Die Bloggerszene ist bekanntermaßen keine Szene. Es gibt Buchblogger, Technikblogger, Babyblogger, Foodblogger, Gartenblogger, Alltagsblogger, Diätblogger, Beautyblogger, Fashionblogger, und gewiss noch mehr. Und dann gibt es auch noch Leute wie mich: Ein bisschen von Allem. Heute probiere ich mich als Wellnessblogger.

Im Unterschied zum handelsüblichen Beauty-, Wellness- und Lifestyleblogger muss ich mir meine Themen allerdings selbst suchen, weil die böse Beauty-, Wellness- und Lifestyleindustrie meinen Blog bislang ignoriert und mir keine Gratis-Testprodukte zuschickt. Wie gut, dass ich zwar auf dem Land wohne, wir aber doch einen Drogeriemarkt haben. Und einen Drogenmarkt, aber dazu vielleicht ein anderes Mal mehr.

Heute geht es um die Duschcremes von treaclemoon. Deren Produkte gibt es angeblich bereits seit vier Jahren auf dem deutschen Markt, aber wer wie ich in Hintertupfing wohnt, muss auf die Einführung neuer Trends auch schon einmal ein wenig warten. Die Eckdaten sind schon einmal sehr sympathisch: Keine Tierversuche, keine tierischen Inhaltsstoffe, außerdem verzichten sie bei der Herstellung auf Silikone, Parabene und Mikroplastik. Das lädt zu bedenkenlosem Konsum ein. Ich vermute mit Blick auf die lange Zutatenliste der Duschcremes, dass sie dennoch nicht umweltfreundlich sind, aber wer es umweltfreundlich haben möchte, muss sich selbst bei der Kernseife fragen, ob er nicht doch lieber nur Wasser benutzt.

Die Duschcremes gibt es in zahlreichen Duftrichtungen. Sie sind sehr intensiv und sehr süß, vor Allem riechen sie sehr lecker. Dessen sind sich die Macher bewusst und es lohnt sich eben doch, Produktetiketten zu studieren. Meist steht da „Produkt nicht zum Verzehr geeignet“, nicht sehr kreativ, aber sehr wirkungsvoll. Außerdem liest das ohnehin niemand. Hier sollte man aber doch einmal einen Blick riskieren, um unter der Dusche schmunzeln zu können.

Ich habe zwar ein bevorzugtes Duschgel, aber ich probiere gern Alternativen aus. Ich will nicht immer sportlich-frisch riechen und was Seifenprodukte für Herren angeht, riechen die alle sportlich-frisch, egal was drauf steht. Einzig der Moschus-Anteil ist von Produkt zu Produkt variabel, zumindest riecht es danach. Also wildere ich auch in der Damenduschabteilung, bevorzugt bei den Probiergrößen. Und da stand es, ein kleines Fläschchen in knall-lila, darauf der Schriftzug „Blueberry Memories“. Zeilenende griff zu, ging daheim schnurstracks unter die Dusche und roch am Ende wie ein Blaubeermuffin, der gerade aus dem Ofen kam. Plötzlich sah er nicht nur zum Anbeißen aus, er duftete auch zum Reinbeißen gut. Erst ein Probehappen überzeugte ihn davon, dass er zwar süß ist, aber dennoch herzhaft schmeckt.

Meine Neugierde war gepackt, also wanderten zudem „my coconot island“, Duftrichtung Raffaello, und „the raspberry kiss“, Duftrichtung Hubba-Bubba, in mein Badezimmer. Letzterer ist mir zu vordergründig süß, aber „my coconut island“ ist bombig. Über die Texte auf den Duschcremes kann man streiten. Vor dem Duschen finde ich sie immer kitschig, danach passend. Ich vermute deshalb, dass die Produkte Halluzinogene enthalten, was in unseren deprimierenden Zeiten ein unschlagbares Kaufargument ist. Von „my coconut island“ habe ich mir mittlerweile auch die große Flasche gekauft. Knapp 4€ ist zwar deutlich teurer als mein bevorzugtes Duschgel, aber dafür gibt es auch 500ml statt der üblichen 250ml. Und ergiebiger als der Standard ist das Zeug auch. Ich habe nur ein Problem: Meine Familie hat mich plötzlich zum Fressen gern.

Ein paar Tage später erfreute mich mein Drogerie-Markt dann mit „Sweet Apple Pie Hugs“ in der Probierflasche. Wieder griff ich zu und probierte es aus. Das Duschgel hat eine dezent zimtige Note, riecht auch nach Apfel, aber nicht so, wie man es sich vorstellt. Denke ich an ein Apfel-Duschgel, stelle ich mir entweder extreme Süße oder einen leicht sauren Geruch vor. „Sweet Apple Pie Hugs“ allerdings hält, was es verspricht. Es riecht zwar nicht wie die Apfelkuchen, die ich gemeinhin backe, aber so, wie der klischeehafte amerikanische Apple Pie riechen sollte: Schon süßlich, aber apfelig, zimtig und, nunja, kuchig.

Warum ich das geschrieben habe? Eigentlich bloß, weil ich neugierig bin, ob unter meinen lieben Followern oder dessen Anhängseln jemand ist, der die treaclemoon-Duschcremes auch ausprobiert und eine Empfehlung zur Hand hat, welches ich unbedingt als nächstes ausprobieren sollte.

25 Kommentare zu „Du riechst wie eine Bäckerei!

    1. Passiert. 😉 Ich hab die beiden Kommentare mal zusammengefügt, der Ordnung halber. *gg*
      One Ginger Morning habe ich bislang nicht ausprobiert, ich bin gar nicht so der große Ingwer-Fan, aber da du es mir nahelegst, werde ich es schnappen, wenn es hier irgendwo rumsteht.

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    1. Ich glaube auch nicht, dass mir Produkt-Tests sonderlich viel Spaß machen, also keine Sorge und danke fürs Lesen. 🙂 Hier war es so, dass ich das Produkt hatte und dann eine Idee, wie ich darüber (im handelsüblichen Zeilenende-Stil) bloggen kann, weil es mir gefiel. Das klappt längst nicht immer. Das Buch, das ich momentan lese, bekommt wahrscheinlich keine Besprechung und für mein Haarwachs ist mir auch noch keine Inspiration zugeflogen, obwohl das auch super ist. Also findet es auf diesem Blog nicht statt. *gg*

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  1. hihihi….ich stell mir gerade vor wie der Rest der Zeilenendefamilie morgens um dich herum steht und schnuppert….lach…

    Hört sich aber gut an, werde ich auch mal testen.
    Wie bist du denn auf die gekommen? Ich hab davon noch nie gehört.

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        1. Dann werde ich es dennoch ebenso wie die Ingwervariante im Laufe der Zeit auf die Liste setzen. Meine Männlichkeit wird durch süß allein nicht untergraben und wenn doch, erkläre ich das zum Trend … ^^ Jetzt muss nur noch die Drogerie mitspielen. 🙂

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        1. Wie ich zum Frühaufsteher gestern sagte: Ich putze manchmal gern und trage dann nichts außer einer pailettenbesetzten rosa Kittelschürze. Ich bin an und für sich ein Verstoß gegen Anstand und Moral … Von daher spiele ich als Blaubeermuffin nur die mir von der Gesellschaft zugedachte Rolle 😉

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  2. Ich kaufe die, weil man sie super wiederbefüllen kann. Leider gibts von Treaclemoon keine Nachfüllbeutel, aber dann hat die Konkurrenz mal ´ne Chance. Nach zwei Jahren war die Flasche „durch“, da wurde dann mal eine andere Sorte gekauft und wenn die alle ist, wird wieder nachgefüllt …

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