Das Buchfresserchen stellt am heutigen Dienstags-Montag die Frage nach den Buchtrends, die man so ignoriert.

Ich bin mir nicht ganz sicher, wann ein Buch genau gehypt ist. Das lässt sich am Besten wohl im Rückblick sagen. Sicher, in den Fällen von Harry Potter und Twilight lässt sich von Hype sprechen, aber wie sieht das mit den Romanen von Dora Heldt aus? Extrem gut verkauft, diverse Verfilmungen, reicht das für einen Hype? Was ist mit „Gehe hin, stelle einen Wächter“? Das Buch wurde begeistert erwartet, die Besprechungen haben es in meiner Wahrnehmung zumeist durchgängig wohlwollend aufgenommen. Aber gibt es einen Hype um diese Bücher?
Ich habe die Beispiele nicht zufällig gewählt. Buch-Hypes sind schwer zu fassen. Ich habe das Gefühl, wann immer von einem Hype zu lesen ist, geht es um ein Jugendbuch aus dem Bereich (Romantic) Fantasy. Alternativ klingen die Ankündigungen in den Verlags-Newslettern immer so, als hätten sie ständig neue Hype-Bücher im Angebot.
Romantic Fantasy ist ein Genre, das mich nicht sehr interessiert, von daher nehme ich dort viele Hypes nicht als solche wahr. Ich habe einiges gelesen, als ich noch engeren Kontakt zu Schüler*innen hatte, um zu verstehen, was sie so interessiert. Mittlerweile ist das nicht mehr nötig. Ich habe deshalb die Tribute von Panem erst einmal auf die lange Bank geschoben. Es gibt ohnehin noch so viel Anderes, das ich gern lesen möchte.
Was ich noch nennen könnte, wäre Gregs Tagebuch. Das ist zwar ein anderes Genre und mittlerweile ziemlich etabliert, wird aber auch hoch gelobt, ist auch mit dem 9. Band noch lukrativ und wohl auch interessant. Im Falle von Gregs Tagebuch ist es allerdings nicht so, dass ich den Hype ignoriere. Ich ärgere mich regelmäßig, wenn ein neuer Band erscheint und ich mir denke: Das wolltest du dir doch mal anschauen …  Und jetzt musst du noch ein Buch mehr lesen.
Gezielt meide ich eigentlich keine Hypes, es ist vielmehr so, dass ich Buchneuerscheinungen zwar wahrnehme, aber den Hype darum willkürlich oder unwillkürlich ausblende. Vielleicht muss ich mehr Bravo lesen, aber die meisten Bücher werden von mir lediglich als gute Bücher und nicht als gehypte Bücher wahrgenommen, egal ob zu Recht oder Unrecht.

Jetzt aeid ihr dran: Welche Hypes habe ich noch so verschlafen, die ihr wahrgenommen und ignoriert habt?

12 Kommentare zu „Montagsfrage: Buchhypes meiden

    1. Gerade deshalb muss man manchmal auch die Hypes wahrnehmen, um zu verstehen, was das Buch so anziehend macht. Ich würde nämlich nicht so weit gehen, jeden Hype zu verurteilen … Obwohl, damals, in meiner Jugend, dieser Hype um den Werther, der war wirklich übertrieben. 😉

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  1. Harry und die bissreihe sehe ich als hypes an und habe die bücher ignoriert, nachedem ich das jeweils erste gelesen habe. Aber bei greg mach ich mit, denn sonst kriege ich meine zehnjährigen schüler gar nicht zum lesen.

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    1. Harry finde ich sogar zu Recht gehypt, Twilight nicht. Aber das habe ich auch nur gelesen, weil ich zu der Zeit ein Schulpraktikum absolviert habe und die Schülerinnen teilweise nicht verstanden habe. Aber da du Greg „mitmachst“: Lohnt er sich? Prinzipiell habe ich ja keine Angst vor Kinderbüchern. 🙂

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      1. Ich habe nur das erste Buch gelesen und tatsächlich witzige Stellen entdeckt. Der Stinkekäse wird sicher legendär bzw. ist es schon. Aber ich will meinen schülern das zumindest nicht verweigern und deswegen stehen auch zwei Bände in der KLassenbibliothek.
        Ein Buch mit Comicelementen, das ich allerdings besser fand, war das „Absolut wahre Tagebuch eines Teilzeit-Indianers“.

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    1. Mhm … Ich muss morgen meinen Bankberater mal fragen, ob ich mich nidht hemmungslos verschulden kann, um dich zu hypen. Aber ernsthaft: Gerade im Romantic Fantasy habe ich das Gefühl, dass da sehr viel Hype herbeigeschrieben wird, auch wenn die Qualität es nicht hergibt. Manchmal ist er aber auch berechtigt.

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        1. Das geht mir im Buchkontext ähnlich.
          Ich musste mich aber schon zwei mal eines Besseren belehren lassen. Das ist dann auch okay. Manchmal ist der Hype eben gerechtfertigt, das kann ich dann auch zugeben ;).

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  2. Hypes… ja… Ich muss gestehen, während ich bei Videospielen und Filmen vor allem im Vorfeld wirklich ordentlich hype (ich bin über ein Jahr vor Skyrim ausgeflippt und beim letzten Nolan Film bin ich beim Trailer im Kreis gesprungen (zumindest mental)), bin ich bei Büchern eher zurückhaltend. Ich entscheide Bücher immer noch ganz klassisch nach der Story, die mir das Back-Cover verpsricht oder nach Emepfehlungen aus dem näheren oder ferneren Umfeld. Wenn ich von etwas überzeugt bin, kann ich das jemandem auch ganz unter die Nase reiben, dass er/sie es endlich gefälligst lesen/spielen/schauen/hören/wasAuchImmer soll.
    Bei großen Hypes bin ich aber auch eher der, der sich vornehm zurückhält und davon oft sogar eher abgeschreckt wird (verfluchter Mainstream!!!) 😀

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