Buchfresserchen hat eine neue Montagsfrage gestellt, sodass es Zeit für meinen Montags-Dienstag ist. Heutiges Thema, heute etwas später wegen Frühsport und Ausflugs in die Personalabteilung, dafür mit Brotbild: Buchökonomie oder: Was sind wir für ein Buch zu zahlen bereit?
Ich bin ein großer Fan von Buchflohmärkten, Grabbelkisten und dem modernen Antiquariat. Ich bestelle zwar nicht gezielt bestimmte Titel als preisreduzierte Exemplare, aber wann immer ich an einem Angebot günstiger Bücher vorbeilaufe, gönne ich ihm einen Blick, meistens auch einen zweiten oder dritten. Wenn ich ein Buch dringend haben möchte, bin ich andererseits bereit, auch tiefer in die Tasche zu greifen und habe für im Handel vergriffene Titel auch schon 40 oder 50 Euro auf den Tisch gelegt.
Ansonsten bin ich ein großer Fan der Buchpreisbindung, weil sie es erlaubt, wenig erfolgreiche Titel dennoch erscheinen zu lassen, querfinanziert durch kommerzielle Erfolge. Literatur dient nicht allein der Unterhaltung, sie ist auch ein Kulturgut, das es zu erhalten gibt, unabhängig davon, dass die breite Masse sich, wenn überhaupt, allein an 70 Nuancen von Gelb (oder so) erfreut.
Manchmal zweifle ich zwar an der Preispolitik der Verlage, aber insgesamt finde ich sie nachvollziehbar. Ich weiß nur nicht, was diese Premium-Taschenbücher für 15 Euro sollen. Vielleicht ist es nur Gewöhnung, aber beim ein oder anderen Titel würde ich noch fünf bis zehn Euro drauflegen und ein Hardcover erwerben, während ich es bei anderen Titeln auch schonmal aussitze und auf eine reguläre Taschenbuchausgabe warte. Gilt auch für manche Hardcover. Leitende Frage dabei ist: Wie wahrscheinlich ist es, dass das Buch dauerhaft in die erste Reihe des Regals wandert? Da denke ich also durchaus in ästhetischen Kategorien. Und in solchen symbolischen Kapitals.
Da ich 1) nur sehr selten das Gefühl hatte, ein Buch war das Geld nicht wert, das ich dafür bezahlt habe und wenn 2) die Ausstattung hochwertig, die Gestaltung gelungen ist, bin ich meist gern bereit, den verlangten Preis zu bezahlen. Nur für verstärkte Pappdeckel, wie in der dtv-Premiumreihe (Ich finde diese Bezeichnung ja ausnehmend lustig, normalerweise benutzen Verlage solche Etiketten ja für die Inhalte der Publikationsreihe, seltener für die Art der Ausstattung) habe ich nicht viel übrig.Wie ist es bei euch? Wartet ihr grundsätzlich auf Taschenbücher, seid ihr eher bibliophil veranlagt oder deckt ihr euren Bedarf am Liebsten über Remittenden?
Und hier das versprochene Brotbild: Roggenvollkorn-Maisbrot und ein helles Mischbrot mit Leinsamen. Ich habe heute mal meine Küchenmaschine bemüht und das Monstrum von einem Mischbrot von ihr kneten lassen. Das ist übrigens durch den schändlichen Einsatz von etwas Hefe so aufgegngen, mein Sauerteig allein schafft das auch nicht. Aber irgendwie ist das mit der Küchenmaschine und der Hefe nur der halbe Spaß.
Die verfressene Familienbande hat übrigens zugeschlagen und das Roggenmaisbrot angeschnitten, bevor ich ein Bild davon machen konnte, deshalb nur ein angeschnittener Laib. Zukünftig sperre ich die Brote wohl besser bis zum erfolgten Photo in den Safe. 😈