Seamus Tag 26

Oder Coaching-Bär.

„Neeneenee, Zeilenende.“

„Nicht?“

„Das will doch keiner lesen.“

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„Stimmt. Aber das trifft auf die Anschreiben der anderen Bewerber*innen auch zu.“

„Hast du gerade ein Sternchen gesprochen?“

„Ich war mal Teil der Genderpolizei am Institut. Ich kann auch _ sprechen.“

„Liebe Zeilenendinnen und Zeilenenden … Das ist der Grund, warum du nie einen Job kriegst. Du bist überkorrekt, fabulierst und produzierst auf einer Seite mehr Worthülsen als alle Fußballkommentatoren während der Bundesligasaison zusammen.“

„Nur weil ich sage, dass ich flexibel, kreativ, eigenständig und gut organisiert bin und das anhand meiner Tätigkeiten belege?“

„Ja. Genau. Du schreibst das übliche Blabla und du erklärst es auch noch. Dabei kann man sowas gar nicht erklären.“

„Stimmt. Trotzdem muss ich es für diese Bewerbungen machen.“

„Achwas. Lass mich mal. Nimm dir Stift und Block, ich diktiere.“

Zeilenende nimmt sich Stift und Block.

„Honigsüßes Bärchen …“

„Ich bin kein Bär.“

„Du hast Haare an Stellen, wo Menschen keine haben sollten. Nochmal. Honigsüßes Bärchen sucht gleichgesinnte Kuschelwesen …“

„Wird das eine Kontaktanzeige?“

„Kommt drauf an. Bei Elitepartner hast du keine Chance, das ist was für Singles mit Niveau. Bei Parship verliebt sich immer nur einer, das wird auch nix. Solltest es mal mit der Kontaktbörse im ZEIT magazin versuchen.“

„Aber da sind die jüngsten Kandidaten über 70!“

„Zeilenende, immer schön realistisch bleiben. Fangen wir nochmal an: Honigsüßes Bärchen sucht gleichgesinnte Kuschelwesen zum gemeinsamen Tollen über Blumenwiesen, die sich Arbeit nennen. So. Das tippst du jetzt und dann bewirbst du dich damit.“

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