Gelegentlich erfreue ich die Familie mit Gebäcken aus der Abteilung Resteverwertung. Typischer Dialog am Kaffeetisch:
Herr Zeilenende Sr.: Was ist das denn?
Zeilenende: Rumfort-Kuchen.
Herr Zeilenende Sr.: Was?
Zeilenende: Rumfort. Stand rum, muss fort.
Mutter Zeilenende: Das erklärt er dir jedes Mal.
In diesem Fall stand zweierlei herum. Ich hatte vor bestimmt einen halben Jahr Bananenchips, d. h. getrocknete Bananenscheiben gekauft. Die lagen nun im Naschregal herum, unbeachtet von der Familie. Zudem war von der Weihnachtsbäckerei noch ein Block weißer Kuvertüre übrig. Beides passte wunderbar zusammen, wie ich fand. Das einzige, was besser zu Bananenchips passt, ist Nutella.
Ich fand in einer Kochzeitschrift en Rezept für Bananenbrot, das mir als Grundlage dienen sollte und ging froh ans Werk. Ich suchte alle Zutaten zusammen:
3 sehr reife Bananen eine Handvoll getrocknete Bananenchips
2 EL Zitronensaft
10 Soft-Datteln 100g gehackte weiße Kuvertüre
200g gemahlene Mandeln 200g Haferflocken
1 TL Natron
2 TL Backpulver
1/2 TL Salz
60ml Sonnenblumenöl
150g Zucker
3 Eier
200ml Buttermilch
Alles kein Problem, Bananen hatte ich in Form von Chips im Hause, die Soft-Datteln sollten durch 100g gehackte weiße Kuvertüre ersetzt werden. 200g gemahlene Ma … Moment, die standen beim ersten Lesen nicht im Rezept! Wer hat die da reingemogelt? Ich habe doch gar keine Mandeln im Hause, weder gemahlen, noch ganz, gehackt und gehobelt. Das restliche Rezept las sich glücklicherweise wie ein Muffin-Rezept. Deshalb hatte ich mich ohnehin entschlossen, den Teig in meinen Muffin-Förmchen zu backen. Und aus der Muffin-Bäckerei war mir geläufig, dass sich Bananenmuffins mit Haferflocken ebensogut vertragen wie Bananen mit weißer Schokolade.

In meiner Variante legt ihr die Bananenchips über Nacht in etwas Wasser und 2TL Zitronensaft ein und hackt am nächsten Morgen weiße Kuvertüre. In der Originalvariante zerdrückt ihr die Bananen zu Mus und vermischt das mit dem Zitronensaft. Außerdem würfelt ihr die Datteln fein.

Meine Freundin, die Küchenmaschine, war geneigt, mich bei der Backsession zu unterstützen. Also platzierte ich sie auf der Anrichte und ließ sie die flüssigen Zutaten ordentlich verwirbeln, also Öl, Eier und Buttermilch, anschließend fütterte ich sie mit dem Zucker zum weiteren Verrühren. Nebenbei heizt ihr den Ofen auf 180° Ober-/Unterhitze vor.

Die Rühr-Zeit lässt sich sinnvoll nutzen, indem man die trockenen Zutaten mischt: Mehl, Mandeln (oder Haferflocken), Salz, Backpulver und Natron. Einmal gründlich durchrühren und nun entscheiden, wie die Bananen aussehen.
Meine Bananenchips waren noch nicht komplett durchgeweicht. Deshalb habe ich zunächst die Bananenchips mit in die Rührschüssel geworfen und gaaaanz schnell den Spritzschutz oben aufgelegt. Die Küche sah danach trotzdem schlimm aus. Ich war nämlich nicht schnell genug. *hust* Ihr solltet die Chips besser noch eine ganze Weile quellen lassen … Oder den Spritzschutz schneller aufsetzen.
Wenn ihr ohnehin mit Bananenmus arbeitet, kommen die Bananen erst zum Schluss in den Teig. Dann ist jetzt der Moment, wo ihr die trockenen Zutaten portionsweise unter die flüssigen Zutaten rührt.

Am Ende sieht das ganze nach einem interessanten Brei aus. Nicht unbedingt appetitanregend, aber dennoch lecker. Wenn ihr mit Bananenmus arbeitet, hebt ihr nun Bananenmus unter, ebenso wie die klein geschnittenene Datteln oder – wie auf dem Bild zu sehen – die weiße Kuvertüre. Damit seid ihr auch schon fertig. Verteilt die Teigmasse auf eure Formen, bei mir war es ausreichend für 12 Muffins und 6 Mini-Guglhupfs. Das Ganze kommt für etwa 30 Minuten in den Ofen.

Im zarten Sonnenschein können die Muffins und Hupfe auf einem Holzbrett auskühlen und neben der Tageszeitung ihrem Schicksal harren. Da der Teig für Bananenbrot gedacht ist, gab es die Muffins zum Frühstück – natürlich mit Nutella. 😉
Das Rezept klingt aber äußerst lecker. Und das Ergebnis sieht sogar noch leckerer aus 😉
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Was erstaunlich für meine Backergebnisse ist. *g* Und mit Nutella drauf sind diese Bananenbrötchen zum reinsetzen. 🙂
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Ok jetzt tropft der Zahn, das Rezept wird sofort kopiert und bei nächster Gelegenheit probiert. Im Grunde hattest du mich eh schon bei der Kombi Banane und Schokolade, meine was soll da noch schief gehen geschmacklich 😉
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Ich mag es, wenn Köche kreativ werden, dann zeigt sich so schön die Leidenschaft 🙂
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Ich schaffe meist nur Leiden, wenn ich kreativ werde. Zumindest bei allen anderen außer mir. *g*
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Das Leiden kenne ich – weil es oft zu lecker ist, als es in Maßen genießen zu können 😉
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Bis auf diese….äh….wiederbelebten Bananen….lecker 🙂
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Mit frischen Bananen sicher anders, die Chips geben dem Ganzen aber einen gewissen Knusper-Effekt. Ich würde es nicht rundherum verdammen. Aber war halt Rumfort. 🙂
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Ich persönlich hätte sie dann lieber pur Hinfort gemacht 😜
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Ich habs probiert, pur stopfen mir die zu sehr, da hätte ich ein Jahr von leben können. ^^
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Da bin ich raus, bleibt mehr für die anderen. Bananen gehen gar nicht…
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Banane ist bei uns Konsens-Obst. Hier ist Ananas schwierig. 😉
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