihn ab. Dann fühle ich mich schlecht. Weil ich mich „darauf freue, Sie persönlich kennen zu lernen – und vielleicht sogar zu überzeugen, doch wieder Linsen für Pentax-Kameras zu bauen“ … So habe ich das in einem Anflug von Albernheit tatsächlich in eine Bewerbung bei Zeiss eingebaut. Hat dem zuständigen Personaler wohl nicht gefallen. Egal, hat der halt keinen Humor. 😉

Ich kann meine Freude nicht mehr ausdrücken. „Ich bin froh“ meint was anderes als „Ich freue mich“, „Ich bin begeistert“ ist für mein Empfinden zu enthusiastisch. „Ich bin entzückt“ verwende ich nur ironisch und „Das stellt mich zufrieden“ ist selbst für einen Bürokraten wie mich eine schlimme Formulierung. Doch was tun? Einfach freudlos in der Gegend rumkommentieren ohne mitzuteilen, dass ich mich freue? Exzessiver Smiley-Einsatz? Oder aufhören, mich zu freuen und das nur noch in Bewerbungsschreiben tun?

„Ich freue mich auf eure Rückmeldung in den Kommentaren und verspreche, das auch zu jedem Beitrag kundzutun. Solltet ihr weiterführende Fragen haben, freue ich mich besonders auf eure Kommentare. Bis zu unserem persönlichen Gedankenaustausch, dem ich freudig und mit großer Freude entgegensehe, verbleibe ich

 

mit freudigen/verfreudigten/zerfreudenden Grüßen,

Zeilen-„Kekse sind meine Freude“-Ende.“

55 Kommentare zu „Totgefloskelt

  1. Ich musste direkt an eine der letzten Absagen denken, die ich erhalten habe „… wir haben uns sehr über Ihre Bewerbung und Ihr damit verbundenes Interesse an einer Tätigkeit in unserem Unternehmen gefreut, aber…“. Was „aber“? Wenn ihr euch so sehr freut, erwarte ich einen Vertrag und keine Absage.
    Du hast es wirklich gut getroffen, diese übertriebene / erwartete Selbstbeweihräucherung mit den abschließenden Freudensbekundungen ist äußerst lästig. Das ehrlichere „würde mich freuen“ darf man nicht verwenden und das selbstsichere „ich freue mich“ wirkt in meinen Augen immer leicht überheblich und in einer Bewerbung irgendwie unpassend. Vielleicht sollte man tatsächlich mal einen gänzlich anderen Schluss einbauen, denn dieses ganze „Ich freue mich“-Gerede am Ende klingt mittlerweile in der Tat auch so totgefloskelt, wie das alte „hiermit bewerbe ich mich“ am Anfang.

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    1. „Ich freue mich über deine Rückmeldung.“
      Das gute alte „hiermit bewerbe ich mich“ hat immerhin einen Vorteil: Es lässt sich organisch in die Bewerbung einbauen, es macht zumindest semantisch Sinn, auch wenn es offensichtlich ist. Und der Verzicht darauf macht zumindest Lust, am Ende noch einmal einen packenden Anfang für das entwickelte Schreiben aufzusetzen. Und das funktioniert auch.
      Das „Ich freue mich“ wirkt hingegen irgendwie immer wie ein Fremdkörper, vor Allem wenn Gehaltsvorstellungen gewünscht sind. Das Problem ist letztlich: Es gibt keine brauchbaren Alternativen. „Ich erwarte Ihre Einladung“ ist zwar möglich, aber eindeutig als eingedeutschtes Englisch erkennbar – verliert aber zugleich den höflichen Beiklang von „I’m looking forward“, da muss man schon wieder „freudig erwarten“ … Und „freudige Erwartung“ gehört in den Geburtsvorbereitungskurs. *gg*

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      1. Vielleicht muss man sich wirklich einfach mal komplett von all den Standards und Floskeln lösen und eine Bewerbung schreiben, die sich nicht an irgendwelchen Normen orientiert, sondern an der eigenen Perönlichkeit. Zumindest von meinem Ausbilder und ehemaligen Chef weiß ich, dass er Bewerbungen mit der „individuellen Note“ deutlich bevorzugt – einziges Problem war: Solche Bewerbungen wurden nur sehr selten geschickt…
        Und was sollte dabei schon schief gehen? Absagen gibt es doch sowie andauernd, da kann man mit etwas mehr „Risiko“ kaum mehr etwas falsch machen.

        Man kann den Abschluss mit der „Freude“ ja auch ein wenig verändern: „Sicherlich freuen Sie sich schon sehr darauf, mich ab dem 01.05 als neuen Mitarbeiter in Ihrem Unternehmen begrüßen zu dürfen“ 😀

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  2. Oh je. Ich kann das sehr gut nachvollziehen. Mir schwirrt nur der Gedanke umher, das Wort „Freude“ in all seinen Varianten und Formen in Bewerbungen als das anzusehen, was es ist. Eine Floskel, die mit der Realität erst mal wenig zu tun hat. Man präsentiert sich ja, wie du in deinem ersten Selfie-Beitrag geschrieben hattest, sowieso auf eine bestimmte Weise und inszeniert sich. Dementsprechend ist auch die Wortwahl im Anschreiben nicht mehr als eine versuchte Manipulation des Personalers, die dazu führen soll, dich einzuladen. Für mich ist das legitim, weil sich auch das Unternehmen anders inszeniert, als man es hinterher tatsächlich wahrnimmt. Deswegen sage ich: konzentriere dich auf die Freude, die dir Hefeteig, Chips von Mama und die Natur bereiten und nimm sie bewusst wahr. Dann kannst du auch die Floskelei im Bewerbungsprozess besser aushalten. Liebe Grüße!

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    1. „Ich freue mich über deine Rückmeldung.“
      Ja klar, das ist ebenso eine Floskel wie die schönen Worte, die ich für meine Fähigkeiten finde. Das Problem von „Ich freue mich“ ist ja nicht einmal, dass es ein Manipulationsversuch meinerseits ist. Ich stelle mich das ganze Anschreiben über dar. Das Problem ist: Man merkt es nicht unbedingt, weil es im Hauptteil anders funktioniert. Ist wie bei der Outfitwahl: Ich wähle eine Hemdenfarbe, die meinem Teint schmeichelt (Vorteilhaftes in besseres Licht rücken) und kaschiere die Geheimratsecken mit einem Scheitel (Unvorteilhaftes nicht zeigen). Wenn der Personaler mich nicht kennt, muss er nachdenken, was sein KÖNNTE.
      „Ich freue mich“ hingegen ist für beide als Floskel erkennbar. Und damit eigentlich überflüssig. Das ist wie bei dem Mann, der nicht nur die Geheimratsecken, sondern den kahlen Schopf mit einem Scheitel bedeckt. Und wenn man das zu häufig schreibt, leiert es einfach aus. Sobald ich sage, dass ich mich freue, falle ich in den „Bewerbungsformuliermodus“ … In einem realen Gespräch ist das auf Dauer nicht lustig. 😉

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  3. Anstelle von „Ich freue mich…“ könntest Du auch so etwas wie: „Voller atemloser, nervenzerreißender Spannung erwarte ich Ihre Einladung zu einem persönlichen Gespräch.“ 😉

    Ich kann Deinen Frust ganz gut verstehen, auch ich habe unzählige Bewerbungen geschrieben, auch an potenzielle Arbeitgeber, bei denen ich mich ausdrücklich NICHT über eine Rückmeldung gefreut hätte. Eine von diesen hat letztendlich zu meinem aktuellen Job geführt… 😦

    Wie Du schon richtig sagst, ist „ich freue mich“ für beide Seiten als Floskel erkennbar und damit eigentlich überflüssig. Aber vielleicht gehört diese Floskel nun mal zu den alternativlosen gesellschaftlichen Konventionen, um die man nicht herumkommt!?

    Ich wünsche Dir einen baldigen Erfolg Deiner Bewerbungsbemühungen!

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    1. “Ich freue mich über deine Rückmeldung.”
      „Alternativlos“ ist eine genau so böse Floskel! Wir haben immer die Alternative, kollektiv Suizid zu begehen! 😉 Ich fürchte auch, dass sie gesellschaftliche Konvention ist – aber dass ich mich freute (ha, Konjunktiv!), eingeladen zu werden und die Stelle zu bekommen, sollte eigentlich aus dem Schreiben hervorgehen.
      Das Witzigste ist ja (und das wäre einen eigenen Beitrag wert): ALLE Einladungen zum Vorstellungsgespräch habe ich trotz aller Floskelei auf Bewerbungen bekommen, in denen Fehler drin waren: Erkennbar falsches Datum, „Sehr geehrte Herr X“ einmal gar (bei einer Bundes-Behörde, für die ich ein standardisiertes Anschreiben verwende) mit Benennung einer gänzlich falschen Dienststelle (Oberhausen statt Aachen) im Fließtext *hust*. Ich glaub, ich probiere das mit der nervernzerfetzenden (noch besser als reißend) Spannung. ^^

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  4. Sehr wahre Worte! Ich fürchte nur, mehr oder weniger sind wir alle Gefangene der Bewerbungsfloskelwüste. So oft würde auch ich in meinen Anschreiben gern etwas kreativer sein, aber ich muss damit rechnen, dass der Personaler eben keinen Spaß versteht. Werden nicht auch sowieso Floskeln von den Bewerbern erwartet? Wenn ich eine Anzeige sehe, „freue“ ich mich in der Tat, wenn sie anders ist als andere, wenn der Inhalt mich so total anspricht, dass ich voller Euphorie so gerne mal ein ganz anderes Anschreiben entwerfen möchte. Aber was bleibt übrig? Die Floskeln. Weil die Traute letztlich nicht da ist, den anderen Weg zu gehen, da ich doch so gern diesen Job hätte. Und da ich niemals weiß, ob der Mensch auf der anderen Seite Humor versteht oder Kreativität einzuordnen weiß, bleibe ich bei dem, womit im Prinzip die meisten gut umgehen können, weil sie’s einordnen können: Floskeln. Ich finds schade, weil dem Personal dadurch so viel Bewerber-Potenzial flöten geht, aber vor allem ein ehrlicher Eindruck. Im besten Fall kannst du diesen Eindruck dann in einem Gespräch geben, auf das du dich so arg „gefreut“ hast 😉

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    1. “Ich freue mich über deine Rückmeldung.”
      Es ist ja nicht so, dass ich mich nichts traue. Ich schreibe meine Bewerbungen recht selten komplett formal, ich entscheide da aber intuitiv, nach Anzeige und Unternehmen, ich versuche mich aber in den meisten Fällen nicht hinter Kompetenzgefasel zu verstecken, das habe ich schon im Studium gehasst, weil es wichtig klingt und nichtssagend ist. Zum Thema Bewerbungsgespräche schreibe ich bei Gelegenheit aber auch mal was. *g*

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  5. Ich mache dir jetzt mal ein Angebot. Ich sehe mir dein Anschreiben an (inkl. Foto) und sage dir worauf Personalchefs abfahren und was ihre Stimmung sofort tötet. Als Personalleiter und Geschäftsführer verschiedener Unternehmen habe ich da schon eine Menge erlebt und kann dir eventuell helfen 😉 Bitte an arnovonrosen at yahoo.de.

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    1. “Ich freue mich über deine Rückmeldung.”
      Nochmal vielen Dank, du hattest es ja schon einmal angeboten. Mein Lebenslauf ist ja mittlerweile optimiert und gegengeprüft. Anschreiben ist nicht so einfach, ich schreibe nämlich (außer für eine gewisse Einrichtung des Bundes) tatsächlich immer was Eigenes und nehme Bezug auf das gewünschte Profil in der Anzeige. Aber ich bin gerade so frustriert vom heutigen Bewerbungsschreiben, dass du in der Tat morgen eine Mail mit zwei „typischen“ Anschreiben bekommst. Muss nur noch zwei typische raussuchen. Aber erst, wenn meine Steuererklärung fertig ist. Das brauch ich jetzt zur Entspannung.

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  6. Nä 🙂 was 🙂 freut 🙂 mich 🙂 das 🙂 über 🙂 dieses 🙂 Thema 🙂 von 🙂 Dir 🙂 zu 🙂 lesen 🙂

    Das Anti-Bewerbungsschreiben finde ich genial! Vielleicht lohnt es sich es, in abgewandelter Form, an eine Firma zu schicken, die Dir nicht soooo am Herzen liegt….eine Firma wo man davon ausgehen kann das sie intelligenten Humor haben und schätzen…mal schauen wie die Reaktionen sind….denn trotz der flapsigen Art sprüht einem Deine Intelligenz entgegen….und die ist ganz sicher gefragt 😉

    Und das mit diesem „MfG“ ist ganz sicher auch nur so eine Finte von so einem Freudianer aus den Sechzigern….von wegen „Mit freundlichen Grüßen“…pah…..das ist bestimmt nur ein untergejubeltes „Mit freudvollen Grüßen“….so sieht’s aus!

    Liebste freudvollste Grüße voller verheißender Freudessprünge ob Deines Kommentares.

    P.S. Dein mit Freude erwartetes “Ich freue mich über deine Rückmeldung.” bitte mit etwas mehr Euphorie und etwas beseelter…..da geht noch was!!!

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    1. “Ich freue mich sehr (!) über deine Rückmeldung.”
      Ist das besser? *gg* Ich habe heute tatsächlich ein Schreiben entworfen, in dem ich aufliste, was ich nicht, was ich dafür aber anderes tolles kann. Frei nach dem Motto „Arbeitsrecht wird nicht komplexer sein als Kants Moralphilosophie“. Danke für die Ermutigung und für die Inspiration. Den Zusammenhang zu Freud hab ich gar nicht gesehen. Muss an einem unterdrückten Odysseus-Komplex* liegen.

      *beschreibt das Bedürfnis, sich auf dem Weg zum Ziel „Arbeitsstelle“ ständig von spannenden Dingen wie „Steuererklärung“ ablenken zu lassen.

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      1. Besser 😜😂

        Ja, unbedingt losschicken so ein Anschreiben…..wer intelligent aus der Rolle fällt gewinnt! 😉

        Eeeejjjaaalllll mit welchen Komplexen oder ….ianern behaftet….irgendjemand hat’s verschleiert……😜😂

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  7. Kicher … das kenn ich auch. Selbst, wenn du dann den Job hast, freust du dich ständig oder bist sonstwie nett und „grüßt freundlich“ – nun ja. Hoffentlich kommt sie wieder, die Freude!
    Es würde mich freuen. 😉

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    1. “Ich freue mich über deine Rückmeldung.”
      Solang ich weiß, auf wen ich mich da freue und wen ich freundlich grüße ist das ja legitim, dann verschleiere ich notfalls die Wahrheit. Aber bei der Aussicht, die du genannt hast, verspüre ich das Bedürfnis, Archivar in einem Kloster voller schweigender Mönche zu werden. *gg*

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  8. Wenn du dich nicht über die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch freust, dann lass dieses „ich freue mich“ einfach weg. Schreib nur, dass man dich zur Terminvereinbarung eines Vorstellungstermins kontaktieren soll.

    Lasse dich auch einfach nicht mehr über deine Fähigkeiten, Kompetenzen und Qualitäten aus. Fasse nur kurz und sachlich zusammen, was du bisher gemacht hast, auch wenn das doch alles schon im Lebenslauf und in den Referenzen viel besser beschrieben ist.

    Und so blöd es ist, doch selbst bei Absagen solltest du dich für die Rückmeldung bedanken. Schließlich ist sie wertschätzend und formal korrekt 😉

    Deine Freude, Deine Begeisterung, Dein Können und Dein Wollen zeigt sich zwischen den Zeilen und nicht in vollmundigen Floskeln 😉

    80 Bewerbungen…. da ist noch Luft nach oben *g*

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    1. “Ich freue mich über deine Rückmeldung.”
      Bei Absagen bedanke ich mich in der Tat. Also bei Absagen nach dem Vorstellungsgespräch. Ich hoffe ja immer, einen kleinen Tipp fürs nächste Mal abzustauben. Das Problem ist: Mein Esprit bei der Beschreibung meines Werdegangs ist mittlerweile dahin. Mit Stand vor 30 Minuten habe ich nämlich die 90 gerissen und werde wohl bald dreistellig. *gg*
      Die neutrale Terminvereinbarungsfloskel werde ich mal ausprobieren. Die macht nur die Überleitung in den Schluss so viel einfacher. Andererseits: Einfach ist langweilig. Danke. 🙂

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        1. „Einfach ist langweilig“ ist gar nicht frustriert gemeint. Ich lebe insgesamt davon, Bewerbungen als Herausforderung zu sehen, das motiviert mich, sie zu schreiben. Überdruss … Das trifft es schon eher. Aber: Jeder Bewerbungstag beginnt positiv. Der Überdruss stellt sich ein, wenn ich anfange, drüber nachzudenken.
          Was den Zeitraum angeht: Nächste Woche ist es 6 Monate her, dass ich angefangen habe, Bewerbungen zu schreiben. Als arbeitslos gelte ich seit zwei Monaten, beschäftigungslos bin ich zum Glück nicht.
          Das ist mir gar nicht so bewusst gewesen. dass ich das schon so lange mache. Wenn ich meinem Arbeitsvermittler glauben darf, lieg ich damit aber im Schnitt. Bei meinem letzten Besuch klagte er mir sein Leid, dass er seit Herbst kaum Leute vermittelt bekommt.

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          1. Das sind im Schnitt über 10 Bewerbungen pro Monat und läßt mich schlussfolgern, dass es einen beeindruckend großen Markt für Geisteswissenschaftler zu geben scheint… Das war mir gar nicht so bewusst.

            Ich war in meinem Berufsleben mehrmals auf Stellensuche, auch aus der Arbeitslosigkeit heraus. Wenn ich da 10 Bewerbungen in 6 Monaten verschieckt hatte, war das viel. Nur mal, um so eine Relation anzudeuten. Damit will ichaber nicht sagen, dass ich jedesmal schnell etwas geeignetes für mich gefunden hatte. Einmal hat es 18 Monate gedauert.

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            1. Danke zur Einorientierung. Ich suche allerdings auch deutschlandweit, ziemlich breit … Von Bibliothek über Verwaltung bis hin zu Arbeitsvermittlung ist da alles dabei. In den meisten Fällen, weil in den Stellenanzeige „oder vergleichbare Qualifikation“ steht.

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              1. Eine Perspektive. 12 bis 24 Monate Jobsicherheit, wieder eine eigene Wohnung, meinen Bafög-Rückzahlungsbescheid bekommen und abstottern, ein paar andere private Sachen ins Reine bringen, für die ich Planungssicherheit brauche.

                Ich würde gern wieder in einer Bibliothek arbeiten. Aber da ich keinen Dipl-Bib. habe, ist das schwierig. Ich versuche es zwar, habe mich auch auf (die paar) Referendariatsstellen in dem Bereich beworben.
                Aber ich bin zu vielseitig interessiert, um mich festzulegen, was ich will. Ich weiß nur, dass ich keinen primär pädagogischen Job will.

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              2. Die ersten vier Aspekte kannst du über jeden Job abdecken. Da kannst du auch Schuhe verkaufen, in einem Club kellnern, Büros putzen oder ähnliches.

                Schwierig sollte dich herausfordern, insbesondere, wenn du das gerne machen würdest. Denn unmöglich wird es nicht sein. Du musst dich damit auch nicht festlegen, aber vielleicht doch die Richtung selbst bestimmen, ehe sie für dich bestimmt wird. Und schließlich meine ich, dass auch ein Bauchladen mit einem ausgewählten und gut zusammengestellten Sortiment besser läuft.

                Ich nehme mich jetzt aber mal wieder zurück, sonst nehme ich uns womöglich noch jede Freude *gg*
                Das Thema sind ja Floskeln und nicht deine Bewerbungsstrategie.

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              3. Es klingt auch beliebiger als es ist. Wie gesagt: Ich bastle mir für jede Bewerbung einen neuen Bauchladen, sodass es passt. Und ich danke nochmal für den Input. Ich habe in den sechs Monaten definitiv gelernt, mich und meine Vorgehensweise immer mal wieder kritisch zu hinterfragen. Bringt einem immer wieder eine Einsicht. 🙂

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    1. “Ich freue mich über deine Rückmeldung.”

      Das ist genau das, worauf ich hinauswollte. Der Hund ist zwar, wenn ich mich richtig erinnere, ein Wolf, aber er ist ausgestopft und kann mit seinem Gebiss nicht mehr zupacken. Das lasse ich mal so sacken. *gg*

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  9. Das „böse“ zuerst: Was hindert dich daran, solch ein Anschreiben zu verschicken? Manchmal muss man auch mal übel drauf sein 😉 Kannst ja bei einer Firma machen, die eh nicht ganz oben auf der Wunschliste steht. Versuch macht kluch und befreit die Seele 🙂

    Hiermit bewerbe ich mich…. gaaaanz übel. Warum schickt man ein Anschreiben plus allem? Weil es eine Bewerbung ist. Meine habe ich mit diesem hier immer begonnen: mit großem Interesse habe ich Ihre Stellenanzeige gelesen, in der Sie einen xxxxxxxx suchen. Hat das letzte Mal funktioniert 🙂

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    1. “Ich freue mich über deine Rückmeldung.”

      Auch von dieser Formulierung raten die einschlägigen Ratgeber ja ab. Aber ich versuche meine Bewerbungen ohnehin oft „unkonventionell“ aufzubauen. Ich glaube, wenn ich einen Job habe, stelle ich mal ein Best of zusammen. Ich habe in der Tat heute ein wenig launischer formuliert, obwohl ich den Job haben will. Einblick in Zeilenendes Schreibwerkstatt:

      „Sie formulieren in Ihrer Anzeige Wünsche an einen idealen Kandidaten. Zu meinem Unglück erfülle ich die Ideale nicht. Dennoch bin ich geeignet. Lesen Sie im Folgenden, warum:“

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      1. Tönt nach einer Bewerbungs Soap…..na das macht doch mal richtig neugierig auf folgendes und fordert Aufmerksamkeit 😀

        Kurzer Abspann mit Musik à la Lindenstrasse, samt ausge(bildet)stattet von…., bis hin zu „Klicken Sie sich rein wenn es dann wieder heißt – Zeilenende ist IHR Mann“….

        😀 ’schglaub’schhabdagradnemarktlückeentdeckt….

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      2. Warum nicht? Manchmal muss man auch einfach mal frech sein. Irgendwo sitzt der/die passende Personalchef/chefin, die solche Sprüche zu honorieren weiß. Kreative Anschreiben anstelle vom Arge-Bewerbungskurs – Standards.

        So ein Best-of hätte bestimmt was 🙂

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  10. Wahrscheinlich wäre die einzige Alternative, wenn Du wüsstest, da gibt es einen Job und sie wollen Dich, nur Dich. In solch einem Falle wäre auch fast egal, wie Du Dein Bewerbungsschreiben formulierst. Aber ich kann mir schon vorstellen, wie deprimierend es ist, wenn man sich noch und nöcher bewirbt und nichts als Absagen erntet. Ich kenne das aus der eigenen Familie. Aber vielleicht ist es Dir ein Trost und auch ein wenig Hoffnung für Dich, inzwischen habe sie beide Arbeit und noch dazu welche, die ihnen Spaß macht. Also: Trotz allem Kopf hoch!

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    1. Mich beschleicht manchmal das Gefühl, dass es immer egal ist, was ich im Anschreiben sage. *g*
      Es ist mir Trost, dass ich nicht allein bin. Aber zur Beruhigung: Solange ich über etwas schreiben kann, ist es nur halb so wild. Bedenklich wird es, wenn ich nix mehr zu dem Thema schreibe und nur noch Filme bespreche oder so. 🙂

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  11. Diese ganze Beweihräucherung in Bewerbungsschreiben hab ich auch immer gehasst. Vor allem, weil ich absolut nicht der Typ für sowas bin. Egal ob beim Schreiben, aber auch beim Lesen. Da würde ich jedes mal ein dickes Grinsen im Gesicht haben und denken ‚ja, na klar…‘, weil ich ja genau weiß, dass diese Ratschläge über all im Netz stehen und in den Bewerbungsratgebern…
    Aber mein weiß leider nie, an wen man gerät. Manche schauen sich Einleitung und Schluss vielleicht nicht mal richtig an. Eher ob alles gut formuliert ist und Rechtschreibfehler drin sind.
    Ich drück dir weiterhin fest die Daumen für deine Bewerbungen und bloss nicht aufgeben. Bei mir hat es am besten geklappt, als ich die Ratgeber auch mal zur Seite gelegt habe und einfach auch etwas mehr auf meinen Bauch gehört hab, beim Schreiben. Da wurde ich dann plötzlich so gut wie immer eingeladen 🙂 Für das Gespräch hab ich meinen Lebenslauf nochmal vorher aufgeschrieben. Klingt doof, aber das auswendig Lernen, hat dann auch geholfen.
    Du schaffst das 😀 – Tschakka

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    1. Ich hab mir welche ausgeliehen, gleiche aber auch nicht immer aufs neue mit dem Ratgeber ab. Das wäre mir zu doof. Mein Korrekturleser bescheinigt mit, dass man mich meist im Schreiben erkennt.
      Fehler überlege ich hingegen einzubauen … Ich bin bislang immer nur eingeladen worden, wenn Fehler im Anschreiben waren. *g*

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  12. Also ich kenne einiger HR Leute und sie gehen folgendermassen vor…. Schauen sich LL an, wenn es passen koennte, lesen sie das Anscheinend, sonst nicht….dann sollen sie ueberrascht werden, und ueberzeugt, dass es passt und das geht nicht mit Floskeln……..bei 100 Bewerbungen auf 1 Stellen faellt 0-8-15 direkt raus!

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    1. „Ich danke dir für deine Bemerkung.“

      Ich weiß. In meinen Lebenslauf hab ich deshalb viel Zeit investiert. Das „ich freue mich“ ist auch eher eine Höflichkeitsfloskel so wie das „sehr geehrte“ am Anfang. Nicht so wie „ich bin belastbar und engagiert“ ohne zu sagen, warum man das sei.
      Überraschend und überzeugend. Ja. Ich versuche es. Jeden Tag aufs Neue. *g*

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      1. es ist eine elende Zeit, aber die Leute auf der anderen Seite sind auch gelangweilt. In den USA erwarten viele Firmen, dass man nach einer Absage sich noch einmal meldet und Druck macht. Ich kenne 2 Bekannte die so einen Job bekommen haben ! Es wäre einen Versuch wert!Nur bei deutschen Behörden wird es nicht funktionieren, aber Start-ups oder amerikanisch orientieret Firmen reagieren anders. Kleine auch, die mögen auch oft Enthusiasmus…..aber 100 Bewerbungen sollen wohl inzwischen Standard sein, also all the spirits up!!!!!!

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