Ein ‚Lebens‘-Zeichen, ein ‚Lebens‘-Zeichen! Keine Sorge, das hier ist kein reines Back-Blog geworden. Aber ich muss meine Weihnachtsplätzchen bis zum 24. hier unterbekommen. Donnerstags gibt es aber immer eine Rezension und Dienstags Montagsfrage oder Proust-Fragebogen. Ich brauche meine Routinen. Bis zum 24. gibt es hier aber, vom Dienstag abgesehen, nur noch Bäckerei. Deshalb danke an Die singende Lehrerin für den Liebster Award. Wenigstens ein kleines Zeichen von Leben. Und schneller als von mir gedacht. 🙂

award

Der Liebster Award ist ja bekannt, ich mache nach wie vor gern mit und gehe direkt in medias res. Die singende Lehrerin (eine formidable Person mit Geschmack, Stil, Gesang, Film, die unter seniler Bettflucht leidet, weil sie immer in die Sneak geht, in einer Stadt wohnt, die derzeit bedeutsam für mich ist und behauptet, Amerikanistin zu sein, dafür aber viel zu sehr für englisches Theater, Tom Hardy und Benedict Cumberbatch schwärmt) hat mich ohnehin nur nominiert, weil sie über mich zu wenig weiß … Oh … Okay. Sie weiß nun, dass ich manchmal Anfälle von Bildungsbürgertum habe, gelegentlich sehr voraussetzungsreich denke und schreibe. Weil ich mir die Regeln zum Liebster-Award erst einmal spare. Andererseits spricht das für mich: Ich traue meiner Leserschaft zu, dass sie umfassend gebildet oder alternativ mit der Verwendung von „Google“ vertraut ist, diesem modernen Wunderwerk.

Damit wäre zuletzt auch geklärt, dass ich gern abschweife und komplizierte Verschachtelungen liebe. Hallo, ich bin Zeilenende, studierter Gymnasiallehrer für Geschichte und Ethik, derzeit als Kulturpädagoge für verschiedene Institutionen tätig, 26/27/28. Das sind mein Alter, mein BMI und die Anzahl meiner Persönlichkeiten. Welche Zahl wozu gehört, verrate ich aber nicht. Ebenso wenig, warum ich meinen BMI kenne. 😉

 

Wie stehst du zum Selfie-Wahn?

Eigentlich ist er mir ziemlich gleichgültig. Ich bin nicht auf Instagram aktiv, auf Twitter folge ich niemandem, der exzessiv Selfies postet, auf Facebook ebensowenig. Da man sich an die Gemeinschaften anpasst, denen man zugehört, gibt es von mir auch nie ein Selfie um des Selfies willen, sondern stets „aus Gründen“. Das da oben, weil der Frühaufsteher und ich uns über diese Art der Bilder lustig gemacht haben und subversiv diese Pose gegen sich selbst verwenden wollten. Außerdem hatten wir sehr viel Spaß.

Was das Selfie mit Star angeht, finde ich das eine nette Sache. Ich mache es nicht, stelle mich auch auf der Fedcon nicht in die Photoschlangen. Ich bin zwar Photograph, aber ich finde Menschen als Motiv nicht sonderlich spannend, Portraits reizen mich überhaupt nicht. Also warum soll ich mich zum Motiv machen, egal mit wem? Aber für Menschen, die visueller orientiert sind und die Freude am Selfie mit ihren Idolen haben, ist das super: Sie freuen sich über das Bild und können andere an der Freude teilhaben lassen, wenn sie es teilen.

 

Couch Potato oder Fitness-Guru?

Fitness Potato! Die Kartoffel ist mein Freund. Die Kartoffel ist, wenn man sie nicht gerade hauchdünn schneidet und frittiert, ein Super-Lebensmittel. Aber das geht am Thema vorbei, oder?

Definitiv Fitness-Guru. Ich bin gelaufen, habe Aerobic gemacht, schinde mich 2x pro Woche für 2h im Fitness-Studio, um das viele Sitzen auszugleichen und den Kopf zu leeren, fahre so oft wie möglich mit dem Rad, zum Bahnhof und zurück sind das Pi*Daumen 8km. Ich habe es eine Zeit lang exzessiv betrieben mit einer täglichen Dosis Sport, das ist mir nicht bekommen. Herumsitzen fällt mir aber viel zu schwer, wenn ich meine Energie nicht irgendwo gelassen habe. Sport ist existentiell.

Derzeit kämpfe ich ein wenig mit meinem Schweinehund. Er liegt nach Punkten derzeit vorne, aber spätestens nach Neujahr knocke ich ihn aus.

 

Lässt du dich gerne von Hypes um gewisse Filme und Franchises anstecken?

Schwierige Frage. Ja, ich bin leicht in Begeisterung zu versetzen. Dann aber muss das Ganze auch halten, was es verspricht. Sherlock, Doctor Who, Downton Abbey: War mir alles bekannt, bevor ich zum ersten Mal damit in Berührung gekommen bin, wurde alles gehypt. Wichtig: Die Serien und Franchises haben gehalten, was sie mir versprachen. Und beim Korrekturlesen fällt mir auf, dass das alles englische Produktionen sind. Mon dieu! Irgendwas läuft schief.

Die Tribute von Panem: Irrsinniger Hype, hat nicht gehalten, was er versprochen hat. Vielleicht bin ich zu alt dafür, weiß nicht. Aber im ersten Film fragte ich mich bloß, was diese bescheuerten Hungerspiele eigentlich sollten. Hey, da werden jedes Jahr zwei Minderjährige geopfert! Für nichts und wieder nichts! Kein Zeichen von Aufstand, gar niemals nicht! Im zweiten Film wurde das noch viel alberner. Da gibt es Unmut, aber keinerlei Konsequenzen aus diesem Unmut. Der dritte Film war dann okay. Durchgehalten habe ich aber auch nur, weil Bruderherz die Filme unbedingt mit mir sehen wollte … und Auch Mockingjay Pt. 2 mit mir gucken will, sobald er auf DVD oder Sky verfügbar ist.

Space Kids: Da hab ich mich selbst gehypt. Ich bin seit beinahe 25 Jahren Trekkie, ich habe meine Primärsozialisation durch Mama, Papa, Pille, Spock und Kirk erhalten. Dabei hätte ich das Desaster ahnen müssen, nach dem wenigen, was ich vorab an Trailern, Berichten und Abrams-Vita mitbekommen habe. Ich wollte es dennoch nicht wahrhaben. Bei Space Kids 2 ebenso wenig. Ich habe mich selbst angesteckt und musste dafür leiden, bereuen, bitter büßen. Und habe eine Flasche (hochpreisigen) Sekt geköpft, als Abrams zu Star Wars abgewandert ist. Aber insgesamt sehe ich es positiv. Ich habe mir meine kindliche Vorfreude bewahrt, auch wenn sie immer mal wieder enttäuscht wird.

 

Advent und Weihnachten – Stress oder pure (Vor-)Freude?

Mal ehrlich: Für wen ist es kein Stress? Jemand, der behauptet, er habe in der Zeit keinen Stress, lügt.

Behauptung I: Jeder Mensch hat in einem Zeitraum von 3,5 Wochen mindestens einmal Stress.

Behauptung II: Zwischen dem 1. Advent und Weihnachten liegen durchschnittlich 3,5 Wochen.

Conclusio: Jeder Mensch hat zwischen dem 1. Advent und Weihnachten mindestens einmal Stress.

Das ist ganz einfache Logik. Meine Behauptungen halte ich für wasserdicht, notfalls drehe ich an der Definition von Stress. Ich empfinde die Vorweihnachtszeit als eine Phase positiven Stresses. Weihnachten ist meine Deadline, auf die ich hinarbeite. Nicht der Tag, an dem alles perfekt sein muss, aber der Tag, der so besonders ist. Der Tag, an dem der Baum funkelt, an dem wir reihum Geschenke auspacken, wo wir zusammensitzen, essen, ein Spiel spielen, uns fragen, ob wir wirklich in die Christmette gehen, dann in die Christmette gehen, an dem ich großen Budenzauber am Herd veranstalte und Glühwein zubereite, an der Predigt herumnörgele …

Weihnachten ist für mich vorhersehbar und dennoch immer wieder neu und schön, ein Fixum meines Lebens. Ich liebe es und laufe in der Vorweihnachtszeit zu Höchstform auf. Für mich ist die Adventszeit lustvoll und ich freue mich jeden Morgen, dass es nun ein Türchen weniger bis zum 24.12. ist.

 

In welches Land würdest du eigentlich gerne einmal reisen, traust dich aber nicht so recht (Weil du Flugangst hast? Weil du Angst vor Krankheiten hast? Weil du niemanden hast, der dich begleiten würde? Weil die Sicherheitslage in diesem Land prekär ist? Weil das viel Geld kosten würde?…)?

Schwierige Frage, wirklich schwierig. Nein, Flugangst habe ich nicht, ich fliege gern. Was die Krankheiten angeht: Ich habe keine Angst vor Krankheiten. Ich hatte und habe zum Teil beruflichen Umgang mit Menschen mit Salmonellen, Hepatitis B und C, HIV und Hastenichtgesehen. Die Gefahr einer Infektion schreckt mich nicht, ich glaube fest dran, dass Umsicht der beste Schutz ist – und wenn es dann doch passiert, ist das Schicksal.

Begleitung brauche ich auf Reisen nicht, ich reise lieber allein, dann bin ich frei, genau das zu tun, worauf ich Lust habe. Niemand muss sich meinem strengen Reiseplan und meinen spontanen Umplanungen beugen. Weit entfernte Reiseziele interessieren mich derzeit nicht, Geld ist damit kein Problem. Prekäre Lage … Die Krisengebiete der Welt locken mich auch nicht – oder zählen Sarajevo und St. Petersburg als Krisengebiet?

Was das Reisen angeht, bin ich in der Wahl meiner Ziele prinzipiell schmerzbefreit. Ich bin durchaus reiselustig. Reisen bedeutet für mich aber nur, woanders hinzukommen, den Alltag zu verlassen und etwas zu sehen. Das funktioniert schon, wenn ich nach Köln, Bonn, Aachen fahre. Und wenn ich eine kulturelle Fremdheitserfahrung machen möchte, die sich wesentlich durch eine exotische, schwer verständliche Sprache ausdrückt, ist das auch nicht schwer: Bis nach Hessen oder Westfalen ist es auch nicht so weit.

 

Welches Lied musst du immer ganz laut aufdrehen, wenn du es anhörst?

Da gibt es ein paar. Mal sehen, ob es jetzt peinlich wird:

Van Halen – Jump

Deep Blue Something – Breakfast at Tiffany’s

Blur – Song 2

Subway to Sally – Traum vom Tod II

Erasure – A little Respect

Ja, es ist am Ende sogar ziemlich peinlich geworden. Ich habe einfach mal die fünf Songs aufgeschrieben, die mir spontan einfielen. Auf die Liste gehörten eigentlich auch noch Songs von Queen, von Meat Loaf, Oasis, Journey, Schandmaul, Rhapsody of Fire, Men without Hats und und und. Aber belassen wir es dabei. Ich kann nicht gut singen, tue es aber gern. Damit das niemand merkt, drehe ich immer laut, wenn ich irgendwo mitsingen will. 😉

„Jump“ war eine ganze Zeit lang auf vielen meiner Mixtapes der letzte Song, während „Breakfast at Tiffany’s“ sie eröffnet hat. „Song 2“ war unser Abi-Song. Subway to Sally habe ich als einzige Band mehrfach live gesehen und das Gefühl, wenn sämtliche Konzertbesucher mitsingen, ist unbeschreiblich, gibt dazu leider nur keine guten Clips. „A little respect“ ist zwar kitschig, aber Hey … Waren wir nicht mal alle jung und unglücklich verliebt und haben Musik gehört und sind heute über die Liebe, aber nicht über den Song hinweg? 🙂

 

Was vermisst du am meisten, wenn du einmal längere Zeit nicht bloggen kannst?

Ordnung auf meinem Schreibtisch!

Ich bin in der glücklichen Situation, derzeit ziemlich produktiv zu sein. An einem freien Vormittag schreibe ich locker drei bis fünf Blogbeiträge. Manche besser, manche schlechter, aber auch meine schlechteren Blogbeiträge bedeuten mir etwas. Obwohl mancher Beitrag auch schon ins Daten-Nirvana gewandert ist. Die Beiträge liegen in unterschiedlichen Stadien der Fertigstellung in den WordPress-Entwürfen. Veröffentlicht wird meist einer pro Tag, weil ich mich damit ganz wohl fühle und sicher sein kann, dass mir der Stoff so schnell nicht ausgeht.

Auch wenn es nicht so aussieht, schreibe ich damit oft an zwei Tagen pro Woche den Blog zusammen und fülle meine Halde, nur die Montagsfrage entsteht immer Montag und kommt Dienstag online. An den übrigen Tagen wird redigiert, vor Allem aber Material gesammelt. Das ist das eigentlich Schlimme: Das mache ich nämlich auf Papier, meist auf Post-its. Hier liegen derzeit zwei Film-Besprechungen, zwei Bücher, drei Kochbücher, vier Zettel mit Beobachtungen und Beitrags-Skizzen sowie ein Zettel mit Plot und Gerüst für eine Geschichte.

Ich vermisse es, kurz gesagt, meine Ideen umzusetzen. Was ich ebenso stark vermisse ist das intellektuelle Duell mit mir selbst. Meine Beiträge entstehen eigentlich immer gleich: Mir fliegt eine Idee zu und ich schweife ab. Daraus ergibt sich, ob ich das Thema eher humorvoll oder argumentativ angehe. In beiden Fällen beginnt dann ein Kampf. Der Text wird, während er entsteht, mein Feind. Ich schreibe nämlich gar nicht so gern. Lustig, bei den vielen Wörtern. Wir sind über die 1500 schon drüber. Ich bin erschöpft, wenn er fertig ist. Aber ich bin glücklich, weil ich meine Gedanken in den Text gezwungen und ihnen den Anschein von Ordnung gegeben habe. Das Gefühl vermisse ich wahnsinnig, wenn aus einer geplanten Blog-Session nichts geworden ist.

 

Wie bist du eigentlich auf den Namen deines Blogs gekommen?

Die Domain verdanke ich einem alten Blog-Versuch. Da wollte ich in die Rolle meiner Kaffee-Tasse schlüpfen und davon berichten, was der Sack so liest, der mich regelmäßig coffee-boardet (ist das korrekt so?). Mäßig lustig, deshalb auch nicht sehr langlebig. Aber wenn Zeilenende von sich selbst in der 3. Person schreibt, dient das nicht nur seiner Entlarvung als Figur in diesem Blog, dann ist das auch eine Reminiszenz an „früher“.

„Zeilenende“ verdanke ich der Rechtschreibkorrektur meines Tablets. Das hat aus „Zeitenwende“, meinem Wort für „Epochenumbruch“, „Paradigmenwechsel“ … whatever … immer „Zeilenende“ machen wollen. Das fand ich erstens lustig, zweitens mag ich das dadaistische „enen“ mitten im Wort. Das lallt so schön. Drittens passt es, weil es hier ja manchmal nicht nur um meine Wörter, sondern auch um die Wörter anderer Leute und an guten Tagen um Sprachkritik geht. Da sage nochmal einer, diese blöde tolle Autokorrektur tauge zu nichts.

Zuletzt das Sammelsurium. Der Duden definiert „Sammelsurium“ als

etwas, was sich mehr oder weniger zufällig beieinander findet und von unterschiedlicher Art und Qualität ist.

Davon abgesehen, dass das Wort schön klingt und zu „Zeilenende“ wunderbar passt, geht es kaum treffender, oder?

 

Wissen deine ArbeitskollegInnen von deinem Blog?

Die wissen zum Teil, dass ich blogge. Wie auch die Familie. Den Blog kennen sie nicht. Wobei ich einer Kollegin versprochen habe, ihr mal den Link zu schicken. Müsste ich mal machen. Ich spreche einfach offline nicht gern zu exzessiv über online. Hat vielleicht was mit der nächsten Frage zu tun.

Ich könnte auch die Antwort geben: Ich fühle mich unwohl bei der Vorstellung, sie könnten sich selbst mit den Figuren in meinem Blog verwechseln. Das ist die halbe Wahrheit – ich habe keine Lust auf Diskussionen, dass die hier auftretenden Figuren NICHT die realen Personen sind. Das ist ein erkenntnistheoretisches Ding der Unmöglichkeit, behaupte ich. Aber dafür bräuchte es eine gründliche philosophische Erörterung. Und damit sind wir wirklich bei der nächsten Frage.

 

Giltst du als Nerd in deinem Bekanntenkreis? Oder kannst du das an- und abschalten? 😉 Oder siehst du dich gar nicht als Nerd?

Ich weiß, dass ich verschroben bin. Den Nerd gibt es aber in vielen Ausführungen, deshalb differenzieren wir mal ein wenig. Als Serienjunkie bin ich eine 3/10, weil mir für den Serien-Exzess die Zeit fehlt. Als Bücherwurm bin ich eine 6/10, weil die Bücher drei Punkte an die Serien abgeben müssen, liege damit aber auch nur im Mittelfeld.

Als Sci-Fi-Nerd bin ich eine 8/10, einen Punkt Abzug gibt es, weil ich für eine völlige Spezialisierung nicht genug Zeit habe, einen weiteren Punkt Abzug gibt es, weil ich viel zu gern Hemden trage, als dass ich in entsprechenden Shirts rumliefe. Außerdem macht Rum-Nerden nur im entsprechenden Umfeld Sinn, von daher: Ich kann es an- und abschalten.

Als Philosophie-Nerd, um den Faden aus der vorherigen Frage aufzugreifen, bin ich allerdings eine 12/10. In jeder Diskussion kommt früher oder später der Punkt, wo ich ganz grundsätzliche Fragen stellen muss oder anfange zu nörgeln. Herr Zeilenende Sr. ist Naturwissenschaftler und verzweifelt regelmäßig, wenn ich ihm Fragen nach der theoretischen Grundlage für seine Argumente stelle. Mutter Zeilenende neigt zum moralischen Rigorismus und leidet, wenn ich Abwägungen vornehmen will. Eine Diskussion mit mir endet häufig darin, dass ich Kant, Foucault, Bourdieu, Gehlen oder sonst wen referiere und meine Gesprächspartner entnervt ins Koma fallen.

Du veröffentlichst einen Artikel: Wann schaust du nach, ob du schon ein “Gefällt mir” oder einen Kommentar dazu bekommen hast? Sei ehrlich! 😉

Nö! Okay, doch. Meistens gucke ich nach etwa einer Stunde das erste Mal. Kommt aber immer drauf an, wie viel Zeit ich habe. Das ist das schöne an der WordPress-App auf dem Smartphone. Ich gucke eh immer, wenn Zeit ist, ob eine Mail gekommen ist, was bei Twitter oder im Feedreader passiert, was in den Blogs passiert, denen ich so folge. Da bekomme ich ganz automatisch auch mit, was mit meinen eigenen Beiträgen so passiert.

Insgesamt bin ich aber geduldig. Klar, ich bin enttäuscht, wenn ein Beitrag nach 24h kaum Resonanz bekommen hat, den ich richtig geil finde. So eitel sind wir hoffentlich alle, ansonsten muss ich mich jetzt schämen. Aber ich habe mein Selbstverständnis als Blogger nicht restlos geklärt. Ich mache das, weil es mir Spaß macht. Ein Teil des Spaßes ist das „Text geschrieben haben“, von dem ich oben gesprochen habe. Unter dem Aspekt sind mir Likes und Kommentare egal. Ein Teil ist „Austausch“ und ja, auch „gelobt werden“, da ist eine Reaktion toll.

Bloggen ist aber auch so viel mehr, das ich gar nicht alles in Worte fassen kann. Kommentieren und liken spielen dabei eine wichtige Rolle, keine Frage. Insgesamt betrachtet sind Kommentare und Likes für mich beim Bloggen wichtiger als das Schreiben selbst. Wenn man es umfassend sieht, d. h. eure Likes und Kommentare hier, meine Likes und Kommentare woanders, ist das die Hauptsache. Mein schlechtes Gewissen ist nach einem Tag, an dem ich nirgendwo kommentiert habe, wesentlich größer als nach einem Tag, an dem ich nichts geschrieben habe – weder Beitrag, noch Idee auf Papier, noch in einem Beitrag. Aber da ich meine Beiträge nie direkt nach Fertigstellung veröffentliche, sondern sie einen Prozess durchlaufen, brauche ich nicht kurz nach Veröffentlichung eine Reaktion, solange meine Babys überhaupt eine bekommen.

Damit bin ich durch … Es ist 00:20, ich wollte vor 2,5h ins Bett und ein Feature hören, da dachte ich mir „Fang doch mal mit dem Schreiben an, so 30 Minuten“, da hatten mich die Fragen in ihren Bann geschlagen. Hier läuft mittlerweile folgender Song, der wohl einiges über meinen Geisteszustand aussagt. Alles weitere wird morgen angefügt … Auch wenn ihr davon dank des Delay in meinem System nichts merkt.

Ich hoffe, wieder einmal etwas von mir vermittelt zu haben – und vielleicht das ein oder andere gesagt zu haben, das nicht völlig belanglos ist – kunstlose Banalität ist meine größte Angst. Mein Anspruch ist, die Banalität wenigstens kunstvoll zu präsentieren. Nun aber zum Formalen, hier die Regeln des Liebster-Award:

  • Danke dem Blogger, der Dich nominiert hat.
  • Verlinke den Blogger, der Dich nominiert hat.
  • Füge eines der Liebster-Blog-Award Buttons in Deinen Post ein.
  • Beantworte die Dir gestellten Fragen.
  • Erstelle 11 neue Fragen für die Blogger, die Du nominierst.
  • Nominiere Blogs, die weniger als 300 Follower haben.
  • Informiere die Blogger über einen Kommentar, dass Du sie nominiert hast.

11 Fragen sollt ihr sein, hier 11 Fragen. 11 neue Fragen! Und diesmal sogar sortiert.

  1. Ketchup oder Mayo?
  2. Bist du in der Küche ein Chaot? Alternativ könnt ihr Bilder aus eurer Teeküche herzeigen. 😉
  3. Dein bestes veganes Rezept?
  4. Was ist dein liebster Einrichtungs-Gegenstand?
  5. Wie sieht die Lebensgeschichte deines ersten Kuscheltiers aus?
  6. Und die deiner ersten Spiele-Konsole?
  7. Was kann man mit Büchern besonders gut – vom Lesen mal abgesehen?
  8. Wird das Streaming von Inhalten das lineare Fernsehen töten?
  9. Was ist warum dein Lieblings-Brettspiel … Oder Karten- oder Würfel- oder Pen’n’Paper- oder Tabletop-Spiel?
  10. Was aus der Theoretischen Philosophie: Was macht Wahrheit aus?
  11. Und zu guter Letzt was aus der Praktischen Philosophie: Kommt es beim moralischen Handeln auf die Absicht oder die Folgen an?

 

Jetzt muss ich auch noch Leute nominieren, gell? Dann mal los. Da meine Fragen sich irgendwie alle auf Bibliotheken beziehen lassen, dachte ich mir, ich nominiere diesmal ein paar Bibliotheksblogs, die mir sehr gut gefallen, deshalb trifft es

Erkrath (Pingback)

Salzgitter (Pingback)

Elsdorf (Pingback)

Und an alle meine Follower die Aufforderung, mal in die Blogs hineinzuschauen, Bib-Blogs sind auch toll, wenn man die Bibliotheken nicht besucht. Wem meine Fragen gefallen, darf sich natürlich auch jederzeit nominiert fühlen.

9 Kommentare zu „Zeilenendes springende Kartoffel-Ontologie (Liebster Award #6)

  1. WOW! Vielen Dank für diese ausführliche Beantwortung meiner Fragen! 🙂 Da habe ich doch tatsächlich ganz schön viel über dich erfahren – und bin gleichzeitig überrascht, wie gut du mich schon kennst 😮 ! Danke für deine sehr nette und zutreffende Beschreibung meiner Person, bis auf die „SENILE Bettflucht“, bitteschön! 😛 SOOOO alt bin ich auch noch nicht!

    Ah, ein Trekkie – du gehst auf die Fedcon?! Auch 2016? Soll ich mir doch noch ein Ticket kaufen…? 😉 Allerdings stehe ICH vielleicht schon in der Schlange bei den Fotosessions. Warte, lass mich schnell schaun, wer kommt… Hm, naja, da ist eigentlich niemand dabei, mit dem ich unbedingt ein Foto brauche.

    Die Songs finde ich z. Tl. tatsächlich … ähm… überraschend, insbesondere angesichts dessen, dass du zwischen 26 und 28 Jahre alt bist! „Jump“?!?! 😀

    OK, den Philosophie-Nerd habe ich schon an anderer Stelle kennengelernt… 😉

    Nochmal danke für diesen äußerst interessanten Einblick – hat Spaß gemacht, das zu lesen! Spannend fände ich es jetzt noch zu wissen, warum München momentan für dich so bedeutsam ist… 😉

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    1. Danke für das Kompliment, Lob ist das Brot des Künstlers, auch wenn die Kunst bloß die der Selbstdarstellung ist. *g* Ich kann nicht weniger als ausgesprochen ausführlich, zumindest dann nicht, wenn ich Zeit habe … Oder Lust … Oder beides. Was das Alter angeht, vertröste ich dich damit: Alt ist jeder volljährige Mensch mit einem regulären Beschäftigungsverhältnis jenseits der Ausbildung. 😉
      Was dieCon angeht: Für mich ist Fedcon vor Allem fünf Tage mit einem Trupp Menschlein, die mir ziemlich am Herzen liegen und die ich nur zur Con auf einem Haufen habe. Die Gäste sind da beinahe zweitrangig, die Vorträge finde ich beinahe spannender, was Menschen mit wissenschaftlichem Hintergrund aus den Serien machen. Obwohl ich mich zugegebenermaßen ein wenig auf Dominic Keating freue. Aber Con lohnt sich m. E. immer und prinzipiell. *g*
      Was die Songs angeht, ist „A little respect“ auch nicht viel jünger als „Jump“, aber ich bin musikalisch auch alles andere als festgelegt. Ich habe gerade eine Phase „deutschsprachige Liedermacher“ hinter mir, wenn ich mir die Songs so ansehe, dann steuere ich auf eine Synthiephase zu, male mir demnächst die Augenringe schwarz an und höre exzessiv The Cure und Boy George. ^^
      Was München angeht, ist das ein Grund, dem Blog zu folgen, das löst sich bald auf, aber ich bin ein wenig abergläubisch. Und zu den Rezepten: Lies probehalber eins, ich bin Küchenblogs gegenüber auch ein wenig skeptisch und wage zu behaupten, dass ich das Thema etwas anders angehe als üblich.
      Ach und PS: Nicht „schon ganz gut gut kennen“, nur gewisses Talent, mir – im Kontext unwichtige – Details (wie die Sache mit der Amerikanistik, die du mal in einem Nebensatz oder Exkurs zu Shakespeare erwähnt hattest) zu merken, keine Sorge. 🙂

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