Rezension: Graeme Simsion: Das Rosie Projekt

Kurz und gut, nur leider ohne Bild. Die heutige Buchbesprechung ist als Zwischenruf angelegt. Eigentlich habe ich das Buch nämlich nur so zwischendurch gelesen, als Ablenkung von Kant. Meine Mutter drückte es mir mit dem Kommentar: „Unbedingt lesen“ in die Hand und sie hatte Recht. Sowas Abgefahrenes.

Inhalt laut thalia.de

Don Tillman will heiraten. Allerdings findet er menschliche Beziehungen oft höchst verwirrend und irrational. Was tun? Don entwickelt das Ehefrau-Projekt: Mit einem 16-seitigen Fragebogen will er auf wissenschaftlich exakte Weise die ideale Frau finden. Also keine, die raucht, trinkt, unpünktlich oder Veganerin ist.
Und dann kommt Rosie. Unpünktlich, Barkeeperin, Raucherin. Offensichtlich ungeeignet. Aber Rosie verfolgt ihr eigenes Projekt: Sie sucht ihren biologischen Vater. Dafür braucht sie Dons Kenntnisse als Genetiker. Ohne recht zu verstehen, wie ihm geschieht, lernt Don staunend die Welt jenseits beweisbarer Fakten kennen und stellt fest: Gefühle haben ihre eigene Logik.

Lese-Empfinden

Ich wollte eigentlich nur einen Blick in dieses Buch werfen, um ein wenig leichte Muse zu haben. Ich hatte meine Post-its nicht griffbereit und ehe ich es mich versah, war ein Nachmittag herum und das Buch halb durch. Am nächsten Tag lief es ähnlich: Ich wollte nur schnell ein Kapitelchen lesen, bevor ich mich wieder schwerer Kost zuwende, dann war der zweite Nachmittag herum und das Buch ausgelesen. Die Story war so fesselnd, dass ich keine Zeit hatte, aufzublicken, zu trinken, zu rauchen oder auf Toilette zu gehen. Letzteres war glücklicherweise kein Problem, weil ich keine Zeit hatte, etwas zu trinken. Der Kaffee war am Ende kalt.

Abgefahrener Scheiß

Ich denke, das Lesegefühl spricht für sich und da meine Rezensionen das Buch spiegeln sollen, will ich gar keine großen Worte verlieren. Nur so viel: Wer wie ich mit den Zwängen sozial konformen Verhaltens gelegentlich hadert, weil er das Leben rational angeht, wird in Protagonist Don die ein oder andere Ähnlichkeit entdecken. Obwohl Don offensichtlich schwerwiegende Probleme hat, geht er das Leben nichtdestotrotz optimistisch an, scheitert aber regelmäßig an der Welt. Irgendwie schafft er es doch, durchzukommen. Auf dem Weg zum Glück warten Fettnäpfchen, Missgeschicke und peinliche Situationen en masse. Dem Leser wird nie langweilig, der Humor wird aber auch nicht überstrapaziert, Don und die weiteren Personen werden nie langweilig, unglaubwürdig oder albern. Der Roman ist einfach genial, ich bin immer noch sprachlos. Wer den „100jährigen, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ geliebt hat, wird „Das Rosie Projekt“ abfeiern. Die perfekte Wahl, wenn man sich entspannen und nonstop herzhaft lachen will.

8 Kommentare zu „Rezension: Graeme Simsion: Das Rosie Projekt

      1. So, nach Ewigkeiten endlich gelesen, mir ging’s wie dir: Faszinierend leicht zugänglich, urkomisch und doch nie übertrieben. Meine Rezension habe ich auch schon begonnen, mal sehen, ob sie heute fertig wird…

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    1. Das schöne ist: Wenn man die Bücher mal hat, laufen sie einem nicht mehr weg. Bei mir lag es auch … Vier Wochen, glaube ich. Aber ja, ich rate unbedingt zu baldigem Lesegenuss. Aber besser nicht form Einschlafen im Bett, das ist weder für den eigenen noch für den Schönheitsschlaf des Partners gut. 😉

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